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Monströse Welten 3: Toleranz

Monströse Welten 3: Toleranz

Titel: Monströse Welten 3: Toleranz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheri S. Tepper
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geflissentlich das Rudel Chimi- Hunde ignorierten, das hinter ihnen herhechelte.
    Fringe hielt es für ratsam, die Schicksals-Maschine zu präparieren. Die Lage erforderte es, neue Kapseln im Derbecki-Dialekt zu beschriften und alle Wörter zu vermeiden, die eine ungünstige Prognose enthielten. Angesagt waren nun Worte wie ›Sieg‹, ›Wahl‹ und ›Führer‹. Cafferty half ihr, die Kapseln zu sortieren. Sie übermalten viele der alten Wörter und waren gerade damit fertig, als Danivon und Curvis mit gerunzelter Stirn und gereiztem Gesichtsausdruck zurückkehrten.
    »Die Zeichen stehen auf Sturm«, sagte Danivon zu der Gruppe, in der sich auch der Kapitän befand. »Wir sind in eine Taverne gegangen und haben den Gesprächen gelauscht. Anscheinend hat der Alte Vater dafür gesorgt, daß sein einziger Sohn, Fetter Schleimer, zum Ewigen Führer gewählt wird. Anscheinend waren die Führer der Chimi- Hunde nicht allzu begeistert vom Fetten Schleimer, so daß er schon am Morgen nach dem Tod seines Vaters am Galgen gehangen hat. Muß wohl ein Unfall gewesen sein. Dann kam ein Anwärter vom Hochland, mit Namen Fees-mew, der behauptete, der jüngere Sohn des Alten Vaters zu sein. Er hat eine ziemlich große Hausmacht im Quellgebiet des Ti’il.«
    »Und dann«, setzte Curvis fast genießerisch die Erzählung fort, »verkündete der Boss-Chef der Chimi- Hunde – es gibt deren zwölf, von denen er der Gemeinste ist –, daß der Alte Vater ihn zum Nachfolger bestimmt habe, indem er ihm kurz vor seinem Tod den Schlüssel für die Schatzkammer übergeben hat. Allerdings halten die meisten Leute das für eine Lüge, denn der Boss-Chef hat bislang keine Anzeichen plötzlichen Reichtums gezeigt.«
    »Diese Reichtümer«, sagte Danivon, »befinden sich nach allgemeinem Kenntnisstand noch immer in den Turmverliesen, wo der Alte Vater sie gehortet hatte. Man benötigt den passenden Schlüssel oder die richtige Kombination oder was auch immer, wenn man beim Betreten der Tresorräume nicht mitsamt der Schätze in die Luft fliegen will.«
    »Dann findet die Wahl also zwischen diesem Hochländer und dem Boss-Chef der Chimi- Hunde statt, wobei jeder von ihnen die Nase, Zähne oder den linken Arm für den Inhalt dieser Verliese geben würde«, beendete Curvis die Geschichte.
    »Hat der Boss-Chef auch einen Namen?« fragte Jory.
    »Houdum-Bah«, antwortete Curvis mit einem humorlosen Lachen. »Der Alte Houdum-Bah der Böse.«
    »Und worum handelt es sich heute abend?«
    »Eine Vorwahl-Siegesfeier für Houdum-Bah. Es ist Sitte, ein solches Bankett auszurichten, um die Zuversicht des Kandidaten zu demonstrieren. Inzwischen hält Fees-mew sich bedeckt und versteckt sich vor den Chimi- Hunden, die ihn sofort töten würden, wenn sie ihn zu fassen bekämen. Jeder Kandidat verfügt nämlich über eigene Truppen, die Anhänger der Opposition und völlig Unbeteiligte abmurksen.«
    »Und wir sollen zur Unterhaltung beitragen?«
    »Stimmt leider«, sagte Curvis. »Wir treten an einem Ort auf, der für blutiges Amüsement berüchtigt ist. Und Danivon riecht Ärger.«
    »Im Moment rieche ich überhaupt nichts«, sagte Danivon. »Die Droge müßte aber bald ihre Wirkung verlieren.«
    »Wie steht denn das Volk dazu?« fragte Asner. »Die Murrey und die bunten Leute?«
    Danivon zuckte die Achseln. »Sie begrüßten uns mit Zitaten, mehr nicht. Sie verneigten sich lächelnd und sagten: ›Alle rou-Murrey, wenn der Alte Mann stirbt. ‹ Und damit hatten sie auch recht. Das Wasser des Ti’il ist schon rot vom Blut der Ermordeten.«
    »Sie werden heute abend den dabbo-dam machen«, sagte Jory nachdenklich. »Sie werden den dabbo-dam machen und sonst noch ein paar Dinge.«
    »Wahrscheinlich«, sagte Curvis düster.
    »Was ist denn der dabbo-dam?« fragten Fringe und Nela im gleichen Atemzug.
    »Die Beschwörung der Götter«, sagte Jory angewidert. »Oh, wie oft haben sie schon die Götter beschworen, den Großen Gott Chimi-ahm und die anderen.«
    »Ich wäre lieber dort draußen als in der Stadt«, sagte Danivon. »Aber Boarmus hat gesagt, daß wir uns das ansehen sollen; also müssen wir dorthin.«
    »Wieso?« fragte Jory verwirrt. »Weshalb hat Boarmus dir gesagt, daß du dir das anschauen sollst?«
    Danivon zuckte die Achseln. »Das hat er mir nicht gesagt. Er hat mir nur eine Klartext-Nachricht geschickt, daß ich die Manifestationen in Derbeck untersuchen solle.«
    »Manifestationen?« fragte sie und warf Asner einen besorgten Blick zu.
    Danivon

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