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Monkeewrench 06 - Todesnaehe

Monkeewrench 06 - Todesnaehe

Titel: Monkeewrench 06 - Todesnaehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.J. Tracy
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nichts vorstellen, und er fand es auch klüger, nicht nachzufragen. Ansonsten wusste er nicht so recht, wo er anfangen sollte, aber zum Glück gab es ja Gino und sein großes Mundwerk – er kam Magozzi zu Hilfe und erzählte den beiden, dass Joe nicht einfach nur die beiden Männer erschossen hatte, die ihn getötet hatten, sondern tags zuvor auch noch kaltblütig zwei weitere Somalier.
    Den älteren Männern blieb der Mund offen stehen, und die Fassungslosigkeit, die sich auf ihre Mienen malte, war echt – ein solch tiefes Entsetzen konnte man nicht einfach überstreifen wie eine Maske.
    «Also erstens», sagte Claude schließlich leise, «erstens hätte Joey so was niemals getan. Und zweitens hätte er es auch gar nicht tun können. Er war so schwach, dass er es kaum vom Wagen in die Jagdhütte geschafft hat.»
    Die Richtung, die das Gespräch nahm, gefiel Gino gar nicht. Er mochte diese Männer. Er hatte großen Respekt vor den Opfern, die sie im Dienst ihres Landes gebracht hatten. Aber so war das nun mal bei Mordermittlungen. Manchmal musste man persönliche Gefühle beiseitelassen und mögliche Zeugen auch noch über den Punkt hinaus führen, an dem man selbst fand, dass es genug war. «Beim ersten Mal hat er einen Schalldämpfer benutzt. Er hatte die gezielte Absicht zu töten. Er hatte diese Männer im Visier. Und daraus ergibt sich wohl, dass er auch die Männer, die er in der Nacht, als er starb, erschossen hat, im Visier gehabt haben muss. Vor allem vor dem Hintergrund, dass sich alle vier als gefährliche Terroristen entpuppt haben, die in einen grauenvollen Anschlagsplan verwickelt waren. In genau vier Tagen sollen diverse Städte im ganzen Land getroffen werden. Das FBI wusste nichts von dem Plan und hat erst durch die Beweise aus unseren Mordermittlungen davon erfahren.»
    Kurz zuvor hatten der Chief und Claude noch gemütlich in ihren Sesseln gelegen, doch jetzt saßen sie beide kerzengerade da, zwei stolze Männer, die die Schläge ertrugen, weil sie wussten, dass sie nichts dagegen ausrichten konnten. «Sind Sie ganz sicher?», fragte Claude tonlos.
    «So sicher, wie man nur sein kann.»
    Der Chief sah aus wie ein Baum kurz vor dem Fall. Er hielt sich mit beiden Händen an den Armlehnen fest.
    Claude warf seinem Freund einen raschen Blick zu, dann schenkte er mit zitternder Hand noch eine Runde Whiskey aus. «Wie können wir Ihnen helfen?»
    Magozzi blickte in sein Glas. «Falls Joe erfahren hätte, dass jemand einen Terroranschlag plant, hätte er dann möglicherweise solchen Informationen gemäß gehandelt? War er ein Mensch, der zu so einem Mord fähig gewesen wäre?»
    Der Chief sah ihn an. «Um sein Land zu retten? Und ob. Dazu war er ja schließlich ausgebildet.»
    «Aber er hat Ihnen nie von seinen Plänen erzählt?»
    Jetzt musste der Chief doch wieder lächeln. «Das ist eine ganz schön gepfefferte Frage unter Polizeikollegen, Detective. Aber die Antwort ist: nein. Sonst wäre der Junge wohl kaum allein im Ghetto herumgelaufen und hätte den Helden gespielt. Wir hätten ihn davon abgehalten.» Er warf einen besorgten Blick zum Fenster. Das Prasseln des Eisregens war stärker geworden, und inzwischen heulte auch noch der Wind dazu. «Das hört sich nicht gut an.»
    Gino sprang auf und trat ans Fenster. Die Terrasse vor dem Haus war bereits von einer dicken Eisschicht bedeckt. «Sieht auch nicht gut aus.»
    Claude rief beim Flugplatz an und lauschte eine Zeitlang schweigend, dann legte er wieder auf. «Tut mir leid, meine Herren. Sieht so aus, als müssten Sie mindestens über Nacht bleiben. Das kleine Wetterchen kommt direkt hierher nach Norden. Heute geht kein Flug mehr.»

KAPITEL 40
    N achdem sich Claude und der Chief in ihre jeweiligen Zimmer zurückgezogen hatten, rief Magozzi Agent Dahl an, um ihm zu sagen, dass sie heute nicht mehr kommen würden. Er bat ihn, Chief Malcherson Bescheid zu geben. Dann füllten Gino und er noch einmal ihre Gläser und ließen sich wieder in die weichen Sessel vor dem Kamin fallen.
    «Was hat er gesagt?»
    «Glücklich war er nicht gerade.»
    «Kann ich ihm nachfühlen. Mann, Leo, ich fühle mich wirklich beschissen wegen dieser ganzen Aktion.» Gino seufzte und ließ lustlos die Eiswürfel in seinem Whiskeyglas klingeln. «Ich meine, da holen Claude und der Chief uns am Flugplatz ab und machen uns ein Wahnsinns-Abendessen, und anschließend erzählen wir ihnen, dass ihr bester Freund ein Mörder war. Und nachdem wir ihnen diese Horrorgeschichte

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