Monster Kontrolle
»Jetzt muss ich eine neue Tasse holen!«
Der Imp kletterte auf die Arbeitsplatte. Er kläffte und heulte, während er sich abmühte, den Stein neben dem Spülbecken hochzuheben.
»Ich glaube nicht, dass Mrs. Lotus wollen würde, dass du das anfasst«, sagte Judy.
Monster drückte einen Runenzauber auf Judys Stirn. Sie wurde schlaff und fiel in Monsters Arme. Das Papier klebte nicht, deshalb musste er es festhalten. Er ließ sie zu Boden sinken und hielt den Zauber dabei auf ihre Stirn gepresst.
»Chester, hol mir ein Stück Klebeband oder so was!«
»Bei den anderen musstest du die Rune nicht draufgedrückt halten«, sagte Chester, während er die Schubladen durchwühlte.
»Das hier ist auch ein anderer Zauber«, sagte Monster. »Sie folgen nicht alle denselben Regeln.«
»Ich weiß nicht, wie du dir das alles merken kannst.«
»Kann ich auch nicht. Deshalb brauche ich mein Wörterbuch. An die hier kann ich mich nur aus meiner Collegezeit erinnern.«
Grinsend kicherte Judy.
»Billiger als Gras«, sagte Monster.
»Ich hatte gehört, von Magie high zu werden könne gefährlich sein«, sagte Chester.
»Ich hatte es ganz gut im Griff«, antwortete Monster. »Bis zu dem Horrortrip. Jetzt rühre ich das Zeug nicht mehr an.«
»Nie?«
»Okay, vielleicht genehmige ich mir manchmal noch ein bisschen Kontakt, daran führt kein Weg vorbei.«
»Von dem Tee ist sie sowieso schon ziemlich dicht«, sagte Chester. »Hältst du es für eine gute Idee, die Wirkungen auch noch zu mischen?«
»Eigentlich nicht.« Monster warf einen Blick den Flur entlang und kontrollierte Ferdinands Fortschritte. Sie war jetzt auf den Knien, atmete tief ein und aus und gewann ihr Gleichgewicht zurück.
»Was ist mit dem Klebeband?«
»Keine Chance.«
»Ich kann das hier nicht ewig halten ...« Monster schnipppte mit den Fingern, um Judys Aufmerksamkeit zu binden. »Hey, wie fühlen Sie sich? Ziemlich gut, was?«
»Toll!« Sie schielte, während sie kicherte.
»Wenn Sie sich weiter so toll fühlen wollen, müssen Sie das hier festhalten. Können Sie das?«
Judy nickte, und Monster hob ihre Hand bis zu ihrer Stirn und ließ sie dann los. Sie behielt den Kontakt zur Rune und widersetzte sich nicht, als er ihr beim Aufstehen half.
»Wir gehen jetzt. Wie klingt das?«, fragte Monster,
Judy nickte, während ihre Augen fast in ihren Kopf zurückrollten. Er tätschelte leicht ihre Wangen.
»Jetzt kommen Sie. Halten Sie sich an mich. Ich kann Sie nicht hier raustragen.«
Der Imp bellte und setzte seinen Kampf mit der Steinplatte fort.
»Ich glaube, er will, dass wir das hier mitnehmen«, sagte Chester.
»Dann nimm es eben. Ist mir egal.«
Chester schnappte sich den Stein. Er schrie kurz auf, als sein Papierkörper nachgab und flach zu Boden floss. Langsam faltete er sich in seine Gnomengestalt zurück.
»Du meine Güte, das hat ganz schön reingehauen!«
»Was ist passiert?«
»Ich weiß nicht. Als ich das Ding berührt habe, hat es meine Verbindung mit diesem Körper gekappt. Muss eine Art interdimensionaler Abfluss in fester Form sein.«
»Muss wohl«, sagte Monster, als verstünde er auch nur ansatzweise, was Chester gerade gesagt hatte. »Dann lass das Ding da.«
Der Imp klammerte sich an Monsters Hosenbein und riss jaulend und bellend daran. »Okay, okay.«
Er ließ Judy los. Sie schaffte es, allein auf ihren weichen Knien zu stehen.
»Wir haben wirklich keine Zeit für so was.« Er nahm den Stein und klemmte ihn sich unter den Arm. »Dieses verrückte alte Weib könnte jeden Moment...«
»Das gehört dir nicht, junger Mann!«, sagte Lotus. Sie hatte Ferdinand und Ed von ihren Zaubern befreit. Die beiden standen hinter ihr in der Tür, doch Lotus war die wahre Bedrohung.
Monster zog einen weiteren Runenzauber aus seiner Tasche und zerknüllte ihn. »Bleiben Sie, wo Sie sind! Ich benutze das hier, wenn ich muss!«
Lotus lächelte. »Und was wird dieser Zauber anrichten? Fürchterlich jucken?«
»Es ist mein letzter Ausweg. Er wird ein böses Feuer auslösen!«
»Ich an Ihrer Stelle wäre da vorsichtig, Ma'am«, sagte Chester. »Er ist zwar nicht besonders gut in Magie, aber er kann hervorragend Dinge niederbrennen.«
Judy drehte sich lachend herum. »Niederbrennen!«
Ferdinand und Ed rückten vor, doch Lotus hielt sie zurück.
»Ich halte mir durchaus etwas auf meine Geduld zugute, aber Sie haben sie inzwischen beinahe ausgereizt, Mr. Dionysus. Wenn Sie jetzt bitte den Stein hinlegen würden.«
»Warte eine
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