Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Montana 04 - Vipernbrut

Montana 04 - Vipernbrut

Titel: Montana 04 - Vipernbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
Vom Netzwerk:
nur an der schicken, lavendelfarbenen Brille. Oder daran, dass sie schlecht gelaunt war, seit sie sich heute Morgen aus Santanas Bett gequält hatte. Sie hatte Jeremy angerufen und ihm eine Nachricht hinterlassen, dass er mit dem Hund rausgehen solle, dann war sie direkt zum Fundort der zweiten Eisblockleiche gefahren, wo Alvarez auf sie wartete und definitiv nicht so cool und besonnen gewesen war wie sonst. Seit sie den Ohrring in der Brustwarze der toten Frau entdeckt hatte, schien sie völlig durch den Wind zu sein. Nun, vielleicht war sie es schon vorher. Aber wer wäre da nicht durchgedreht? Pescoli wäre mit Sicherheit ein Nerven-bündel gewesen, wenn ein Kind, das sie vor ewiger Zeit zur Adoption freigegeben hatte, plötzlich in ihr Haus einbrechen und Dinge entwenden würde, die dann bei einer Leiche wieder auftauchten. Das Ganze war seltsam. Verstörend. Genau wie der »Unfall« von Len Bradshaw und das Verhalten von Esmeralda » Ezzie« Zwolski.
    Schlechte Laune hin oder her, Pescoli spürte, dass sie Esmeralda Zwolski trotz ihrer prüden Erscheinung einfach nicht trauen konnte. Sie mochte noch so flache Schuhe tragen, irgendetwas stimmte hier nicht.
    Noch immer ungehalten über die im Grunde überflüssige Befragung, sammelte sie ihre Notizen und das Aufnahmegerät ein und machte einen kurzen Abstecher in den Aufenthaltsraum, um nachzusehen, ob noch ein paar von Joelles Weihnachtsleckereien von gestern übrig geblieben waren. Leider war nichts Interessantes für die »Wochenendkrieger« dabei, wie Joelle diejenigen nannte, die am Samstag und Sonntag Dienst schoben, also nahm sie sich nur eine Tasse Kaffee und machte sich auf den Weg zu Alvarez’ Schreibtisch.
    »Wie ist es gelaufen?«, erkundigte sich Alvarez und blickte von ihrem Monitor auf. Während ihre Partnerin Ezzie Zwolski vernommen hatte, hatte sie versucht, eine Verbindung zwischen Lara Sue Gilfry und Lissa Parsons herzustellen.
    »Es ging so. Ich mag die Frau einfach nicht. Genauso wenig wie ihren Milchbubi von Anwalt.«
    »Wen?«
    »Weißt du nicht, was ein Milchbubi ist?« Sie schüttelte den Kopf, als Alvarez sie fragend anblickte. »Hat man früher so gesagt, vermutlich noch zu Zeiten der Saurier. Egal. Auf alle Fälle war der Typ ein totales Baby. Sah aus, als wäre er nicht mal alt genug, um sich zu rasieren, ganz zu schweigen davon, einen Abschluss in Jura in der Tasche zu haben. Wenn du mich fragst, dann hat sie entweder etwas mit Bradshaws Tod zu tun oder enthält uns zumindest Informationen vor.«
    »Der Obduktionsbericht ist endlich da«, sagte Alvarez, klickte mit der Maus ein Dokument an und druckte es aus. »Wenn er tatsächlich mit Vorsatz getötet wurde, dann war das reine Zeitverschwendung. Mehrere seiner Arterien waren zu über neunzig Prozent verstopft, und seine Leber stand ebenfalls kurz davor, den Geist aufzugeben. Leberzirrhose.« Sie reichte Pescoli den Bericht.
    »Hätte er das nicht gewusst?«
    »Vermutlich hat er die Symptome ignoriert. Er war so ein typisches Alphamännchen: Jäger, Fischer, Farmer …«
    »Kesselflicker, Schneider, Soldat … Oh, warte!« Pescoli reckte den Zeigefinger in die Höhe. »Geldveruntreuer und Mordopfer.«
    »Sehr komisch.« Alvarez stieß sich von der Schreibtischkante ab und rollte mit ihrem Stuhl zurück.
    »So komisch nun auch wieder nicht.«
    Alvarez nahm Pescoli den Bericht aus der Hand und überflog ihn. »Der Schuss ist durch Lens Leber ins Herz gegangen«, erklärte sie. »Die Ballistiker haben das im Labor nach-gestellt, und die Kugel hat den Dummy an genau derselben Stelle getroffen wie Zwolskis Kugel Bradshaw. Demnach ist es wirklich ein Unfall gewesen.« Sie blickte auf. »Selbst wenn es keiner war, wird es schwer sein, das Gegenteil zu beweisen.«
    Pescolis schlechte Laune wurde noch schlechter. »Na toll.«
    »He, so ist das nun mal!«
    »Glaubst du? Ich weiß nicht. Irgendetwas stimmt nicht mit Zwolskis Frau. Sie wirkt so selbstzufrieden. Scheinheilig.«
    »Das heißt aber nicht, dass sie und ihr Mann einen Mord geplant haben.«
    »Ich weiß. Trotzdem. Irgendwas an der Sache gefällt mir nicht.« Pescoli nahm einen Schluck von ihrem kalt werdenden Kaffee. Sie deutete mit dem Zeigefinger auf Alvarez und fragte: »Was ist mit dir? Hast du etwas gefunden, das die Opfer unseres neuesten Psychopathen in Zusammenhang bringen könnte?«
    »Leider nichts. Aber ich habe herausgefunden, dass Lissa Parsons derselben Kirchengemeinde angehörte wie Brenda Sutherland.«
    »Cort

Weitere Kostenlose Bücher