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Monströse Welten 2: Hobbs Land

Monströse Welten 2: Hobbs Land

Titel: Monströse Welten 2: Hobbs Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheri S. Tepper
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in vollem Gange, wobei der Boden den Eindruck eines riesigen Puzzles vermittelte. Die Behälter mit den akkurat sortierten Steinchen standen bereit. Flaschen mit geklautem Klebstoff waren an der Mauer aufgereiht. Arbeitsgruppen mit drei bis zwölf Kindern erschienen zu den unmöglichsten Zeiten und rekonstruierten ohne Anleitung ein Muster, von dem sie nie eine Vorlage gesehen hatten.
    Als ungefähr vier Fünftel des Bodens restauriert waren, beklagte Samstag sich über den Staub. »Ich wünschte, wir hätten ein paar Balken«, sagte sie und fuchtelte mit einem improvisierten Besen herum. »Der Wind bläst laufend Schmutz auf das Muster, und wir müssen ihn immer wegfegen, damit wir überhaupt sehen, was wir machen. Wenn wir ein paar Balken hätten, könnten wir ein Dach errichten.«
    »Dazu brauchen wir gar keine Balken«, sagte Jep. »Bist du schon mal im Bondru-Dharm-Tempel gewesen? Hast du dir mal die Decke angesehen?«
    Samstag war schon dort gewesen, ohne indes einen Blick an die Decke geworfen zu haben. Mit dem Finger zeichnete Jeopardy zwei konzentrische Kreise in den Staub, wobei der eine den vierfachen Durchmesser des anderen aufwies. Er zeigte auf den kleineren Kreis und sagte:
    »Das ist die Mitte, wo die Gitter sind und wo der Gott hingeht, richtig?«
    Die anderen Kinder, dankbar für jede Art von Unterbrechung, stimmten darin überein, daß der Gott in die Mitte ging.
    Dann verband Jeopardy die beiden Kreise durch eine Reihe von Geraden, die strahlenförmig vom kleinen Kreis ausgingen. »Das sind die Steinbögen«, sagte er. »Davon gibt es zweiundsiebzig im Tempel. Also müssen wir nur die Bögen überbrücken. Das sind etwa sechs Fuß an der Mauer, und in der Mitte rücken sie fast ganz zusammen. Das Dach des Bondru-Dharm-Tempels besteht aus Wolfszedern-Schindeln.«
    »Woher weißt du das denn?« fühlte Samstag sich bemüßigt zu fragen.
    Jeopardy wollte schon antworten, hielt aber plötzlich inne. Dort, wo die Antwort hätte sein sollen, verspürte er nur eine Leere. Für das, was er vor einigen Tagen getan hatte, mußte es einen Grund gegeben haben, der über die reine Neugier hinausging. Er war an einem Bogen emporgeklettert und hatte eine Probe aus der Decke gesägt, die er dann seiner Mutter zur Analyse vorgelegt hatte. Er wußte wirklich nicht, weshalb er das getan hatte. »Ich weiß es eben«, erwiderte er lahm. »Ich weiß es eben.«
    »Ich glaube, wir könnten eine Wolfszeder mit einem Lasermesser fällen«, sagte einer der Tillans in der für ihn typischen lethargischen Art. Alle Tillans hatten die gleiche Mimik und den gleichen Tonfall. »Ich habe eins dabei.«
    Ein paar andere Kinder, darunter der andere Tillan-Junge und die beiden Quillan-Jungen, Deal und Willum R., sowie ihre Cousinen, Sabby und Gotoit, hatten ebenfalls Zugang zu Werkzeugen zur Holzverarbeitung. Während der Rest der Schar sich weiterhin der Restaurierung des Mosaiks widmete, durchstreiften die größeren und stärkeren Kinder den Wald und markierten schlanke Stämme, aus denen das Dach entstehen sollte. Gegen Abend kamen sie singend aus dem Wald zurück, wobei die Stimme von Samstag den Kinderchor wie die Stimme einer Lerche übertönte.
    * * *
    Maire Girat wurde von Samstags Gesang auf die Veranda ihres Schwesterhauses gelockt. Die glockenhelle Stimme des Kindes war unverkennbar. Maires früheste Erinnerungen handelten von ähnlicher Musik. Nicht daß sie selbst gesungen hätte, sondern sie hatte wundervolle Gesänge im Kopf gehört, Solostimmen und Chöre, die wundervolle Melodien angestimmt hatten. Und Samstags Stimme glich einer dieser Stimmen, die sie als Kind gehört hatte.
    Als Maire vier oder fünf Jahre alt war, wachte sie eines Morgens auf, als der Rest der Familie noch schlief. Sie sah, wie der Vorhang sich in einer leichten Brise bauschte und von einem Sonnenstrahl durchdrungen wurde. Plötzlich verspürte sie die Inspiration zu einem Lied, und ihr Gesang erfüllte den von der Morgensonne erleuchteten Raum.
    Mam war in ihr Zimmer gestürzt, Dad und die vier älteren Geschwister, und alle standen sie verdutzt um ihr Bett herum, wo sie, noch immer etwas verschlafen, ein Lied sang. Danach hatte sie zu jedem Anlaß gesungen. Allmählich war die innere Musik in den Hintergrund getreten und kehrte nur in diesem Grenzbereich zwischen Schlaf und Erwachen zurück, oder nachts, wenn sie von großen Chören träumte, die im Leerraum zwischen den Welten ekstatische Gesänge anstimmten.
    Sie hatten außerhalb von

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