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Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition)

Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition)

Titel: Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Pferdeausbildung nicht viel Gelegenheit sein. Sundance ist vorläufig hier bei Logan untergebracht, aber er muss gefüttert und gestriegelt werden, außerdem braucht er Bewegung. Seine Box muss einmal am Tag sauber gemacht werden, und Logan hat mit seinen Pferden genug zu tun, von seiner Arbeit als Anwalt ganz zu schweigen. Ich werde also regelmäßig herkommen und nach dem Wallach sehen.”
    “Und ich darf … ich muss helfen?”, fragte Caleb und beugte sich auf dem Sofa weit nach vorn.
    “Richtig”, bestätigte Dylan. “Um sechs Uhr morgens, und zwar für die nächsten Wochen.” Er sah auf die Schuhe des Jungen. “Und schaff dir ein Paar vernünftige Schuhe an. Wir sind hier auf einer Ranch, nicht auf einem Basketballplatz.”
    Um Punkt fünf Uhr fuhr Dylan auf den Bibliotheksparkplatz, stieg aus und lief die Stufen zum Eingang hinauf. Es sollte ein ruhiger Abend werden. Kristy war erledigt; Bonnie hatte sie den ganzen Nachmittag auf Trab gehalten. Nachdem die Vorlesestunde vorbei war und Briana und ihre Jungs ebenso gegangen waren wie alle anderen Kinder, hatte sich die Kleine in einen Tyrannen verwandelt.
    Zuerst half sie Kristy, sämtliche Spielzeuge einzusammeln, doch kaum war das erledigt, verteilte sie alles wieder auf dem Boden. Es gelang ihr, das unterste Fach eines Regals komplett auszuräumen, ehe Kristy das mitbekam. Und dann begann sie, abwechselnd “Daddy!” und “Kaka!” zu rufen, bis auch der letzte Besucher das Weite suchte.
    Sogar die sonst so hartgesottene Susan täuschte Kopfschmerzen vor und verabschiedete sich vorzeitig. Und als Kristy Dylan die Stufen zur Vordertür heraufkommen sah, fragte sie sich, ob sie Bonnie irgendwann wieder mit zur Arbeit nehmen würde … eines fernen Tages.
    Die Kleine kreischte vor Vergnügen, als sie Dylan sah, und rannte so schnell zu ihm, wie ihre kurzen Beine das zuließen. Lachend nahm er sie in die Arme und gab ihr einen schmatzenden Kuss auf die Wange.
    “Wie ist es gelaufen?”, fragte er Kristy, aber seinem Blick war anzusehen, dass er die Antwort bereits kannte.
    Kristy rieb sich die Schläfen und seufzte.
    Dylan lachte. “Ich habe ja versucht, dich davon abzuhalten”, sagte er.
    War es verrückt, dass sie sich freute, einen Mann zu sehen, der nicht “Ich liebe dich” zu ihr sagen würde? Denn genau das tat sie. Sie freute sich tatsächlich, dass Dylan hergekommen war, und das nicht nur, weil er sich jetzt um den kleinen Satansbraten namens Bonnie kümmern konnte. Nein, allein durch seine Gegenwart schien die Atmosphäre wie aufgeladen und von neuem Leben erfüllt.
    Sie ging in ihr Büro, um die Windeltasche zu holen, und brachte sie Dylan. “Ich mache gegen sieben Uhr zu”, ließ sie ihn wissen. “Es sei denn, es gibt in den letzten Minuten noch einen Massenansturm.”
    “Es gibt nichts Schlimmeres als eine Horde wilder Leser, die eine Bibliothek stürmen”, meinte er mit diesem schiefen Grinsen, das ihr jedes Mal ein Kribbeln im Bauch bescherte. “Bonnie und ich werden das Abendessen fertig haben, wenn du nach Hause kommst.”
    Wenn du nach Hause kommst.
    Es gab jemanden, der darauf wartete, dass sie nach Hause kam.
    Wann hatte sie das zum letzten Mal erlebt? Ganz sicher nicht mehr, seit sie mit ihren Eltern auf der Ranch gelebt hatte. Seitdem war sie über viele Jahre hinweg von einem menschenleeren Haus und einer kalten Küche begrüßt worden, wenn sie heimkam.
    “Okay”, entgegnete sie, stellte sich auf die Zehenspitzen und gab Bonnie einen Kuss auf die Wange. Die Kleine kicherte und machte dann einen langen Hals, um den Kuss zu erwidern.
    “Hast du mit Caleb gesprochen?”, fragte sie, als sie die beiden bis zur Tür begleitete.
    “Ja”, antwortete er. “Ich erzähle es dir beim Essen.”
    Dann küsste er sie verführerisch sanft auf den Mund, drehte sich um und ging mit Bonnie auf dem Arm und der Windeltasche über der Schulter nach draußen. Und er sah dabei einfach unerhört umwerfend aus.
    Nachdem er weg war, erschien Kristy die Bibliothek so seelenruhig wie ein ungeöffnetes Grab irgendwo tief in einer ägyptischen Pyramide.
    Kristy brachte die Regalreihen in Ordnung, stellte zurückgebrachte Bücher weg, spülte die Kaffeekanne und bereitete alles für den nächsten Morgen vor. Dabei behielt sie immer die Uhr im Auge. Ausgerechnet sie, Kristy Madison! Das war doch noch nie ihre Art gewesen.
    Als sie abschließen wollte, betrat ein Jugendlicher die Bibliothek. Er trug einen langen schwarzen Mantel. Kristy hatte ihn

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