Monster Kontrolle
unisono: »Das ist meiner, Fettarsch!«
Sie lachten, und Monster dachte daran, wie schön Liz sein konnte, wenn sie lachte. Ein Jammer, dass es immer auf Kosten anderer sein musste, aber - niemand war perfekt.
Liz küsste ihn plötzlich, als er begann, sein T-Shirt auszuziehen.
»Ich will dich«, flüsterte sie ihm ins Ohr, und zum ersten Mal seit Langem wollte er sie auch.
Sie hatten Sex auf dem Sofa, und er war gut. Es war lange her, seit er das letzte Mal Leidenschaft in ihrem Blick gesehen hatte. Gut, die Leidenschaft wurde nicht von ihm ausgelöst, sondern von ihrer Lust an ihren eigenen grausamen Leistungen. Aber Monster war nicht wählerisch.
Danach lagen sie quer auf dem Sofa. Es war zwar nicht bequem, aber es ging.
Fast sofort verfiel sie wieder in ihre düstere Stimmung zurück. »Ich weiß einfach, dass sie diesem arschkriecherischen Inkubus aus der Poststelle die Beförderung geben. Blöder Schleimer.«
Monster sagte: »Arbeit ist ätzend.«
»Ja, Arbeit ist ätzend.«
Sie rückte von ihm ab. Liz hatte für das Kuscheln danach nicht viel übrig.
»Wie kommst du jetzt zur Arbeit?«
»Ich habe eine Mitfahrgelegenheit«, sagte er. »Zumindest für morgen.«
»Mit wem?«
»Nur eine Frau, die mitfahren will.« »Wirklich?«
Liz' Tonfall klang neutral. Wenig überraschend. Sie war nicht der eifersüchtige Typ. Das hatte sie gar nicht nötig. Nicht, wenn sie jeden lüsternen Gedanken sehen konnte, der Monster durch den Kopf ging. Und es gab keine Mög-lichkeit, wirklich S ex mit einer anderen Frau zu haben, ohne dass Liz es sofort und auf den ersten Blick wusste. Einer der Nachteile, wenn man einen Sukkubus als Freundin hatte.
Nicht, dass das ein Problem gewesen wäre. Monster war nicht an Judy interessiert. Natürlich hatte er bemerkt, dass sie einen netten Hintern hatte und vielleicht eine größere Brust, als ihr T-Shirt erkennen ließ. Wenn er sich da auch nicht sicher sein konnte.
Liz fixierte ihn mit einem wissenden Blick.
Monster leitete seine Gedanken rasch um. »Also, was kommt im Fernsehen?«
»Ich bin auf dem Heimweg in der Videothek vorbeigegangen und habe einen Film ausgeliehen. Wir können ihn uns ansehen.«
Er zwang sich zu einem Lächeln.
»Er heißt Fury.«
Und einen Moment lang hatte er noch die Hoffnung, dass er etwas mit Kommandos und Maschinengewehren zu tun haben könnte.
»Es geht um einen Jungen und ein Wildpferd, die gegen Rassismus kämpfen und...«
Danach schaltete er ab.
Judy entdeckte einen kleinen Lebensmittelladen, nur ein paar Häuserblocks von Monsters Haus entfernt. Er war ihre einzige Hoffnung.
Sie spürte, wie die Erinnerungen auf den Boden ihres Gehirns sickerten, unter alltäglicheren Erinnerungen begraben. In ein paar Minuten, vielleicht weniger, würde sie vergessen. Oder zumindest aufhören, daran zu denken, bis etwas anderes sie auf eine Art daran erinnerte, die sie nicht beiläufig abtun konnte. Das durfte nicht passieren.
Judy fuhr bei Gelb über eine Kreuzung und rumpelte über einen Bordstein, bis sie rücksichtslos mit quietschenden Reifen quer über zwei Parkplätze zum Halten kam. Ein Wagen, der einen der Plätze angestrebt hatte, hupte, doch sie ignorierte es. Sie hatte keine Zeit.
Sie rannte in den Laden und stürmte zu dem kurzen Regal mit den Schreibutensilien. Rasch riss sie einen schwarzen Marker auf und kritzelte in dicken Buchstaben auf ihren Unterarm.
MAGIE IST REAL.
Sie schnappte sich einen Notizblock und schrieb los. Alles, woran sie sich erinnern konnte.
TROLLE HABEN DEIN APARTMENT GEFRESSEN. MORGEN UM 22 UHR MONSTER ABHOLEN. KOMM NICHT ZU SPÄT. PAULIE WEISS BESCHEID ÜBER MAGIE. CHESTER IST EIN PAPIERMANN.
Sie füllte eine halbe Seite mit diesen Notizen, bevor sie unterbrochen wurde.
»Miss, bezahlen Sie die auch?«, fragte ein Jugendlicher in einem blauroten Hemd mit einem Namensschild, das ihn als »Verkaufsassistent« auswies.
»Entspann dich, Junior. Ich stehl das Zeug schon nicht.«
Der Junge sah nicht so recht überzeugt aus, doch er zog sich hinter seinen sicheren Tresen zurück.
Judy griff sich ein Beef Jerky, ein bisschen Orangensaft und ein paar weitere Artikel, die ihr ins Auge sprangen. Sie ging zur Kasse und kaufte noch eine Stange Zigaretten.
»Warum haben Sie so was auf Ihren Arm geschrieben?«, fragte der Verkaufsassistent, während Judy ein bisschen Bargeld aus ihrer Brieftasche zog.
»Häh?«, fragte sie.
»Ihr Arm. Warum haben Sie da drauf geschrieben?« »Was meinst...?«
Judy las die Worte
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