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Montana Creeds - Das Herz aller Dinge (German Edition)

Montana Creeds - Das Herz aller Dinge (German Edition)

Titel: Montana Creeds - Das Herz aller Dinge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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zögerte.
    Trotzig hob sie das Kinn. “Ich habe nicht vergessen, wie man auf einem Pferd reitet”, gab sie zurück und trat dann den Beweis an, indem sie einen Fuß in den Steigbügel stellte und aufsaß. Das Licht der tief über dem Horizont stehenden Sonne ließ um sie herum eine Aura entstehen, als sei sie eine Heilige. “Es gefällt mir nur nicht, die Jungs allein hier zurückzulassen, das ist alles.”
    “Wir bleiben in der Nähe”, versicherte Logan ihr. Er wusste, sie hatte Angst vor einer weiteren Begegnung mit dem Bären. Diese Möglichkeit war real genug, und Logan hatte eines von Jakes alten Jagdgewehren gereinigt und geladen. Das Gewehr steckte jetzt in der speziell dafür vorgesehenen Ledertasche an ihrem Sattel. Er selbst ritt ohne.
    “Uns passiert schon nichts, Mom”, rief Alec ihr zu.
    Logan saß auf dem Grauschimmel auf und hielt sich mit einer Hand an der Mähne des Tiers fest. Dann ließ er das Pferd einen ausholenden Satz nach vorn machen.
    “Ziemlich erlesene Reitkunst”, lächelte Briana. Sie war kribbelig, seit sie Logans Vorschlag zugestimmt hatte. Die Schecke merkte ihr diese Nervosität sofort an und trat unruhig auf der Stelle.
    “Das habe ich von Jim Huntinghorse gelernt”, antwortete er und dirigierte sein Pferd nahe an die Schecke heran, um deren Zaumzeug zu fassen, damit sie sich wieder beruhigte. “Als wir sieben waren.”
    Sie lächelte, warf aber einen eindeutigen Blick auf seine Hand am Zaumzeug. “Ich bin keine Anfängerin, Logan. Lass bitte los.”
    Lächelnd ließ er los. “Fertig?”
    Sie nickte, woraufhin er sich vorbeugte, um das Gatter zum Pferch zu öffnen. Er ließ sie vorausreiten, dann kam Josh zu ihm und schloss das Gatter hinter ihnen.
    “Bleibt beim Haus!”, rief Briana ihren Jungs über die Schulter zu.
    Logan warf ihr einen Seitenblick zu. “Den beiden passiert schon nichts”, versicherte er ihr.
    Sie reagierte mit einem Lächeln, dann sagte sie: “Machen wir ein Wettrennen. Über das Feld, durch den Obstgarten bis zum Friedhof und zurück.”
    “Einverstanden.” Logan beugte sich weit über den Hals des Grauschimmels und trieb das Tier mit leichten Berührungen seiner Stiefelabsätze zum Galopp an. Das Pferd schoss regelrecht davon und ließ Briana hinter sich zurück, doch nach wenigen Metern hatte sie ihn eingeholt. Ihr Anblick zu Pferd war von so eindringlicher Schönheit, dass Logans Herz zu rasen begann, er verlor sich regelrecht in diesem Bild. Fast wäre er über Travelers Kopf geschleudert worden, als sich das Pferd einem umgestürzten Baumstamm näherte und einen Moment lang zögerte, ehe es zum Sprung ansetzte.
    Sie durchquerten den Obstgarten und konnten sich sicher sein, dass ihnen dort keine Gefahr drohte. Einen Bären hätten die Pferde frühzeitig gewittert, aber sie ließen keine Anzeichen erkennen, die auf eine solche Gefahr hindeuteten. Vielmehr schienen die Schecke und der Grauschimmel die Freiheit und die Schnelligkeit zu genießen.
    Als sie dann jedoch den Obstgarten hinter sich ließen und vor ihnen der alte Friedhof in Sichtweite kam, schallte auf einmal ein Schuss über das Land.
    Sofort brachte Logan sein Pferd zum Stehen und griff nach den Zügeln von Brianas Tier, damit es ebenfalls anhielt. Flink beugte er sich zur Seite, um nach dem Gewehr zu greifen.
    “Vermutlich nur ein Wilderer”, sagte er. “Reite zurück zur Ranch, Briana.”
    “Lass uns
gemeinsam
zurückreiten”, erwiderte sie.
    Noch ein Schuss zerriss die abendliche Stille, ein gedämpfter, dröhnender Knall, gefolgt von einem dritten und vierten.
    Logan ritt weiter, das Gewehr quer vor sich auf den Pferderücken gelegt.
    Dann entdeckte er zwischen den Bäumen hindurch, die den Friedhof säumten, dass Brett Turlow vor Jakes Grab stand und eine Schrotflinte auf den Boden gerichtet hielt.
    Dieser Schwachkopf versuchte, einen Toten zu erschießen.
    Unwillkürlich stellte sich Logan vor, wie der Sargdeckel durchlöchert wurde und wie eine Ladung Schrot nach der anderen den nur noch aus Staub und Knochen bestehenden Jake zerfetzte. Natürlich wusste er, dass das Blei gar nicht bis in diese Tiefe vordringen konnte, doch das schreckliche Bild vor seinem geistigen Auge wollte sich nicht vertreiben lassen.
    “Hol den Sheriff.” Er reichte Briana sein Handy, weil er wusste, sie hatte ihres im Haus gelassen, um es in der Küche aufzuladen. “Und verschwinde von hier, bevor er dich bemerkt.”
    Doch dafür war es bereits zu spät.
    Brett sah auf, zögerte kurz

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