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Monströse Welten 1: Gras

Monströse Welten 1: Gras

Titel: Monströse Welten 1: Gras Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheri S. Tepper
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Quixote. Er würde sein Bestes geben. Obwohl sie auf direktem Weg den Hügel hinaufritten, kamen sie dem Kamm scheinbar nicht näher.
    Schließlich gelangten sie doch oben an. Im Süden sahen sie Rigo und die anderen, die gerade den Hügel umrundeten und nun nach Westen einschwenkten, wo Commons sich befand. Rigo und die beiden anderen wurden noch immer von den vier Hippae verfolgt, wobei der Abstand sich bereits verringert hatte. »Weiter, Quixote«, rief sie und trieb ihn den Hang hinunter. Sie wollte Rigo auf sich aufmerksam machen, aber er befand sich noch außer Hörweite.
    Sie fixierte den Punkt, wo die beiden Pfade sich schneiden würden, beugte sich über Quixotes Hals und trieb ihn an. Nachdem sie die Distanz um die Hälfte verkürzt hatte, stieß sie einen gellenden Schrei aus und sah, daß die drei Reiter nach oben blickten.
    Rigo schaute über die Schulter und begriff sofort, was Marjorie vorhatte. Sie würde sich hinter die vier Hippae setzen, die Rigo, Rowena und Sylvan verfolgten. Dann würden er und die anderen kehrtmachen und die Hippae gemeinsam mit Marjorie und Tony in die Zange nehmen. Dieser Taktik wäre auch Erfolg beschieden gewesen, wenn in diesem Moment nicht die beiden anderen Hippae hinter Marjorie und Tony auf dem Hügel aufgetaucht wären. Nun saßen sie zwischen den beiden Hippae-Abteilungen fest. Gestikulierend machte Rigo sie auf die Verfolger aufmerksam.
    Sie wandte sich um und stieß einen Fluch aus. Sie hatte angenommen, die Pferde würden die verwundeten Bestien abhängen, aber die hatten Schritt gehalten. Nun stand es sechs Hippae gegen fünf Menschen. Obwohl vier der Hippae leicht verwundet waren, standen ihre Chancen nicht gut.
    Im Osten ertönte ein lautes Geräusch, als ob etwas zerdrückt worden wäre. Es klang wie ein Donnern. Der Boden erbebte. Die beiden Hippae auf dem Hügel stießen ein wütendes Gebrüll aus. Sie hatten noch vor Marjorie erkannt, was geschehen war. Alverd Bees Leute hatten den Tunnel gesprengt. Den Tunnel. Jetzt erst wurde Marjorie bewußt, daß der Tunnel zu eng und niedrig für eine großmaßstäbliche Invasion gewesen wäre. Wenn die Hippae den Angriff schon lange geplant hatten, gab es vielleicht noch andere Tunnel. Da war diese breite Spur, die sich durchs Grasland zog. Es mußte einfach noch weitere Tunnel geben…
    »Wir suchen danach«, sagte Jemand. »Bisher haben wir aber noch nichts gefunden.«
    Was indes nicht bedeutete, daß es keine weiteren Tunnel mehr gab.
    »Wollt ihr uns helfen?« fragte sie. »Oder sollen wir es allein machen und vielleicht noch dabei umkommen?«
    Keine Antwort.
    Rigo hatte die Explosion auch gehört. Er beugte sich über Octavos Hals und trieb ihn an. Her Majesty und Millefiori galoppierten schnell wie der Wind hinter ihm her. Der Abstand zu den Hippae vergrößerte sich wieder.
    Marjorie hielt sich weiter nördlich. Es hatte keinen Zweck mehr, zu den anderen aufzuschließen. Jetzt ging es bloß noch darum, die Verfolger abzuschütteln. Sie mußten das felsige Gelände des EBG und das Tor erreichen.
    »Wenn ihr in einer solchen Lage wärt, würde ich auch versuchen, euch zu helfen«, sagte Marjorie.
    »Die Menschen haben den Hippae geholfen, Füchse zu töten«, kam die unwirsche Antwort. Diesmal erging der Sprecher sich nicht in Andeutungen, sondern redete Klartext. Es handelte sich auch nicht um die bekannte Stimme, sondern um eine andere. »Seitdem sie auf Gras sind.«
    »Du weißt verdammt genau, daß das nicht stimmt«, rief sie. »Die Menschen sind von den Hippae benutzt worden, um Füchse zu töten. Das ist etwas ganz anderes.« Das war indes auch nur die halbe Wahrheit. Die Menschen hatten sich nämlich allzu bereitwillig auf die Jagd eingelassen.
    Keine Antwort.
    Sie stoben über die Ebene. Quixote hatte Schaum vor dem Maul und keuchte. Es war ein langer Aufstieg gewesen, und die Panzerung war schwer. Marjorie nahm die Zügel zwischen die Zähne, holte das Messer aus der Tasche und durchtrennte die Gurte, an denen die Panzerung befestigt war: einer vor Quixotes Brust und zwei auf jeder Seite. Die Panzerplatten fielen ab, worauf das Pferd ein Geräusch ausstieß, das wie ein Dankgebet klang. Tony folgte ihrem Beispiel.
    Rigo hatte den Vorgang gleichfalls verfolgt. Er nickte und sagte es auch den beiden anderen. Sylvan befreite sein Pferd von der Last. Rowena indes stieß einen Schrei aus. Sie hatte kein Messer. Sie war zuletzt gekommen, und niemand hatte daran gedacht, ihr auch eins zu geben.
    Als ob sie

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