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Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)

Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition)

Titel: Montags sind die Eichhörnchen traurig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Pancol
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Ingrid Bergman sagt seine Filmfigur: Vor Frauen habe ich schon immer Angst gehabt, aber ich werd’s noch schaffen.
    Und das stimmt, my boy , das stimmt, aber ich habe daran gearbeitet. Er sagt, dass man an seinen Beziehungen zu anderen Menschen arbeiten muss, nicht immer die gleichen Schemata wiederholen darf. Ich, my boy , habe mich wegen der Geschichte mit meiner Mutter in Gesellschaft von Männern immer wohler gefühlt. Vertrauter. Ich lebte lieber mit Männern zusammen als mit einer Frau.
    Das ist etwas wirklich Persönliches, habe ich mir gesagt. Etwas, was man nur einem Freund erzählt. Und ich war sehr glücklich darüber, dass er mir vertraut … Ich musste mit jemandem über ihn reden, also habe ich Geneviève von ihm erzählt. Ich habe ihr nicht alles erzählt, nur so ein paar Sachen. Sie wirkte nicht sonderlich beeindruckt. Ich glaube, sie ist ein bisschen eifersüchtig … und dabei weiß sie nicht einmal alles!
    Am Set haben wir nicht viel Zeit zu reden, weil wir oft unterbrochen werden, aber wenn er mich in sein Hotel einlädt, werde ich ihm ganz viele Fragen stellen. Er versteht es, den Leuten ihr Unbehagen zu nehmen, und ich vergesse ganz, dass er ein berühmter Schauspieler ist. Ein echter Star.«
    So ging es immer weiter, Seite um Seite.
    Joséphine blätterte bis zum Schluss vor, um zu erfahren, wie die Geschichte ausging.
    Sie hatte das Gefühl, einen Roman zu lesen.
    Das Tagebuch endete mit einem Brief von Cary Grant an den Jungen, den sie im Stillen bereits den Kleinen Mann nannte. Er hatte ihn abgeschrieben, doch es stand kein Datum dabei. Er hatte lediglich dazugeschrieben »Letzter Brief vor seiner Abreise aus Paris«.
    »Eines darfst du nie vergessen, my boy : Jeder ist für sein Leben selbst verantwortlich. Man darf die Schuld für seine Fehler nicht bei anderen suchen. Jeder ist seines Glückes Schmied, und manchmal ist man selbst das größte Hindernis auf dem Weg dahin. Du stehst am Anfang deines Lebens, ich beinahe am Ende des meinen, und ich kann dir nur einen Rat geben: Horch auf die leise Stimme in dir, ehe du deinen Weg einschlägst … Und an dem Tag, an dem du diese leise Stimme hörst, folge ihr blind … Lass dich von niemandem von deinem Weg abbringen. Hab niemals Angst, das einzufordern, was dir am Herzen liegt.
    Das wird für dich das Schwerste sein, denn du bist so sehr davon überzeugt, nichts wert zu sein, dass du dir eine leuchtende Zukunft nicht vorstellen kannst, eine Zukunft, die von dir geprägt ist … du bist jung, du kannst dazulernen, du bist nicht gezwungen, das Schema deiner Eltern zu wiederholen …
    Love you, my boy …«
    Was war nach Abschluss der Dreharbeiten aus dem Kleinen Mann geworden?
    War er Cary Grant gefolgt?
    Und warum war dieses mit so vielen Hoffnungen angefüllte schwarze Notizbuch im Müll gelandet?
    Joséphine wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn, legte das Tagebuch zur Seite und machte sich wieder an die Suche nach Zoés Heft.
    Es lag im letzten Abfallbehälter. In einer Mülltüte. Unter einem alten, durchlöcherten Pullover von Zoé, einem Knäuel von Du Guesclins Haaren, einer ausgewaschenen Socke und einigen zerrissenen Blättern. Iphigénie hatte es weggeworfen, ohne es zu bemerken. Sie musste das Heft zusammen mit den Papierfetzen von Zoés Schreibtisch genommen haben.
    Wenn ich bei der letzten Tonne angefangen hätte, hätte ich es gleich gefunden, seufzte Joséphine und kratzte sich an der Nasenspitze. Ja, aber … dann wäre mir auch das Tagebuch nicht in die Hände gefallen!
    Sie schloss die Tür des kleinen Raums und ging zurück in ihre Wohnung. Rieb Zoés schwarzes Heft sorgfältig ab. Wischte mit einem Schwamm darüber und legte es gut sichtbar auf den Küchentisch. Verstaute das Tagebuch in einer Schublade ihres Schreibtischs.
    Und fiel ins Bett.
    Um sieben Uhr morgens kam die Müllabfuhr und leerte die vier hohen Mülltonnen des Gebäudes.
    Iphigénie rümpfte die Nase und schnitt eine fürchterliche Grimasse. Sie hatte einen Termin für ein Vorstellungsgespräch, und ihre Kehle war wie zugeschnürt. Sekretärin in einer Podologiepraxis, das gefiel ihr. So ein Doktor wird nie arbeitslos. Die Leute wissen nicht mehr, wie man mit seinen Füßen umgeht. Die laufen alle total schief. Und das wieder gerade zu rücken, macht eine Menge Arbeit! Sie haben alles vergessen und glauben, Elle und Speiche seien Teile ihres Fahrrads!
    Ihr letztes Bewerbungsgespräch hatte sie absolviert, bevor sie dem Mann begegnet war, der sie

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