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Monströse Welten 1: Gras

Monströse Welten 1: Gras

Titel: Monströse Welten 1: Gras Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheri S. Tepper
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steht, keine vollständige Wiederherstellung garantieren können.«
    »Wäre es dann nicht besser, sie zu verlegen?«
    »Nun, junger Mann, im Augenblick ist sie hier am besten aufgehoben, auch wenn sie geistig nicht präsent ist. Sie wissen, was ich meine, nicht wahr?«
    »Nein. Was meinen Sie?«
    »Die Pest«, sagte sie. »Auf allen anderen Planeten muß der Teufel los sein.«
    »Wissen Sie Näheres darüber? Wodurch die Krankheit verursacht wird? Wissen Sie, ob sie hier auch schon aufgetreten ist?«
    »Bisher ist hier kein solcher Fall bekannt. Da bin ich mir ziemlich sicher. Weshalb haben Sie uns nicht schon früher gefragt? Dachten Sie vielleicht, wir könnten nichts dagegen tun? Nehmen Sie zum Beispiel mich. Ich habe an der Universität von Semling Prime einen Abschluß in Molekularbiologie und Virologie gemacht.
    Und auf Reue habe ich Immunologie studiert. Ich hätte daran gearbeitet, wenn ich es gewußt hätte.« Sie schaute ihm ins Gesicht. »Es heißt, ihr betreibt geheime Nachforschungen?«
    »So war es zumindest geplant«, flüsterte er. »Die Moldies sollten es nicht erfahren. Falls doch…«
    Schließlich fiel bei ihr der Groschen. Sie wurde blaß. »Sie würden Gras infizieren? Vorsätzlich?«
    »Wenn sie es herausfinden, ja.«
    »Mein Gott, Junge.« Sie lachte bitter. »Alle wissen es.«

 
16
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    Alle wüßten es, hatte die Ärztin gesagt, und anscheinend hatte sie auch die Wahrheit gesagt. Jeder wußte von der Pest. Und jeder wußte auch, daß Gras vielleicht schon von Moldies infiltriert war. Es war allgemein bekannt, daß eine Spur mit einer Breite von einer halben Meile sich durch das Grasland zog und am Sumpfwald endete. Aufgrund dieses Umstands reduzierte er sich plötzlich von der scheinbar undurchdringlichen Barriere zu einem dünnen und durchlässigen Vorhang. Die Gerüchte und Spekulationen nahmen überhand und versetzten die Bewohner der Stadt schließlich in Hysterie.
    Unter anderem suchte man auch nach Erklärungen für den Umstand, daß Gras anscheinend immun gegen die Pest war. Als einer der eifrigsten Befürworter dieser These erwies sich Dr. Bergrem. Einmal waren ihr einige Schiffspassagiere mit schmutziggrauen Läsionen aufgefallen. Nach einem mehrwöchigen Aufenthalt auf Gras waren sie wieder abgeflogen. Geheilt. Außerdem hatte sogar ein Mann in einer Quarantänekapsel gelegen…
    Roald Few ließ nicht locker: »Es geht doch nicht nur darum, daß die Krankheit hier nicht auftritt, Doktor. Anscheinend kann sie hier nicht auftreten. Weil etwas auf Gras ihre Ausbreitung verhindert.«
    Worauf sie nickte und sagte, aufgrund ihrer beruflichen Erfahrungen und Beobachtungen müsse es wohl so sein. Dann wandte sie sich an Tony und Rillibee, um deren Meinung einzuholen.
    »Nein, daran liegt es nicht«, widersprach Tony müde. »Die Pest könnte sich durchaus auch auf Gras ausbreiten. Die Leute sind keineswegs immun dagegen. Es ist vielmehr so, daß die Pest hier ihren Ursprung hat. Das nehmen die Füchse zumindest an.«
    Diese Behauptung bedurfte mehr als nur einer oberflächlichen Erklärung. Seit wann kommunizierten die Füchse mit den Menschen? Und wo befanden diese Füchse sich überhaupt? Tony und Rillibee erzählten Roald und Bürgermeister Alverd Bee alles, was sie wußten. Sie versuchten, die Füchse zu beschreiben, anscheinend ohne großen Erfolg. Ihre Schilderungen stießen auf Skepsis, wenn nicht gar auf Unglauben.
    Die Konfusion eskalierte, als Ducky Johns und Saint Teresa mit einer weiteren bizarren Story aufwarteten: Diamante bon Damfels sei nackt auf dem Raumhafen herumgeschlichen. Sie belegte nun im Krankenhaus ein Zimmer neben dem ihrer mißhandelten Schwester Emeraude sowie den Räumen von Amy und Rowena, die nicht mehr nach Klive zurückkehren wollten.
    Nachdem Sylvan das zu Ohren gekommen war, sah er sofort nach seiner Mutter und den Schwestern. Die Commoners schauten ihm nur mitleidig nach. Ein bon in Commons. So deplaziert wie ein drittes Bein an einer Gans.
    »Wie ist Diamante hierhergekommen?« fragte Tony die Gruppe. »Wir haben gerade den Sumpfwald durchquert, und eines steht fest: Es führt kein Weg hindurch! An den Rändern gibt es einige Inseln, aber in der Mitte gibt es nur tiefes Wasser und ein Gewirr aus Ästen und Lianen. Wie ein überwuchertes Labyrinth. Wenn sie keine Kletterin war wie Rillibee und auch nicht von den Füchsen gebracht

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