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Montana 04 - Vipernbrut

Montana 04 - Vipernbrut

Titel: Montana 04 - Vipernbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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Holzfällerunternehmen, aber im Augenblick liegt dort alles brach. Brady Long ist vor einer Weile gestorben, ermordet worden - Sie erinnern sich sicher an den Fall. Er hat keiner seiner Frauen etwas hinterlassen, hatte keine Kinder, zumindest nicht, soweit wir wissen, und seine Schwester Padgett, die jahrelang in der Psychiatrie war, ist von dort entkommen und verschwunden. Seit fast zwei Jahren fehlt jede Spur von ihr.«
    »Ich erinnere mich«, sagte Halden.
    »Das FBI ist doch auf genau solche Fälle spezialisiert«, fuhr Pescoli fort. »Wie kommt’s, dass ihr Padgett nicht aufgespürt habt?«
    Er ignorierte ihre Stichelei. » Long Logging, sagen Sie? So wie Long Copper, die Kupfergesellschaft?«
    »Hm, hm.«
    »Aber Long hat doch gar nicht hier gelebt, wenn ich richtig informiert bin.«
    »Er hat die meiste Zeit in Denver verbracht. Das neue Haupthaus auf dem Long-Anwesen hat er höchstens im Urlaub genutzt.« Sie fügte nicht hinzu, dass Nate Santana für Brady Long gearbeitet und ein großzügiges Stück Land geerbt hatte, dazu das Blockhaus mit den drei Räumen und dem Schlafzimmer unter dem Giebel des steilen Dachs, das ehemalige Haupthaus der Familie. Wenn diese Information für Halden relevant war, könnte er sie leicht selber herausfinden, und dann würde er auch den Schluss ziehen, dass sie und Santana ein Paar waren. Er würde nachfragen, und sie wusste nicht, ob sie schon bereit war, sich diesen Fragen zu stellen, die sie nicht mal sich selbst beantworten konnte.
    »Jetzt geht’s los«, sagte Halden und deutete auf den Abschleppwagen, der sich die Privatstraße hinauf quälte.
    Alvarez und Pescoli hatten den Chevy bereits genauestens unter die Lupe genommen, doch sie hatten nichts Auffälliges gefunden, natürlich nicht. Das Gelände um das Fahrzeug herum war mit Polizeiband abgesperrt worden und wurde soeben von der Spurensicherung durchkämmt. Die Kriminaltechniker gaben sich alle Mühe, im dichten Schnee nichts zu übersehen, hielten Ausschau nach Hinweisen, Beweismitteln, Anzeichen für einen Kampf, nach allem, was dazu bei-tragen konnte, den Wahnsinnigen zu schnappen.
    Alvarez war zusammen mit Dylan O’Keefe eingetroffen, dem Privatdetektiv, Juristen, Ex-Polizisten und Adonis von Mann, dem Pescoli nicht recht über den Weg traute. Offenbar hatte ihre Partnerin eine Fahrgelegenheit gebraucht, weil ihr eigener Wagen noch in der Polizeiwerkstatt stand und von einem Forensik-Team untersucht wurde, doch warum zum Teufel hatte sie ausgerechnet O’Keefe hierhergeschleppt? Warum hatte sie nicht Pescoli angerufen? Sie hätte sie doch abgeholt, auch wenn sie dafür einen Umweg hätte in Kauf nehmen müssen. Doch was immer der Grund dafür sein mochte, Regan hatte im Augenblick andere Sorgen.
    Es hatte aufgehört zu schneien, es dämmerte, und der Himmel über den Kiefern und Hemlocktannen erstrahlte in einem Blau, das man nur in Montana finden konnte.
    Vielleicht könnten sie sich jetzt ein wenig ausruhen. Den Gesichtern ihrer Kollegen nach zu urteilen, brauchten sie alle dringend eine Pause.

    »Du und O’Keefe?«, fragte Pescoli Stunden später im Department, als Alvarez und sie aus dem Zimmer der Sondereinheit kamen. O’Keefe wurde noch einmal von den FBI-Agenten befragt, da Chandler und Halden in Erfahrung zu bringen versuchten, ob Gabriel Reeves Verschwinden in Zusammenhang mit den kürzlich erfolgten Morden stehen könnte, zumal Alvarez’ Ohrring bei dem zweiten Opfer gefunden worden war. Sie hatten bereits mit ihr gesprochen, und jetzt wollten sie herausfinden, ob O’Keefe weitere Details bekannt waren.
    »Wovon sprichst du?«
    »Ach, komm schon, Alvarez. Du kreuzt hier mit ihm noch vor Anbruch der Morgendämmerung auf, und ich kann mir nicht vorstellen, dass du ihn angerufen hast, damit er dich abholt. Er war bei dir.«
    Sie marschierten zu Alvarez’ Arbeitsplatz. »Und du meinst also, das ginge dich etwas an. Wieso?«
    »Huch, bist du empfindlich.«
    Am liebsten hätte sie erwidert, sie habe ja auch kaum ein Auge zugetan, doch das wäre natürlich nur Wasser auf Pescolis Mühlen gewesen, also schwieg sie. »Was machen deine Kinder?«
    »Nichts. Das ist es ja gerade.« Pescoli rieb sich den verspannten Nacken. »Außerdem sind sie so gut wie nie zu Hause, aber das bin ich ja auch nicht.« Sie blieb kurz stehen, schloss die Augen und ließ die Schultern kreisen, dann ging sie weiter. »Keine tolle Situation, aber so ist es nun mal. Ich kann es nicht ändern.«
    »Zumindest nicht, solange wir

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