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Monsieur Papon oder ein Dorf steht kopf

Monsieur Papon oder ein Dorf steht kopf

Titel: Monsieur Papon oder ein Dorf steht kopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Stagg
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konnten, und fuhr fort. »Aber wenn Sie erst einmal den Dachboden zu Ihrer Wohnung ausgebaut und das siebte Zimmer eingerichtet haben, werde ich Ihnen einen Hotelstern geben können. Bis dahin ist das hier aber lediglich ein Hôtel de Tourisme . In Ordnung?
    Paul und Lorna nickten beide. Es war ihnen egal, ob sieeinen Stern hatten oder nicht. Für sie zählte nur, dass sie ihre Zulassung bekamen.
    »Das reicht aus, um mit dem Papierkram für den Förderantrag zu beginnen«, sagte Stephanie und sprach damit aus, was sie hinter vor Aufregung leuchtenden Augen dachten.
    »Sie wollen Zuschüsse beantragen?«, fragte Madame Dubois, die sich daranmachte, ihre Unterlagen noch einmal kurz durchzusehen. »In dem Fall müssen Sie sich beeilen, da die Frist Ende Januar endet.«
    »Ende Januar?«
    »Ja, die EU-Mittel für dieses Jahr wurden gestrichen, daher werden nur Anträge berücksichtigt, die bis dahin eingereicht werden.«
    »Dann sollten wir mal Farbe besorgen!«, sagte Stephanie lachend, als Madame Dubois ihren Stift hinlegte und ihre Unterlagen zusammenpackte.
    »Eine letzte Sache noch, dann sind wir fertig«, sagte sie und blickte Lorna und Paul über ihre Brille hinweg an. »Ich müsste noch einen Blick auf die Kopie Ihrer Brandschutz- und Sicherheitsbescheinigung werfen.«
    Mir nichts, dir nichts war der Hoffnungsschimmer, der in den letzten Tagen immer heller geleuchtet hatte, erloschen. Lorna wurde kreidebleich, während Stephanie leise fluchte.
    »Stimmt etwas nicht?«, fragte die Inspektorin, die den Stimmungswechsel bemerkte.
    »Wir müssen Bescheinigung für Zulassung haben?«, fragte Lorna, die endlich ihre Stimme wiedergefunden hatte.
    »Ja, natürlich. Alle Hotels, die vom Département zugelassen werden, müssen diese Bescheinigung vorlegen.«
    Paul ließ sich in seinem Stuhl zurückfallen, Lorna ließ den Kopf hängen.
    »Das hat kein Sinn«, sagte sie und ließ mutlos die Schultern sinken, während sie auf den ordentlichen Papierstapel deutete, der vor der Inspektorin lag. »Wir können das nicht.«
    Madame Dubois, deren Gereiztheit ob der beschwerlichen Reise längst verflogen war, wandte sich in aufrichtiger Sorge an Stephanie, die mit den Fingern verärgert auf den Tisch klopfte.
    »Wo liegt denn das Problem?«
    »Also, zuerst sind sie bei der Brandschutz- und Sicherheitsprüfung durchgefallen, und der Bürgermeister hat die Auberge schließen lassen. Jetzt haben sie keine Einkünfte und benötigen die Zuschüsse, um die nötigen Arbeiten für die erneute Prüfung vornehmen zu lassen. Aber um an die Zuschüsse zu kommen, müssten sie vom Département amtlich zugelassen sein …«
    Sie breitete die Hände aus.
    »… und das können sie nicht, wenn sie keine Brandschutz- und Sicherheitsbescheinigung vorweisen«, beendete Madame Dubois den Satz und nickte wissend. »Es ist ein Teufelskreis.«
    Stephanie stieß einen verzweifelten Seufzer aus.
    »So was gibt es auch nur in Frankreich«, brummte sie.
    »Das tut mir wirklich leid«, sagte Madame Dubois, als sie ihre Unterlagen in der Aktentasche verstaute. »Aber da kann ich Ihnen nicht weiterhelfen. Haben Sie denn keine Möglichkeit, die Arbeiten vor dem Monatsende vornehmen zu lassen?«
    Paul gab ein sarkastisches Lachen von sich.
    »Wenn ein Wunder geschieht, vielleicht!«
    »Und der Bürgermeister? Könnte man ihn nicht überzeugen, die Schließung rückgängig zu machen?«
    »Es ist ihnen bislang nicht gelungen, ihn zu erreichen«, erklärte Stephanie. »Jetzt haben sie endlich einen Terminfür Donnerstag erhalten, aber ich hege keine großen Hoffnungen, dass er es sich anders überlegt.«
    »Lokalpolitik?«, fragte die Inspektorin leise, und Stephanie nickte.
    Madame Dubois schloss ihre Aktentasche und blieb für ein paar Sekunden mit der Tasche auf dem Schoß sitzen. Das Dilemma, in dem die englischen Hoteliers steckten, machte sie betroffen.
    »Nun«, sagte sie und erhob sich zum Gehen, »ich kann Ihnen nur raten, einen Termin für beide neuerlichen Prüfungen kurz vor dem Monatsende ansetzen zu lassen. Auf diese Weise wären Sie noch in der Lage, die nötigen Unterlagen für die Zuschüsse fristgerecht einzureichen.«
    Sie hielt ihre Hand in die Höhe, als Lorna auf die Sinnlosigkeit hinweisen wollte.
    »Ich werde die Zulassung im Voraus genehmigen lassen, sodass ich am Ende die Papiere nur noch unterschreiben muss. Vielleicht tut sich in der Zwischenzeit ja doch noch etwas. Ich wünsche Ihnen jedenfalls viel Glück!«
    Sie standen alle auf, um der

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