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Montana Creeds - Das Herz aller Dinge (German Edition)

Montana Creeds - Das Herz aller Dinge (German Edition)

Titel: Montana Creeds - Das Herz aller Dinge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Toten zu richten.
    Vor allem, wenn dieser Tote auch noch ihr Vater war.
    Sidekick winselte, und Logan streckte eine Hand aus, um ihn hinter den Ohren zu kraulen.
    Dann machten sie sich auf den Rückweg zur Stillwater Springs Ranch, zu ihrem Zuhause.
    Aber stimmte das überhaupt?
    In diesem Augenblick war sich Logan nicht sicher.
    Der Rest des Tages verging für Briana wie im Schneckentempo.
    Von Zeit zu Zeit suchte sie die Cafeteria auf, um sich davon zu überzeugen, dass die Jungs noch da waren, und Jim bot ihr sogar an, früher Schluss zu machen. Da sie sich vorgenommen hatte, eine Anschaffung zu tätigen, die in ihrem Budget gar nicht vorgesehen war, wollte sie aber vermeiden, auf einen Teil ihres Gehalts zu verzichten. Und da mindestens jeder zweite Unterhaltsscheck nicht gedeckt war, den Vance ihr schickte, war es schon so schwierig genug, über die Runden zu kommen.
    Um zehn nach fünf holte sie ihre Jungs in der Cafeteria ab, die beide zappelig und mürrisch waren, weil sie Stunden dort hatten zubringen müssen, dann gingen sie zu dem verbeulten, an etlichen Stellen mit Grundierung überlackierten Pick-up mit der verlängerten Fahrerkabine, den Dylan auf der Ranch zurückgelassen hatte. Nachdem sie eingestiegen waren, wartete Briana, bis Alec und Josh die Gurte angelegt hatten. Sie konnte mit der alten Karre fahren, wenn sie sie zum Laufen bekam, hatte Dylan zu ihr gesagt. Und das war ihr auch gelungen. Sie hatte fast den ganzen ersten Gehaltsscheck in die Reparatur gesteckt und sich von einem Automechaniker aus der Stadt helfen lassen. Die wahre Kunst bestand nach nunmehr zwei Jahren darin, den Wagen am Laufen zu halten.
    Briana hatte Geld zurückgelegt, um einen passablen Gebrauchtwagen zu kaufen, aber das war eine unendliche Geschichte. Kaum hatte sie ein wenig gespart, kamen unerwartete Ausgaben auf sie zu: Medikamente und die Tierarztrechnungen, als Wanda sich am Hinterlauf verletzte; das Fenster, das Josh beim Baseballspiel mit Alec zerschlug; eine Spende auf der Arbeit, nachdem einer der Kollegen bei einem Feuer sein ganzes Hab und Gut verloren hatte.
    Es nahm einfach kein Ende.
    Und jetzt musste sie ein Handy kaufen, damit Josh und Alec sie direkt anrufen konnten, anstatt sich von der Zentrale des Kasinos zu ihr durchstellen zu lassen. Die beiden waren gute Jungs, und bestimmt hätten sie mit ihr Kontakt aufgenommen, bevor sie sich auf den Weg zu Logan machten – an der Landstraße entlang, wo sie überfahren oder entführt oder von einem wilden Tier angefallen werden konnten!
    Vermutlich hätten sie zuvor angerufen.
    “Was ihr heute getan habt, war nicht cool”, sagte sie, als sie auf den Wal-Mart-Parkplatz einbogen. Auf dem Weg vom Kasino hierher hatte sie kein Wort gesprochen. Sie ging in dieser Filiale oft einkaufen, aber jedes Mal wurden die Erinnerungen an den Abend wach, als Vance sie, die Kinder und Wanda einfach hatte stehen lassen.
    “Tut uns leid, Mom”, erwiderte Alec.
    “War doch nichts Schlimmes”, hielt Josh dagegen.
    Sie drehte sich um und musterte die beiden auf dem Rücksitz. “Es war sehr wohl was Schlimmes, Josh. Und ein ‘tut uns leid’ ist nicht genug, Alec. Ihr beide habt bis auf Weiteres Hausarrest.”
    “Ist doch nichts Neues”, meinte Josh. “Wir haben
dauernd
Hausarrest, weil wir zu Hause bleiben müssen, wenn du nicht da bist. Du tust so, als wären wir Babys oder so.”
    Damit hatte er zwar recht, aber sie wusste auch nicht, was sie sonst machen sollte. Die einzige Alternative wäre ein Kindermädchen, doch dann konnte sie den Gebrauchtwagen gleich vergessen, und ihre Jungs wären nur noch unglücklicher.
    Alec beobachtete sie aufmerksam und stimmte seinem Bruder zu, was ein wirklich seltenes Ereignis darstellte. “Ja”, bekräftigte er. “Wir haben
dauernd
Hausarrest. Ich wette, wenn Daddy herkommt, dann fährt er mit uns irgendwohin.”
    Vance. Er wollte am Samstag vorbeikommen, also morgen. Brianas ohnehin schlechte Laune erfuhr noch einen zusätzlichen Dämpfer.
    “Wartet hier im Wagen”, sagte sie nur. “Ich beeile mich auch.”
    “Mom, wir müssen immer warten”, wandte Josh ein. “Wir haben schon den ganzen Nachmittag in der Cafeteria gewartet.”
    Seufzend lenkte sie ein. “Na, schön. Aber ihr lauft mir nicht weg, damit das klar ist. Wenn ich durch den ganzen Laden rennen muss, um euch wieder einzusammeln, dann werde ich keine fröhliche Mutter sein.”
    “Und?”, gab Josh zurück, öffnete die Wagentür und sprang raus, bevor sie es sich

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