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Monströse Welten 1: Gras

Monströse Welten 1: Gras

Titel: Monströse Welten 1: Gras Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheri S. Tepper
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bon- Allüren. Womöglich liegt es daran, daß ich ihre Pest nicht ernstgenommen habe. Hat es mich vielleicht gar nicht interessiert, ob die Menschheit überlebt? Die Hippae denken jedenfalls so. Ihnen ist es egal. Und was sie denken, denken wir auch. Wie lange bestimmen sie schon unsere Gedanken? Sie dulden keine andere intelligente Rasse neben sich. Und sie glauben auch nicht, daß sie selbst sich in eine andere intelligente Rasse verwandeln. Füchse. Was hat Bruder Mainoa noch einmal gesagt? Wir glauben, daß wir für immer jung bleiben. Die Hippae wissen nicht, welches Potential sie in sich tragen. Sie stagnieren, bevor sie noch erwachsen werden. Sie sind quasi Halbstarke. Böse Sache, das. Kein Kind mehr, aber auch noch nicht erwachsen. Sie strotzen nur so vor Kraft und versuchen, ihr Mütchen zu kühlen…
    Nun, ihretwegen stagnieren wir auch. Marjorie sieht mich so an, wie sie auch Tony ansieht. Als ob ich ein Junge wäre. Aber wann hätte ich je die Gelegenheit gehabt, erwachsen zu werden…
    Mutter. Mutter. Du solltest nicht hier draußen sein. Oh, Mutter, glaubst du wirklich, du würdest Dimity damit helfen…
     
    Tony: Bringen wir es hinter uns und gehen nach Hause. Wenn ich sterbe, dann sterbe ich eben, aber wenn ich es überlebe, will ich wieder nach Hause. Sollen diese Leute, diese verrückten bons, doch machen, was sie wollen. Ich will die paar Stunden, oder wie lange es auch dauern mag, hinter mich bringen, und dann werden ich, wir, nach Hause gehen. Irgendwie. Bringen wir es hinter uns. Wenn ich sterbe…
     
    Rowena: Dimity. Ich tue es für Dimity. Für Emmy. Für Stavenger. Für meine anderen Kinder, die schon so lange tot sind, daß ich ihre Namen fast vergessen habe. Für euch alle. Für uns alle.
    Sylvan. Ach, Sylvan. Was auch immer geschieht, vergiß nicht, daß ich dich liebe. Ich liebe euch alle…
     
    Don Quixote: Sie reitet. Vertraut ihr. Vertraut dem, was sie tut. Und spitzt die Ohren. Achtet auf die Stimmen.
     
    Am Fuß des Hügels trennten sie bloß noch ein paar tiefe Teiche und ein Blättervorhang von den Hippae am Tunneleingang. Rigo war der einzige, der ganz hinunterritt. Im Geiste maß er die Fluchtdistanz. Dann kehrte er um und versammelte die anderen in einem ausreichenden Sicherheitsabstand zu den Hippae. Sie wollten die Deckung des Hügels ausnutzen, brauchten aber auch ausreichend Raum zum Manövrieren, wenn sie nicht in den tückischen Sumpf am Fuß des Hügels geraten wollten. Stumm überprüfte Rigo die Lanze. Die anderen folgten seinem Beispiel. Dann schlug er mit dem Lanzenschaft gegen den Brustpanzer und stieß Schmährufe aus: »Ihr blöden Hippae. Pseudopferde. Dumme Viecher.« Nicht daß sie ihn verstanden hätten, aber sie spürten, was er ihnen sagen wollte.
    »Mörder!« schrie Marjorie sich fast die Lunge aus dem Hals. »Undankbares Gesindel! Bösartige Bestien! Schweinehunde!«
    Tony stieß den Rebellenschrei der alten Südstaatler aus; er war zu aufgeregt, um Worte zu formulieren.
    »Für Dimity!« schrie Rowena. »Für Dimity, Dimity, Dimity!«
    »Feiglinge«, rief Sylvan. »Feiglinge. Primitive Tiere. Peepers. Migerers. Räudige Migerers. Ihr seid nicht besser als Maulwürfe.«
    Die Hippae brachen durch den Blättervorhang und blieben dann stehen. Die Menschen auf der Anhöhe verstummten. Sie hatten Hippae erwartet. Aber nicht, daß Reiter auf ihnen saßen. Auf dem Rücken des Anführers, eines großen grauen Hippae, hockte jemand, der allen wohlbekannt war.
    »Shevlok«, sagte Rowena atemlos. »Um Gottes willen, mein Sohn.«
    »Das ist nicht Shevlok«, sagte Sylvan barsch. »Sieh dir nur sein Gesicht an.«
    Das Gesicht war maskenhaft starr. Völlig ausdruckslos. »Wir kämpfen gegen die Bestien, nicht gegen die Reiter«, rief Rigo. »Vergeßt das nicht. Die Tiere, nicht die Reiter!« Er trieb El Dia Octavo an. Die anderen folgten ihm in einer diagonalen Linie, so daß sie genügend Bewegungsfreiheit hatten und den Hintermann mit ihren Manövern nicht behinderten.
    Rigo zählte die Hippae. Es waren zehn Tiere. Das eine mit Shevloks Körper bildete mit drei weiteren einen Voraustrupp. Sie befanden sich halbrechts von Rigo. Gut. Der Graue würde also den Angriff auf sich ziehen. Am besten nahm Rigo ihn aufs Korn, anstatt sich darauf zu verlassen, daß die bon Damfels’ das Hippae attackierten. Aber wo steckten die anderen Hippae-Reiter? Er riskierte einen schnellen Blick. Lancel bon Laupmon. Drei bon Maukerdens: Dimoth, Vince und einer, dessen Namen er

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