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Montana 04 - Vipernbrut

Montana 04 - Vipernbrut

Titel: Montana 04 - Vipernbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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Brewster, unser glorreicher stellvertretender Sheriff, doch auch.«
    »Glorreicher stellvertretender Sheriff und Vorgesetzter«, ergänzte Alvarez.
    »Wie auch immer.« Pescoli dachte scharf nach, wobei sie mit ihrem Kaffee-Pappbecher herumspielte. »Glaubst du, das könnte eine Verbindung sein?«
    »Keine Ahnung. Brenda Sutherland war in der Kirche sehr aktiv, hat Spenden gesammelt und den Bibelkreis besucht, außerdem jede Menge ehrenamtliche Tätigkeiten übernommen und niemals einen Gottesdienst versäumt.«
    »Was ist mit Lissa Parsons ?«
    »Die war nicht ganz so eifrig. Seit achtzehn Monaten ist sie nicht mehr zur Kirche gegangen, obwohl sie früher ein-, zweimal im Monat den Gottesdienst besucht hat. Vielleicht hatte sie vorübergehend die Stadt verlassen und war gerade erst wieder zurückgekehrt - ich arbeite daran. Auf jeden Fall war sie schon länger nicht mehr dort.«
    »Warum nicht?«
    »Ich sagte doch: keine Ahnung. Ich habe vor, ihre Familie und ihre Freunde zu befragen. Der nächste Angehörige - der Vater, die Mutter ist tot - wurde vor einer Stunde benachrichtigt.«
    »Weiß die Presse davon?«, fragte Pescoli und sah aus dem Fenster, wo dieselben Nachrichtenvans, die schon am Leichenfundort gewesen waren, auf dem Besucherparkplatz Stellung bezogen hatten.
    »Sie werden in einer Stunde informiert. Darla wird eine Stellungnahme abgeben.«
    Darla Vale war seit kurzem als Pressesprecherin für die Information der Öffentlichkeit zuständig. Sie arbeitete schon seit einigen Jahren für das Büro des Sheriffs von Pinewood County. Als ehemalige Reporterin der Seattle Times war sie nach Grizzly Falls gekommen, weil ihr Ehemann Herb beschlossen hatte, sich in Montana zur Ruhe zu setzen. Wegen ihrer ehemaligen Tätigkeit bei den Printmedien scherzte sie oft, sie käme »von der dunklen Seite«.
    »Gut«, sagte Alvarez, »wir überprüfen noch sämtliche Videoüberwachungskameras stadtauswärts in Richtung Sheldon Road. Die Deputys befragen die Nachbarn, ob sie letzte Nacht etwas Verdächtiges bemerkt haben. Muss irgendwann nach zweiundzwanzig Uhr passiert sein, nachdem Oliver Enstad die Außenbeleuchtung ausgemacht hat. Er gibt an, gegen dreiundzwanzig Uhr noch einmal aus dem Fenster gesehen zu haben, doch da war nichts. Seine Frau hat am nächsten Morgen gegen sechs rausgeschaut und die Skulptur entdeckt. Dem Neuschnee nach zu urteilen, der auf die Schleifspur und den Eisblock gefallen war, muss der Täter etwa gegen ein Uhr nachts dort gewesen sein.«
    »Das bringt uns nicht weiter.«
    »Hast du schon herausfinden können, was unsere beiden vorbestraften Eiskünstler um diese Zeit gemacht haben?«
    »Beide haben gemütlich mit ihren Ehefrauen im Bett gelegen.«
    »Glaubst du den Frauen?«
    Pescoli zuckte gereizt die Achseln. »Keine Ahnung, was ich glauben soll.« Der Fall drohte völlig aus dem Ruder zu laufen.
    »War auf den Videos von den Schaulustigen, die sich heute Morgen vor dem Haus der Enstads versammelt hatten, irgendetwas zu finden?«
    »Nichts Auffälliges. Sage will es sich noch genau anschauen und anschließend vergrößerte Fotos von den Gaffern ausdrucken.« Sage Zoller war ein junger Detective und absolut brillant. Pescoli hatte sich die Aufnahmen von den Schaulustigen bereits angesehen, sowohl die von der Kirche als auch die vom Haus der Endstads, und auf den ersten Blick keine verdächtige Person ausmachen können, die auf beiden Bändern zu finden war.
    Es war noch dunkel gewesen, doch sie hatten Bilder mit versteckten Kameras gemacht von jedem, der langsamer gefahren war oder gar angehalten hatte, um einen Blick auf den Leichenfundort zu werfen.Jetzt war Sage damit beschäftigt, die Personen auf den Fotos mit denjenigen abzugleichen, die sich hinter dem Polizeiabsperrband drängten. Vielleicht gab es ja Übereinstimmungen.
    »Der vorläufige Obduktionsbericht zu Gilfry ist eingetroffen «, teilte Alvarez ihrer Partnerin mit und druckte ein weiteres Dokument aus. Als Pescoli die warmen Blätter aus dem Drucker nahm, fügte sie hinzu: »Bislang ist noch keine toxikologische Untersuchung erfolgt, doch es sieht so aus, als wäre sie an Hypothermie gestorben - Unterkühlung.«
    »Dann hat der Bastard sie also bei lebendigem Leib eingefroren?«
    »Sieht ganz so aus.«
    »Verdammt! Vielleicht hat er Unterricht bei unserem anderen Freund genommen«, sagte Pescoli mit hasserfüllter Stimme. Bei dem »Freund« handelte es sich um den Serienmörder, der Grizzly Falls vor zwei Jahren in Angst und

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