Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition)
etwas zu tun.”
“Wenn du mir nicht eben diese Ringe geschenkt hättest”, ließ Kristy ihn wissen, “dann wären deine Worte jetzt für mich ein Grund zur Sorge.”
“Ich gehe nicht mehr von hier fort”, beteuerte Dylan. “Bis dass der Tod uns scheidet.”
“Bis dass der Tod uns scheidet”, wiederholte Kristy.
Diesen Moment würde sie immer als den Augenblick in Erinnerung behalten, da sie Dylan Creed richtig heiratete – mit Leib und Seele, mit Herz und Verstand.
19. KAPITEL
L ange Zeit beobachtete Sharlene, wie Dylan mit einem Pferd arbeitete, so wie sie ihn in jener Nacht in Vegas beobachtet hatte, als sie ihr Baby in seinen Wagen gesetzt hatte. Er trug kein Hemd, sodass sie das Spiel seiner Muskeln mitverfolgen konnte, während die Sonne sein goldblondes Haar leuchten ließ.
Mit dem alten Buick von Jimmys Mutter war sie hierher zur Stillwater Springs Ranch gefahren, nachdem sie drei Tage lang die Lage ausgekundschaftet und sich ein Bild von ihren Möglichkeiten gemacht hatte.
Ihre Laune war deutlich gesunken, seit von ihr erwartet wurde, dass sie im Gegensatz für kostenlose Unterkunft und Verpflegung hinter den Touristen aufräumte, die sich trotz des prunkvollen neuen Holiday Inns für das baufällige Sundowner Motel entschieden.
Sie betrachtete die schlanke Blondine, die
ihr
kleines Mädchen in den Armen hielt und Dylan mit ihren Blicken fast verschlang.
Laut Jimmys Mom Florie waren die beiden seit Kurzem verheiratet, und der protzige Ring an der linken Hand der Frau war dafür Beweis genug.
Sharlene schnaubte. Damit wurde ihr toller Plan, Dylan Creed zu heiraten und alle finanziellen Vorteile auszuschöpfen, natürlich hinfällig. Jetzt war sie völlig aufgeschmissen.
Während ihr dieser Gedanke durch den Kopf ging, schien Dylan ihre Anwesenheit zu bemerken. Er hielt inne, gab die Longe einem Teenager, der bei ihm stand, und kam auf sie zu.
Die Frau – Kristy hieß sie – blieb sekundenlang stehen, dann folgte sie Dylan und trug dabei weiter Bonnie auf dem Arm, wie er ihr Mädchen jetzt nannte.
Sharlene wartete darauf, dass die Kleine bei ihrem Anblick einen Freudenschrei ausstieß und runtergelassen werden wollte, damit sie zu ihr laufen konnte. Doch es trat weder das eine noch das andere ein. Stattdessen begann sie zu schreien und drückte sich an den Hals dieser Kristy.
Dylan streckte die Hand aus, und Kristy blieb ein Stück hinter ihm stehen, während sie das Kind beruhigte und leise mit ihm redete.
Sein Gesichtsausdruck war so frostig, dass Sharlene tatsächlich ein kalter Schauer über den Rücken lief, obwohl sie im strahlenden Sonnenschein auf der Weide vor dem großen Ranchhaus stand.
Nach und nach zerbröckelte jede von Sharlenes Hoffnungen.
Dylan würde sie nicht heiraten. Er würde ihr nicht helfen, das Kind großzuziehen. Er würde auch nicht mit ihr in ein großes Haus ziehen, ihr ein neues Auto kaufen und ihr einen Stapel Kreditkarten in die Hand drücken.
Und er würde ihr Bonnie nicht kampflos überlassen.
Und Sharlene wusste: Wenn Dylan Creed erst einmal kämpfte, würde ihn nichts und niemand davon abbringen können.
“Ich würde sie gern sehen”, hörte sich Sharlene sagen, als würde eine Fremde sprechen. “Wenn sie älter ist.”
Dylan nahm ihre Worte in sich auf, aber er erwiderte nichts.
Er nickte nicht mal.
“Wie du am Telefon gesagt hast”, stammelte sie weiter. “Wenn … wenn Bonnie achtzehn ist und wenn sie mich dann sehen will … dann möchte ich sie auch sehen.”
Noch immer schwieg Dylan.
“Ich … ich brauche Geld, Dylan.”
Schließlich nickte er einmal knapp, doch das war auch schon alles.
“Viel Geld.”
“Sobald alle erforderlichen Papiere unterschrieben sind”, entgegnete er, während er die Fäuste ballte, “wirst du dein Geld bekommen.”
Sie sah zu Bonnie, aber sogar das kleine Mädchen –
ihr
kleines Mädchen – schaute sie so verächtlich an wie Dylan. Beide Arme hatte sie fest um Kristys Hals geschlungen, und ihre gesamte Haltung schien zu sagen:
Lass mich nicht los.
“Okay”, willigte Sharlene ein und versuchte, ein paar Tränen herauszuquetschen, um ihre Mutterliebe zu demonstrieren. Aber in Gedanken war sie bereits damit beschäftigt, wohin sie als Nächstes reisen und was sie sich kaufen würde. Und wen sie als Nächsten für sich interessieren konnte, ohne dass ständig ein kleines Kind ihre Aufmerksamkeit für sich beanspruchte.
“Das ist alles?”, fragte Dylan. “Einfach ein ‘Okay’? So
Weitere Kostenlose Bücher