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Montana Creeds - Das Herz aller Dinge (German Edition)

Montana Creeds - Das Herz aller Dinge (German Edition)

Titel: Montana Creeds - Das Herz aller Dinge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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des mexikanischen Restaurants, das durch eine Glaswand vom Kasino abgeteilt war.
    Ganz ruhig klappte Logan seine Speisekarte zu und stand auf.
    Briana warf ihm einen finsteren Blick zu, dann stemmte sie die Hände in die Hüften und drehte sich zu den Jungs um, die hinter den riesigen Speisekarten Schutz suchten und ihre Mutter mit einer Mischung aus Angst und Trotz anschauten.
    “Was habe ich euch dazu gesagt”, begann sie, “mit Fremden im Auto mitzufahren?”
    “Logan ist kein Fremder”, widersprach Josh. “Er ist unser Nachbar.”
    Eine Kellnerin näherte sich und blieb behutsam in sicherer Entfernung stehen.
    “Möchten Sie sich nicht zu uns setzen?”, bot Logan ihr an.
    Ihre Wangen liefen rot an. Sie sah ohnehin gut aus, aber wenn sie wütend war, dann brannte in ihr ein Feuer, das bei Logan den Wunsch weckte, sie auf der Stelle mit in sein Bett zu nehmen.
    Aber dazu würde es wohl eher später als früher kommen.
    Falls überhaupt.
    “Ich muss arbeiten”, antwortete sie.
    “Und das bedeutet, dass Sie nichts essen dürfen?”
    Sichtlich aufgebracht wandte sie sich erneut ihren Söhnen zu. “Ihr solltet zu Hause sein”, machte sie ihnen klar. “Ihr kennt die Regeln.”
    “Uns war langweilig”, erwiderte Josh.
    “Es ist nicht leicht, ein Schlüsselkind zu sein”, meinte Alec ein wenig altklug. Er hatte gute Chancen auf eine Karriere, bei der man vor allem gut reden können musste, um andere Leute zu manipulieren. Vermutlich wäre er ein guter Anwalt … oder ein Politiker.
    “Darum sind wir zu Logan gegangen und haben geguckt, was er macht”, redete Josh weiter, als hätte Alec gar nichts gesagt.
    “Wir sind auch nicht bei Cimarron vorbeigegangen, und auch nicht durch den Obstgarten”, ergänzte Alec mit ernster Miene. “Wir haben die Landstraße genommen.”
    Briana machte eine etwas ruckhafte Geste und sah auf die Armbanduhr. Sie setzte zum Reden an, hielt wieder inne und seufzte schließlich.
    “Ich lasse mir keine Schuldgefühle einreden”, gab sie ein wenig spät zurück.
    Von wegen
, dachte Logan. Alecs Bemerkung vom Schlüsselkind hatte genau ins Schwarze getroffen.
    Als sie Logan ansah, bemerkte er den Schmerz in ihren Augen. Schmerz und Angst, und dazu eine Art von Erschöpfung, gegen die nicht einmal ein ausgiebiger Urlaub etwas ausrichten konnte. “Ich muss arbeiten”, sagte sie nur.
    Am liebsten hätte Logan sie in die Arme genommen und an sich gedrückt, ihr gesagt, es werde alles wieder gut.
    Aber es war nicht seine Aufgabe, so etwas zu tun oder zu sagen, also stand er nur da. “Es ist ja nichts passiert”, sprach er ruhig. “Als die Jungs plötzlich bei mir vor der Tür standen, hielt ich es für das Beste, sie herzubringen. Zu Ihnen.”
    Sie atmete heftig aus, und ihre Schultern sackten ein Stück weit herab. “Danke”, murmelte sie, klang aber nicht sehr überzeugend. Dann schaute sie erneut auf ihre Uhr. “Ich muss jetzt wieder rüber”, erklärte sie. Stolz hatte den Schmerz in ihren Augen verdrängt. “Feierabend habe ich erst um fünf. Alec und Josh können in der Cafeteria warten, bis ich Schluss mache.”
    Logan nickte. Dabei entging ihm nicht, dass sie offenbar nicht genug Vertrauen in ihn hatte, um ihn den Rest des Tages mit den Kindern verbringen zu lassen. Für sie war er ein Fremder, und es war nur vernünftig, wenn sie Vorsicht walten ließ.
    “Können wir nicht mit Logan zurück zur Ranch fahren?”, warf Josh ein. “Es macht keinen Spaß, den ganzen Tag im Spielkasino rumzuhängen.”
    “Das hättet ihr euch überlegen sollen”, hielt Briana dagegen, “bevor ihr auf die Idee kamt, gegen die wichtigste Regel zu verstoßen: Wenn ich nicht zu Hause bin, geht ihr höchstens bis auf den Hof, aber keinen Schritt weiter.” Nach einer kurzen Pause fragte sie: “Und wo ist bitte Wanda?”
    Alec grinste sie breit an. “Die ist zu Hause. Die haben wir da abgesetzt, bevor wir in die Stadt gekommen sind. Sidekick ist noch draußen im Auto. Allerdings hat er sogar seinen Wassernapf dabei.”
    “Kannst du nicht einfach mit uns essen?”, begann Josh zu betteln.
    “Ich schulde Ihnen noch eine Mahlzeit”, fügte Logan an, der sich auf das Abendessen am Tag zuvor bezog.
    Briana schüttelte aber den Kopf, warf jedem von ihnen – Josh, dann Alec, dann Logan – einen warnenden Blick zu und machte auf dem Absatz kehrt, um zurück ins Kasino zu gehen.
    Die Jungs waren nach dieser Konfrontation recht kleinlaut, und Logan war fast im Begriff, die beiden im

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