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Monster Kontrolle

Monster Kontrolle

Titel: Monster Kontrolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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Dame auf (was er später leugnen würde) und schlug sie mit dem Stein in seiner Hand. Drei Dinge geschahen. Nicht ganz gleichzeitig, aber dicht genug aufeinanderfolgend, dass es die meisten nicht bemerkt hätten.
    In dem Moment, als der Stein mit Lotus in Kontakt kam, wurde die Kraft von Monsters Schlag zehntausendmal verstärkt. Mit einem gewaltigen Rumms wurde sie nach oben geschleudert: ein leuchtender Komet, der sich durch den Nachthimmel brannte. Sie durchquerte die Atmosphäre, bevor die Schwerkraft sie ausreichend verlangsamte, um ihren Sinkflug zu starten. Die Erde hatte sich bis dahin unter ihr weitergedreht, sodass sie irgendwo im Pazifischen Ozean herunterkam.
    Der zweite Effekt war ein Bruch im zerbrechlichen Gefüge von Zeit und Raum. Judy und Monster verschwanden.
    Die dritte und letzte Auswirkung war die Wiederherstellung des gewöhnlichen Zeitflusses.
    Der siegreiche Imp heulte triumphierend über dem besiegten Gartenzwerg. Der huschte davon und verschwand in den Büschen.
    »Was ist gerade passiert?«, fragte Ed.
    »Keine Ahnung!«
    »Sie sind entkommen«, sagte Lotus hinter ihnen.
    Ed und Ferdinand zuckten zusammen. Es war nicht Lotus' plötzliches Erscheinen. Daran waren beide inzwischen gewöhnt. Es war etwas in ihrer Stimme: eine Eigenschaft, die sie nie zuvor gehört hatten. Sie war wütend.
    Außerdem war sie klatschnass, und eine Strähne ihres grauen Haars fiel ihr übers Gesicht. Es war zwar eine Kleinigkeit, scheinbar unwichtig. Doch Ed und Ferdinand hatten nie auch nur ein einziges Haar auf Lotus' Kopf am falschen Platz gesehen.
    Ed fragte: »Aber wie ...?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Lotus.
    Ferdinand und Ed tauschten Blicke.
    »Nicht?«, fragte Ferdinand.
    »Nein, ich weiß es nicht.« Lotus schob sich die verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht. »Aber glaubt mir, ich habe vor, es herauszufinden.«

    ZWANZIG

    Monster hatte nie teleportiert, doch er hatte gehört, dass es eine lausige Art zu reisen sein musste. Magisch gesehen war es nicht schwierig, sich aus dem Gefüge von Raum und Zeit zu lösen. Der schwierige Teil war die Wiederver-bindung. Der Körper wollte Teil des Universums bleiben. So sehr, dass er so ungefähr überall an seinen Platz zurückfiel. Ohne ein richtiges Ziel konnte einen ein Teleportationszauber überall ins Universum transportieren, und überall war ein sehr großer Ort. So groß, dass die Chancen, tatsächlich dort zu landen, wo man nicht auf der Stelle starb, einem Wunder gleichkamen. Ganz zu schweigen von der extrem quälenden Beanspruchung jeder einzelnen Körperzelle, was weniger schmerzhaft als vielmehr ekelhaft war. Alsschleuderte man sechs Stunden ohne Pause in einer Zentrifuge herum. Zumindest hatte Monster das gehört.
    Diese Teleportation geschah so sanft, dass sie schon wieder vorüber war, bevor er es überhaupt merkte. Wie über die Oberfläche des Universums zu rollen, bevor er bequem in ein Loch in Monsterform plumpste, das schon da war und auf ihn wartete, warm und einladend.
    Er fluchte, als er bemerkte, dass der Stein in seiner Hand glühend heiß geworden war. Er ließ ihn los. Der Stein prallte von seinem Fuß ab, und während er auf einem Bein herumhüpfte, stolperte er über jemanden.
    Es war Judy - bewusstlos. Doch sie atmete. Er legte sein Ohr an ihre Brust: ihr Herzschlag schien in Ordnung. Nicht, dass er genug wusste, um sich sicher zu sein. Er klapste sie leicht ins Gesicht, doch sie wachte nicht auf. Er öffnete ihre Augenlider und kontrollierte ihre Pupillen. Er wusste nicht, wonach er eigentlich suchte, aber das machten sie normalerweise im Fernsehen so, also versuchte er es. Sie sah okay aus, urteilte er. Nur eben bewusstlos.
    Er inspizierte die Umgebung. Wo auch immer sie waren, es sah aus, als hätte jemand einen Minotaurus in dem Raum losgelassen. Die Möbel waren umgeworfen und zerbrochen. Ein Gummibaum lag in einem kaputten Topf ne-ben ihm. Mitten im Raum klaffte ein riesiges Loch.
    Es war sein Haus.
    »Verdammte...!«
    Monster hinkte zum Kühlschrank hinüber und fand ein Bier, um seine raue Kehle zu beruhigen. Die Uhr an der Wand zeigte halb zehn. Er schätzte seine Situation ein. Oder versuchte es zumindest. Doch er kapierte gar nichts. Keines der Stücke ergab viel Sinn. Da war also eine Frau, die Kryptos heraufbeschwören und kontrollieren konnte (doch nur auf halbherzige, unterbewusste Art), eine verzauberte Steintafel, eine verrückte alte Lady mit unglaublichen magischen Kräften. Und er steckte

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