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Montana Creeds - Das Herz aller Dinge (German Edition)

Montana Creeds - Das Herz aller Dinge (German Edition)

Titel: Montana Creeds - Das Herz aller Dinge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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griff sie mit verschwitzten Händen nach dem Telefonhörer und wählte Vances Nummer.
    “Dieser Anschluss”, meldete sich eine Bandansage nach dem dritten Freizeichen, “ist nicht länger erreichbar.”
    Natürlich nicht
, dachte Briana erleichtert und verärgert zugleich und knallte den Hörer auf. Das war typisch Vance. Er hätte die Karte für dieses Telefon einfach nur aufladen lassen müssen, damit er unter dieser Nummer erreichbar war. Aber nein, er kaufte sich einfach ein neues Telefon im nächsten Supermarkt, und er kam nicht auf die Idee, ihr seine neue Nummer mitzuteilen.
    Es gab nur wenig, worüber sie mit Vance reden wollte. Was jedoch, wenn einer der Jungs krank war oder sich verletzte? Wie sollte sie sich dann mit ihm in Verbindung setzen?
    Resigniert seufzte Briana und sah auf die Küchenuhr über dem Herd. Zu früh, um sich schlafen zu legen, vor allem, nachdem sie so viel Koffein in sich hineingekippt hatte. Nach Fernsehen oder Surfen im Internet stand ihr ebenfalls nicht der Sinn.
    Sie schlenderte ins Wohnzimmer und schaute durch die Spitzenvorhänge hinüber zum Hauptgebäude der Ranch. Zum ersten Mal, seit sie hier eingezogen war, konnte sie Lichter durch den Obstgarten hindurch erkennen. Der Anblick hatte etwas Beruhigendes. Mit einem Mal fühlte sie sich nicht mehr so isoliert und einsam. Nicht, dass sie sich allzu eng mit Logan Creed anfreunden wollte. Er sah gut aus, und er war ihr auch auf Anhieb sympathisch gewesen, obwohl er sie gleichzeitig ein wenig nervös machte. Aber er war ein Cowboy.
    So wie Vance.
    Er war wie einer von diesen rollenden Dornbüschen vom Wind hergeweht, und vermutlich würde er auch genauso schnell wieder verschwinden, wenn die richtige Brise aufkam.
    Sie biss sich auf die Unterlippe und wandte sich vom Fenster ab.
    Plötzlich klingelte das Telefon. Sie lief hin, um den Hörer abzunehmen, und stieß dabei mit dem Schienbein gegen den Küchenstuhl. Mit schmerzverzerrter Miene bekam sie den Hörer zu fassen und rief: “Hallo? Bist du das, Vance?”
    Schweigen.
    “Hallo?”, wiederholte sie.
    “Logan hier”, meldete sich ihr Nachbar.
    “Oh”, machte Briana.
    “Ich mache es kurz, da Sie offenbar einen Anruf erwarten”, fuhr er freundlich fort. “Ich habe mir den Zaun um Dylans Weide angesehen, und ich glaube nicht, dass er dem Bullen standhalten wird, wenn der beschließt, ihn niederzutrampeln. Da hier sowieso viele Arbeiten zu erledigen sind, werde ich neue Pfosten einsetzen lassen. Ich wollte Sie nur vorwarnen, damit Sie sich nicht wundern, wenn die Handwerker anrücken.”
    Ich erwarte gar keinen Anruf
, wollte Briana sagen, aber sie konnte sich nicht dazu durchringen, ihm zu sagen, wie froh sie über seinen Anruf war. Froh, an diesem dunklen Sommerabend die Stimme eines anderen Erwachsenen zu hören. Wenn sie das sagte, würde er glauben, sie sei verzweifelt auf der Suche nach einem Mann.
    “Haben Sie das mit Dylan abgesprochen?”, fragte sie und rieb sich übers Schienbein. Im gleichen Moment wünschte sie sich, sie hätte doch die verzweifelte Tour eingeschlagen. Das wäre auf jeden Fall besser gewesen als dieser ungewollt schnippische Tonfall, der sich in ihre Frage eingeschlichen hatte.
    Logan schwieg für einen kurzen Moment, um sie wissen zu lassen, dass ihm dieser Tonfall nicht entgangen war. “Ich kann mir nicht vorstellen, dass er etwas dagegen einwenden wird, zumal ich die Rechnung bezahle. Außerdem – wenn der Bulle entwischt und etwas anstellt, würden sich die Anwälte Dylan vorknöpfen, nicht mich.”
    Der Gedanke an einen Amok laufenden Cimarron, dem Josh und Alec über den Weg liefen, machte alle Bedenken hinfällig, wie sich ihre Frage wohl in Logans Ohren angehört haben musste. Bei den Hunderten von Rodeos, die sie in ihrer Kindheit miterlebt hatte, waren immer wieder Cowboys und Clowns durch die Luft gewirbelt, und ein paar von ihnen war bei der Landung der ganze Brustkasten zusammengestaucht worden.
    “Sie meinen, Cimarron könnte tatsächlich ausbrechen?”
    “Ja”, erwiderte Logan.
    Aus seiner Betonung hörte sie eine unausgesprochene Frage heraus:
Habe ich das denn nicht gerade eben gesagt?
    “Oh mein Gott”, murmelte sie und schloss die Augen. Das Thema Kinderbetreuung war für sie nicht gerade einfach. Wenn sie die Jungs nicht mit ins Kasino nehmen konnte, wo sie sie in der Cafeteria lernen oder eines ihrer Videospiele spielen ließ, dann mussten die beiden allein zu Hause bleiben. Dann hatten sie zwar die strikte

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