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Monster Kontrolle

Monster Kontrolle

Titel: Monster Kontrolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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anständigen
    Krankenversicherung bekam, würde sie sich vielleicht mal das Gehirn untersuchen lassen. Bis dahin wäre es nett gewesen, wenn Greta wenigstens einmal, nur ein einziges Mal, selbst mit diesen ... Dingen konfrontiert werden würde. Nichts Schlimmes. Nur ein bisschen Pech, damit sie sah, wie leicht ein perfektes Leben von der Spur abweichen konnte.
    Das wird nie passieren, dachte Judy.
    Mary stieg in Gretas Auto. »Du bist spät dran.«
    Greta zuckte die Achseln. »Tut mir leid. Familienkrise.«
    Mary wandte den Kopf und starrte hinaus auf den Horizont, um ihr vollständiges Desinteresse an Gretas Privatleben zu demonstrieren. Greta selbst war auch nicht allzu erpicht darauf, es zu besprechen, also ließ sie das Thema gern fallen.
    »Erwähn es nicht gegenüber Jeanine«, sagte sie, als wäre das nötig. Mary war keine große Rednerin. Sie hatten diese Fahrgemeinschaft nun schon seit zwei Jahren, und Greta wusste absolut nichts über Mary, außer dass sie einen Sohn hatte (Name: unbekannt), keine Marshmallows mochte und gern Danielle-Steel-Romane las.
    Jeanine dagegen redete für ihr Leben gern. Es war nicht so, dass sie egozentrisch war. Sie hasste nur die Stille. Wenn es einen ruhigen Moment gab, musste sie ihn einfach ausfüllen. Sie redete schon in dem Moment, als Greta ihr Auto an den Bordstein lenkte.
    »Hey, Ladys. Ihr seid spät dran.« Marys Bemerkung über Gretas Zuspätkommen war ein Vorwurf gewesen, aber Jeanines klang scherzhaft. Sie blinzelte in den Rück-Spiegel. »Vielleicht sollte ich euch einen Eintrag ins Klassenbuch geben.«
    Greta fand die Bemerkung nicht besonders lustig, aber es war immerhin ein ehrenwerter Versuch, also lächelte sie zurück und nickte.
    Jeanine begrüßte Mary fröhlich. Mary antwortete knapp, und sie fuhren weiter.
    »Tut mir leid. Bin nicht rechtzeitig rausgekommen«, sagte Greta.
    »Mach dir keine Gedanken deswegen«, antwortete Jeanine. »Das kann schon mal vorkommen. Ist ja nicht das Ende der Welt.«
    Mary murmelte vor sich hin. Das Ende der Welt war wahrscheinlich die einzige Entschuldigung, die sie akzeptiert hätte, und auch dann nur ungern.
    Greta fuhr ein bisschen zu schnell. Sie hatte ein Fünf-Minuten-Fenster, um den morgendlichen Berufsverkehr zu vermeiden. Wenn sie das schaffte, konnte sie die verlorene Zeit wieder rausholen. Das würde vielleicht sogar Mary besänftigen.
    Sie schaffte es nicht. Ein Unfall verlangsamte den Verkehrsstrom auf Schneckentempo. Die Autos krochen in dem abgasgetränkten Morgen dahin. Jeanine redete die ganze Zeit über alles und nichts im Besonderen. Greta tat ihr Bestes, um ein fröhliches Gespräch und eine angenehme Atmosphäre aufrechtzuerhalten, während Mary weiterhin mit gerunzelter Stirn aus den Fenstern starrte.
    Etwas rumpelte gegen Gretas Auto. Sie dachte schon, der Fahrer hinter ihr sei achtlos gegen ihre Stoßstange gestoßen. Doch dann knarrte das Dach.
    »Was ist das den?«, fragte Jeanine. »Tauben?«
    Wenn es Tauben waren, mussten es verflixt viele sein, so wie sich das Dach durchbog.
    »Was ist das?«, fragte Jeanine und deutete aufs Rückfenster. Ein Löwenschwanz schwang von oben hin und her.
    Greta war zu sehr auf die mögliche Dschungelkatze konzentriert, die auf ihrem Wagen saß, um gleich zu bemerken, dass sich die Autoschlange bewegte. Der Fahrer hinter ihr hupte, um sie darauf aufmerksam zu machen. Sie rollte langsam vorwärts und stieß fast gegen das Auto vor ihr, als der Löwe sein Gewicht verlagerte.
    Sie fuhren noch ein paar Minuten. Alle waren still. Greta und Jeanine wechselten neugierige Blicke, während der Löwe weiterhin über ihnen saß und Mary überhaupt nicht weniger genervt oder besorgt schien als vorher.
    »Wir sollten etwas tun«, sagte Jeanine. »Oder nicht?«
    Greta war zwar einverstanden, wusste aber nicht so recht, was.
    »Ich rufe die Polizei.« Mary klappte ihr Handy auf. »Ja, ich würde sagen, dies ist ein Notfall. Auf unserem Auto sitzt ein Löwe, und ich habe in einer halben Stunde ein Meeting.«
    Während Mary die Situation mit dem Telefonisten diskutierte, beschloss Greta, es sei vielleicht klug, den Freeway zu verlassen. Die nächste Ausfahrt war drei Meilen bei stockendem Verkehr und zwei verstopfte Fahrspuren ent-fernt. Keine leichte Aufgabe, auch ohne einen Löwen auf dem Autodach. Aber dann stellte es sich als gar nicht so schwer heraus. Greta entdeckte, dass ein Löwe auf dem Dach genauso effektiv war wie eine Polizeisirene.
    Als sie vom Freeway herunter war,

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