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Montana Creeds - Das Herz aller Dinge (German Edition)

Montana Creeds - Das Herz aller Dinge (German Edition)

Titel: Montana Creeds - Das Herz aller Dinge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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zögerlich. “Warum fragst du?”
    Vances leises Lachen wirkte aufgesetzt. “Ich bin über die Jahre hinweg von einigen Pferden abgeworfen worden”, erwiderte er. “Jetzt, wo ich älter werde, muss ich an meinen Rücken denken.”
    “Aha”, sagte Briana dazu. Sie war zwar neugierig, wollte aber nicht weiter auf das Thema eingehen. Sie hatte bereits jetzt viel zu lange mit Vance geredet. Zwanzig Minuten ihres Lebens, die ihr niemand ersetzen würde.
    “Dann bis Samstag”, meinte er gut gelaunt, als müsse sie sich auf sein Eintreffen freuen, wo sie sich doch in Wahrheit mit jeder Faser ihres Körpers davor fürchtete.
    “Ja, bis Samstag”, bestätigte sie düster.
    Dann legte sie auf.
    “Eigentlich sollte ich dich verprügeln”, brummte Jim Huntinghorse am nächsten Morgen im Council Fire Casino.
    Logan grinste ihn breit an. “Freut mich auch, dich wiederzusehen, alter Kumpel”, entgegnete er. Er zog einen Stuhl zurück und setzte sich an einen der Tische in der Cafeteria, dann gab er der Kellnerin ein Zeichen, ihm einen Kaffee zu bringen. Da Sidekick draußen im Wagen wartete, wollte er nicht lange bleiben, weshalb er sich auch entschlossen hatte, den Kaffee mitzunehmen. Sein Blick wanderte über Jims edlen schwarzen Anzug. “Du bist ja richtig aufgestiegen”, sagte er zu ihm. “General Manager. Wer hätte das gedacht?”
    “Und wer hätte gedacht”, konterte Jim ein wenig, aber nicht sehr viel sanftmütiger, “dass du die Stadt verlässt, ohne deinem besten Freund ein Wort zu sagen? Kein Anruf, keine E-Mails, kein gar nichts.”
    “Als der Richter mich nach dieser Schlägerei mit Tyler und Dylan aus der Zelle ließ, da sagte er, ich solle mich erst wieder in Stillwater Springs blicken lassen, wenn ich mich beruhigt habe.”
    “Und jetzt willst du mir erzählen, dass du
zwölf Jahre
gebraucht hast, um dich zu beruhigen?”
    “Ich komme eben ganz nach Dad”, meinte Logan und nickte der Kellnerin dankend zu, als sie ihm den Kaffee in einem Becher mit Deckel brachte. Er griff nach seiner Geldbörse, doch Jim gab der Kellnerin ein Zeichen.
    “Das kannst du laut sagen”, stimmte Jim ihm mit finsterer Miene zu. Er stand neben dem Tisch und machte keine Anstalten sich hinzusetzen. Die großen Fäuste ließ er weiter geballt baumeln, als wolle er seine anfängliche Drohung doch noch wahr machen. “Du bist genauso verrückt wie dein Dad.”
    “Ich bin zurück”, verkündete Logan, nachdem er vorsichtig an dem heißen Getränk genippt hatte. “Und vom Einkauf im Supermarkt und einem Besuch beim Tierarzt abgesehen, ist das hier mein erster Zwischenstopp.”
    “Soll ich da irgendwo ein Kompliment heraushören?”, wunderte sich Jim.
    “Setz dich hin. Du wirfst einen Schatten wie ein Berg, hinter dem die Sonne steht.”
    “Ich muss arbeiten”, machte Jim ihm klar, zog dann aber doch einen Stuhl zurück und nahm Platz.
    “Du hast bei mir Priorität. Das ist das Kompliment.”
    “Wow, danke. Ich heirate, und mein bester Freund aus der Kindergartenzeit ist nicht für mich da. Ich lasse mich scheiden, und mein bester Freund ist nicht da, um mich zu trösten. Und dann behauptest du, ich hätte Priorität?”
    “Akzeptier mein Kompliment, oder lass es bleiben”, sagte Logan. “Mehr kann ich nicht tun.”
    Schließlich lenkte Jim ein. Über sein markantes Gesicht, das keinen Zweifel daran ließ, dass er der Nachfahre amerikanischer Ureinwohner war, huschte ein widerstrebendes Lächeln. “Bist du nur auf der Durchreise, um dich wieder mal mit deinen Brüdern zu prügeln? Oder bist du endlich zur Vernunft gekommen und hast erkannt, dass sich schließlich irgendwer um die Ranch kümmern muss?”
    In dem kurzen Moment, in dem Logan der Serviererin Trinkgeld gab, verfinsterte sich Jims Miene erneut.
    “Du wirst doch nicht etwa an einen von diesen Filmheinis verkaufen, oder?”
    Logan schüttelte den Kopf. “Ich bin gekommen, und ich werde bleiben.” Der Spruch ging ihm allmählich so leicht über die Lippen wie irgendein Spruch aus der Werbung, den man zu oft im Radio oder im Fernsehen gehört hatte.
    Wieder kam dieses blendende Lächeln. Die strahlend weißen Zähne und diese anziehende Wildheit mussten bei den Frauen gut angekommen sein, die jung und auf der Pirsch waren. Und vermutlich funktionierte das auch jetzt noch.
    “Ist das dein Ernst?”, fragte Jim.
    “Mein voller Ernst.”
    “Das hast du auch gesagt, als du mir versprochen hast, bei meiner Hochzeit anwesend zu sein”, betonte

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