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Monster Kontrolle

Monster Kontrolle

Titel: Monster Kontrolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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war. Wenn man ganz unten war, konnte man sich hocharbeiten.
    Wenn man oben war, konnte man optimistisch in die Zukunft sehen. Aber die Mitte war hart. Die Mitte war da, wo es zu leicht war, gleichzeitig faul und zynisch zu sein.
    Manchmal dachte sie, hungernde Menschen hatten es leicht. Dann wurde ihr klar, wie idiotisch dieser Gedanke war, und sie kam sich nur noch schlechter vor.
    Sie starrte ebenfalls in ihre Tasse.
    »Ach, ich versuche, nicht darüber nachzudenken«, sagte Monster mit einem gezwungenen Lächeln. »Ich hoffe ein wenig, dass mich meine Dämonenfreundin vorher umbringt.«
    »Klingt nach einem Plan«, stimmte Judy zu. »Was soll ich sagen? Ich bin Optimist. Und was ist mit Ihnen? Was werden Sie jetzt tun?« »Ich weiß nicht.«
    Das tat sie wirklich nicht. Keine Ahnung, was ihre Zukunft bereithalten mochte. Wahrscheinlich würde sie ihre Erinnerungsrune abwischen, die letzten Tage vergessen und einfach zurück in den Supermarkt gehen und dort so lange arbeiten, bis sie starb. Es war vielleicht nicht der beste Plan, aber zumindest war er einfach.
    Chipper brachte ihr Essen. Judy war schlecht gelaunt und hätte es lieber gehabt, wenn ihr Frühstück in Fett geschwommen wäre, mit Schinken wie Gummi und Speck, der wie verbrannter Toast aussah. Aber alles war perfekt. Das Rührei war locker. Der Speck war knusprig. Der Schinken war saftig. Es machte ihre Laune nicht besser, sondern stellte ihr ihre ablehnende Grundhaltung nur noch deutlicher vor Augen.
    »Noch mehr Kaffee, Ma'am?«, fragte Chipper, die ihr schon eine frische Tasse einschenkte.
    Judy zwang sich zu einem Lächeln. »Danke.«
    »Kein Problem, Ma'am.« Chipper hüpfte davon.
    »Ich schwöre, wenn sie mich noch einmal Ma'am nennt...«
    Monster kicherte. »Ach, sie ist doch nur ein Kind. Lassen Sie sie in Ruhe. Sie hat noch viel Zeit, um verbittert und zornig zu werden.«
    Judy fand einen gewissen Trost in dieser Möglichkeit. Nicht, dass sie es optimistisch gesehen hätte. Manche Menschen gingen durch ihr ganzes Leben, ohne dass ihre Hoffnungen zerschmettert wurden.
    Sie hasste diese Leute.
    Ein furchtbarer Lärm drang aus der Küche. Es klang, als hätte der Koch sämtliche Töpfe und Pfannen fallen lassen und dann alles Geschirr zerschlagen. Ein Küchenhelfer kam durch die Schwingtür gerannt, sprang über die Theke und landete hart - mit dem Gesicht nach unten. Sich das Blut von der Nase wischend, setzte er seine Flucht fort.
    »Da ist ein riesiger Hund in der Küche!«, schrie er.
    Etwas heulte. Es klang aber nicht wie ein Hund.
    »Dieses Würstchen ist wirklich gut«, sagte Monster.
    Die Hälfte der Gäste war aufgestanden und strebte auf den Ausgang zu. Die andere Hälfte war unsicher und wartete ab, was passierte.
    »Der Laden hier ist wirklich toll«, sagte Monster. »Keine Ahnung, warum ich ihn vorher noch nie ausprobiert habe.«
    Noch mehr Küchenpersonal floh in wilder Hast, und inzwischen hatten die Gäste verstanden. Judy fixierte ihn.
    »Was?«, antwortete er. »Ich bin nicht im Dienst! Soll sich jemand anders drum kümmern.« Jemand in der Küche schrie.
    »Lassen Sie mich zumindest meine Eier aufessen«, sagte er. »Die machen hier das Eigelb nämlich genau richtig. Ich meine, sehen Sie sich doch mal diese Eigelbe an! Haben Sie überhaupt eine Ahnung, wie schwer es ist, einen Laden zu finden, der die Eigelbe so hinbekommt?«
    Das unbekannte Wesen rumste gegen die Wand und brüllte. Fast wie ein Löwe, aber mit einem seltsamen Trillern am Ende.
    Monster schob seinen Teller von sich. »Okay, okay. Ich seh mal nach.«
    Eine weitere Person kam aus der Küche. »O mein Gott! Es wird Chipper fressen!«
    »Kein Grund zur Eile«, stellte Judy fest.
    Monster war schon aufgestanden und steuerte auf die Tür zu. Judy entschied sich, ihm zu folgen.
    Die Küche war ein Schlachtfeld. Töpfe, Pfannen und zerbrochenes Geschirr waren überall verstreut. Das Spülbecken war zerschlagen, Wasser sprudelte heraus. Es gab nicht viel Platz, und die riesige Bestie nahm den größten Teil davon ein.
    Obwohl sie einen Hundekopf hatte, war es kein Hund. Das Wesen war riesig und schwarz, mit schuppiger Haut. Sein Körper war der eines Walrosses, inklusive des dicken Schwanzes. Aber es hatte Beine, sogar vier davon. Jedes endete in breiten Pfoten.
    Es hatte Chipper in die Ecke gedrängt, doch sein massiger Körper schien nun zwischen der Fritteuse und dem Grill eingeklemmt. Die Kellnerin war auf einen Kühlschrank geklettert und für den Augenblick in

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