Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition)

Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition)

Titel: Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
Vom Netzwerk:
Sharlene anrief, um ihm zu verkünden, sie sei soeben in Stillwater Springs eingetroffen, um zu zeigen, was für eine fähige Mutter sie sei.
    Wie sich herausstellte, war Caleb noch nicht gegangen. Er hatte Sundance gefüttert und gestriegelt. Als Dylan eintraf, führte er das Pferd an einer Leine geduldig über den Hof vor Logans Haus. Trotz der vielen Dinge, die ihm durch den Kopf gingen – der Sorgerechtsstreit, die Ehe, die keine Ehe war, die Enthüllungen über Floyd Book –, freute er sich darüber, den Jungen zu sehen. Womöglich gab es tatsächlich Hoffnung für ihn.
    “Sie sind spät dran”, stellte Caleb fest.
    “Ich habe gestern geheiratet”, antwortete Dylan. Das war mehr, als er den meisten anderen Leuten gesagt hätte, aber wenn er Caleb schon für sechs Uhr morgens herbestellte, dann verdiente der Junge auch eine Erklärung. Er nahm Bonnie aus dem Kindersitz, hob Sam aus dem Wagen und ging dann zu Caleb und dem Pferd.
    Bonnie lief neben ihm her und hielt sich an seinem Hosenbein fest.
    “Pferdchen!”, rief sie.
    Das war auf jeden Fall besser als “Kaka”.
    Eben kam Logan aus dem Stall. Jetzt sah er wieder sehr viel mehr nach einem Rancher als nach dem geschniegelten Anwalt aus, den Dylan erst vor Kurzem erlebt hatte.
    “Hol doch mal diesen ramponierten alten Sattel her, der im Materialraum an der Tür hängt”, forderte Logan Caleb auf und nahm gleichzeitig die ausgelassen kichernde Bonnie in seine Arme.
    Kaum war Caleb gegangen, drehte sich Logan zu seinem Bruder um. “Für einen Mann, der gerade eine wunderschöne Frau geheiratet hat, die eigentlich viel zu gut für ihn ist, siehst du nicht gerade glücklich aus.”
    Dylan nahm seinen Hut ab, klatschte ihn auf seinen Oberschenkel und setzte ihn dann wieder auf. “Es ist wegen Sharlene.”
    “Mit ihr kommen wir schon klar, Dylan”, versicherte Logan ihm.
    “Ich wünschte, ich hätte deine Zuversicht”, erwiderte Dylan, während Caleb mit dem Sattel aus dem Stall kam. “Aber das liegt wohl daran, dass man mir ein Kind wegnehmen will, aber nicht dir.”
    Logan schlug ihm auf die Schulter. “Dein Kind ist meine Nichte. Meinst du, ich habe kein Interesse daran, dass sie bei dir bleibt?”
    “Ja, natürlich”, lenkte Dylan ein. “Aber es macht mir trotzdem Angst.”
    Josh und Alec kamen aus dem Haus gestürmt und begrüßten Bonnie laut johlend. Logan setzte sie ab, da sie schon zu strampeln begann, dann begleitete sie die Jungs nach drinnen, wobei jeder von ihnen sie an einer Hand hielt.
    Briana tauchte in der Tür auf und winkte ihnen zu.
    “Dieser Richter Etterling”, platzte Dylan heraus und hielt sich davon ab, sich wieder mit seinem Hut aufs Bein zu schlagen. “Was ist, wenn er zu Sharlenes Gunsten entscheidet? Der Mann scheint tatsächlich keinen Funken Humor zu besitzen.”
    “Er muss Humor haben”, scherzte Logan. “Immerhin hat er dich mit Kristy Madison verheiratet, oder nicht?”
    Dylan reagierte mit einem knappen Grinsen. “Sie heißt jetzt Kristy Creed.”
    “Etterling ist ein fairer Mann, Dylan”, sprach Logan weiter und beobachtete dabei, wie Caleb vergeblich versuchte, Sundance zu satteln, der ihm beharrlich auswich. “Sonst hätte ich um einen anderen Richter gebeten.”
    “Wenn du das sagst, dann glaube ich dir.”
    “Nicht zu fassen”, rief Logan. “Du glaubst mir! Ich muss das im Kalender rot anstreichen. Ab sofort werden wir an jedem Jahrestag einen Kuchen aus der Tiefkühltruhe essen, um das zu feiern.”
    “Rasend komisch”, konterte Dylan. Er konnte nicht länger mit ansehen, wie sich Caleb anstellte, und nahm dem Greenhorn den Sattel aus den Händen, um ihm zu zeigen, wie man das richtig machte.
    “Darf ich auf ihm reiten?”, fragte Caleb aufgeregt.
    Dylan überprüfte, ob der Gurt fest genug saß, hielt die Zügel in der Hand und sprach besänftigend auf Sundance ein, was Antwort genug war.
    Caleb saß nach mehreren erfolglosen Versuchen auf und strahlte über das ganze Gesicht.
    Als er den Jungen so sah, war er Dylan richtig sympathisch. Sein erster Eindruck von Caleb war falsch gewesen, und das empfand er als eine Erleichterung.
    “Geben Sie mir die Zügel”, sagte Caleb.
    “Geh behutsam mit ihm um”, ermahnte er ihn. “Und bleib da, wo ich dich sehen kann.”
    “Schon gut”, gab der Junge mit einem leidenden Seufzer zurück.
    “Er wird das hinkriegen, Dylan”, beruhigte Logan ihn. “Ich habe ihn beobachtet, seit er hergekommen ist. Er ist entschlossen, es richtig zu machen.”

Weitere Kostenlose Bücher