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Montana Creeds - Das Herz aller Dinge (German Edition)

Montana Creeds - Das Herz aller Dinge (German Edition)

Titel: Montana Creeds - Das Herz aller Dinge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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wo sie beobachtete, wie Heather Vances Wagen aus der Parklücke rangierte. Sie würde ihr zum Trailer folgen und das Gespräch hinter sich bringen, damit sie zu Logan fahren und die Jungs abholen konnte.
    Fast hätte sie beim Ausparken einen alten Corolla gerammt, so sehr war sie in Gedanken.
    Dann stieg Brett Turlow aus seinem Wagen aus und kam zu ihrem Truck. Er hatte bereits einige Male versucht, sich an sie heranzumachen – ihr Job brachte so etwas fast zwangsläufig mit sich –, aber bislang hatte sie ihm immer einen Korb geben können, ohne damit größeres Theater zu verursachen.
    “Wohin geht’s denn, Briana?”, fragte er. Sie hatte das Fenster heruntergekurbelt, weil der Truck keine Klimaanlage besaß, doch jetzt bereute sie ihr voreiliges Handeln.
    “Ich nehme mir den Tag frei.” Sie versuchte zu lächeln, obwohl sie eigentlich abfahren wollte.
    “Das ist aber schade”, meinte er und kam so dicht an ihren Wagen heran, dass sie fürchtete, er könnte sich auf das Trittbrett stellen. “Sie verleihen dem Kasino solchen Glanz.”
    Briana schaute demonstrativ auf ihre Armbanduhr, nur um zu erkennen, dass sie die gar nicht trug. Ihr fiel ein, sie hatte sie heute Morgen abgelegt, um den Pfannkuchenteig zu rühren.
    Brett kniff seine Knopfaugen zusammen. Er war nur einer von vielen lästigen Kunden, und bislang hatte Briana nie Angst vor ihm gehabt, doch nun fühlte sie sich äußerst unbehaglich.
    “Ich muss los”, sagte sie.
    “Am Freitag läuft im Autokino ein neuer Film an”, wagte Brett einen Vorstoß. “Wir könnten in der Stadt was essen gehen und dann …”
    “Tut mir leid”, unterbrach sie ihn freundlich. “Ich habe schon was vor.”
    Warum musste sie bloß immer so nett sein? Brett Turlow bereitete ihr eine Gänsehaut, und sie würde weder an diesem noch an einem anderen Freitag mit ihm irgendwo hingehen.
    Er machte eine beleidigte Miene. “Ich habe das Gefühl, dass Sie
immer
schon etwas vorhaben.”
    Briana atmete tief durch und machte sich bereit, Gas zu geben und loszufahren. “Ich gehe nicht mit Gästen des Kasinos aus”, erklärte sie ruhig.
    “Aber es macht Ihnen wohl nichts aus, mit Jim Huntinghorse auszugehen”, fauchte er sie an. “Und der ist auch noch ’ne verdammte Rothaut.”
    Zorn regte sich in ihr. “Also gut”, gab sie zurück. “Scheren Sie sich zum Teufel! War das deutlich genug?”
    Brett starrte sie an und wich ungläubig einen Schritt zurück, als hätte sie ihm eine Ohrfeige gegeben.
    Sie nutzte den Moment, um die Flucht zu ergreifen.
    Beim Blick in den Rückspiegel sah sie, wie er ihr nachschaute. Ein Kribbeln lief über ihren Rücken, als würde sich dort eine Schar Käfer tummeln. Schaudernd trat sie das Gaspedal weiter durch.
    Was, wenn er ihr hinterherfuhr?
    Vor sich machte sie Heathers Wagen aus, der an einer roten Ampel stand.
Mach dich nicht verrückt
, sagte sie sich, dennoch gab sie noch einmal Gas.
    Sie hatte vorgehabt, Heather bis zum Trailer am anderen Ende von Stillwater Springs zu folgen, doch zu ihrer Überraschung musste sie feststellen, dass sie stattdessen auf dem Weg zu der Werkstatt war, in der Vance arbeitete. Briana wusste, das plötzliche Unwohlsein hatte nichts mit der Unterhaltung zu tun, die sie und Heather irgendwann führen mussten.
    Auf dem Weg nach Hause schaute sie immer wieder wachsam in den Rückspiegel.
    Nachdem sie dem Falben den Sattel abgenommen und ihn zurück in den Pferch geführt hatten, standen Logan, Josh und Alec einfach nur eine Weile am Zaun und beobachteten das Treiben auf der Weide. Zu Logans Belustigung hatte sich Josh Snooks geschnappt und in sein T-Shirt gesteckt, damit “niemand auf ihn trat”. Inzwischen hatte der Hund den Kopf ebenfalls durch den Halsausschnitt geschoben und leckte Josh von Zeit zu Zeit über die Wange.
    “Unser Mittagessen taugt bestimmt nichts”, meinte Alec.
    Nach ein paar Sekunden wurde Logan klar, dass der Junge über die beiden braunen Papiertüten reden musste, die noch immer auf der Motorhaube seines Trucks lagen.
    “Hör auf mit solchen Anspielungen, Dumpfbacke”, zischte Josh seinem Bruder zu.
    “Was denn für Anspielungen, Schleimbeutel?”
    Logan lächelte die beiden freundlich an. “Was ist? Muss ich wieder pfeifen?”
    Beide Jungs schüttelten sofort den Kopf, auch wenn ihre Augen spitzbübisch funkelten.
    “Gibt es im Obstgarten wirklich Bären?”, wollte Alec wissen und schlurfte mit den Schuhspitzen durch den Staub, als sie einer stummen Übereinkunft

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