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Montana Creeds - Das Herz aller Dinge (German Edition)

Montana Creeds - Das Herz aller Dinge (German Edition)

Titel: Montana Creeds - Das Herz aller Dinge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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und kam dann mit der Schrotflinte in der Hand auf sie zugelaufen.
    “Mach schon”, forderte Logan sie auf. “Ich habe das hier im Griff. Jetzt kehr um und ruf Sheriff Book an, sobald du außer Sichtweite bist.”
    Tränen standen ihr in den Augen. “Logan …”
    Brett war noch ein Stück näher gekommen und legte die Schrotflinte an.
    “Runter mit der Waffe, Brett”, rief Logan, der mit Erleichterung zur Kenntnis nahm, dass Briana bereits in Richtung Obstgarten unterwegs war. “Runter damit.”
    Brett ignorierte ihn und kam noch näher, bis Logan seine verzerrte Miene genauer sehen konnte. Alkohol, Zorn und Verzweiflung mochten der Grund für diesen Gesichtsausdruck sein, vielleicht auch noch anderes mehr. “Ich habe deinen alten Herrn nicht umgebracht”, klagte er. “Aber ich wünschte bei Gott, ich hätte es getan! Dann hätte ich wenigstens nicht all die Jahre für etwas bezahlen müssen, was ich
nicht
getan habe!”
    “Du bist betrunken, Brett”, sagte Logan scheinbar beiläufig, obwohl der Zeigefinger auf dem Abzug seines längst entsicherten Gewehrs ruhte. “Leg die Waffe weg, dann reden wir.”
    Brett blieb stehen und versuchte zu zielen. Er selbst schwankte aber mindestens so sehr wie die Schrotflinte in seinen Händen, weshalb wohl jeder Schuss Logan und sein Pferd wahrscheinlich deutlich verfehlt hätte. Nur war
wahrscheinlich
nicht sicher genug. Außerdem konnte sich Logan nicht einmal für einen Sekundenbruchteil umschauen und sich davon überzeugen, ob Briana bereits außer Schussweite war. Er konnte ihre Gegenwart spüren, irgendwo da hinten im Obstgarten. Es war ein sonderbares Gefühl, ein Kribbeln im Nacken und in der Magengrube.
    Seine Hand umschloss das Gewehr fester. Er wollte Brett Turlow nicht erschießen, aber er würde es machen, wenn ihm keine andere Wahl blieb. Vermutlich versuchte Turlow ihn zu provozieren, damit er ihn erschoss – sozusagen ein Selbstmord, für den ein anderer den Kopf hinhalten durfte. Er hatte dieses Phänomen im Irak beobachtet, bei seinen Kameraden ebenso wie beim Feind.
    Auf dieses Spiel wollte er sich nicht einlassen.
    Brett drückte ab, und Logan wirbelte seine Waffe gerade noch rechtzeitig herum, damit er den armen Teufel nicht aus einem Reflex heraus mit einem Schuss erlöste. Turlows Gewehr hatte Ladehemmung, oder aber er hatte vergessen, nach dem letzten Schuss auf Jakes Grab nachzuladen.
    Mit einem Satz saß Logan ab, warf sein Gewehr zur Seite und stürzte sich auf Turlow, um ihm die Schrotflinte zu entreißen.
    Der nachfolgende Schlagabtausch war kurz, aber heftig. Turlow war stärker, als es den Anschein hatte, und er setzte sich zur Wehr.
    Schließlich konnte Logan ihm die Waffe abnehmen und wegschleudern, dann rang er Turlow nieder und setzte sich rittlings auf seinen Bauch, während er die Knie auf seine Unterarme presste, damit er sich nicht bewegen konnte.
    Turlow stieß ein Geheul aus, das es mit den Lauten eines gefangenen und verletzten Tiers aufnehmen konnte – und das Logan eine Gänsehaut bescherte.
    “Hör auf”, wies er ihn schroff an. “Ich werde dir nicht wehtun, Brett.”
    Briana kam zu ihnen geritten, ganz so, wie Logan vermutet hatte. Sie war nicht zum Ranchhaus zurückgekehrt, sondern hatte in einiger Entfernung gewartet, was ihn zwar ärgerte, zugleich jedoch auch mit Stolz erfüllte. “Der Sheriff ist mit einigen Deputys auf dem Weg hierher”, ließ sie ihn wissen, schwang sich aus dem Sattel und sammelte die weggeworfenen Waffen ein, um sie in sicherer Entfernung gegen einen Baumstamm zu lehnen.
    “Sind Sie in mein Haus eingebrochen, Brett?”, fragte sie leise, als sie zurückkam.
    Turlow wand sich und spuckte ihr vor die Füße, woraufhin Logan den Druck mit seinen Knien verstärkte.
    “Antworte, wenn die Lady dich was fragt”, knurrte er ihn an.
    “Das hatte nichts zu bedeuten”, protestierte Turlow. “Ich wollte nur das kleine Nachthemd in meinen Händen halten. Dann habe ich es so auf dem Bett platziert, dass es so aussah, als würden Sie da liegen und auf mich warten.”
    Ein gallenbitterer Geschmack stieg in Logans Speiseröhre hoch. “Sheriff Book sagte, dein Wagen hätte die ganze Nacht vor Skivvie’s Tavern gestanden.”
    Turlow gab ein schluchzendes Lachen von sich. “Ich habe den Wagen unserer Nachbarin genommen. Die lässt immer den Schlüssel stecken und hat ihren Wagen gar nicht vermisst.”
    Logan zwang sich dazu, nicht die Beherrschung zu verlieren. “Das mit der Sprühfarbe war kein

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