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Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition)

Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition)

Titel: Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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auf Erden. Tylers Mutter war sogar so unglücklich, dass sie …” Er stockte, versuchte einen neuen Anlauf, konnte jedoch nicht weiterreden.
    Kristy legte eine Hand auf seine Brust, sodass sie seine Muskeln und die Rippen darunter ebenso spüren konnte wie seinen gleichmäßigen Herzschlag. “Ich weiß”, sagte sie sanft.
    Er musste schlucken, und seine Augen schimmerten im Mondschein, als er an die Decke starrte. “Ich wollte Bonnie nicht so behandeln, wie mein Dad mit uns umgegangen ist.”
    “Du wärst niemals so geworden wie Jake”, beteuerte Kristy; davon war sie fest überzeugt.
    “Wahrscheinlich hat er auch nicht geglaubt, dass er mal so werden würde wie sein alter Herr”, mutmaßte Dylan. “Jedenfalls nicht, als er in meinem Alter war.”
    Da verstand Kristy erstmals, warum Dylan beim ersten Mal vor ihr davongelaufen war – und warum er es vielleicht wieder machen würde, ob sie nun ein Kind von ihm erwartete oder nicht. Auch wenn es ihm selbst vermutlich gar nicht bewusst war: Er glaubte offensichtlich, dass Jakes Temperament, Erfolglosigkeit und Alkoholsucht nichts war, das sich auf eine einzige Generation beschränkte, sondern Teil des Erbguts. Er war davon überzeugt, dass er, Logan und Tyler diese Eigenschaften von ihrem Vater geerbt hatten. Aus diesem Grund hatte er Bonnie Sharlene überlassen. Trotz aller Fehler, die Sharlene hatte, war er der Ansicht gewesen, dass seine Tochter es bei ihr besser haben würde als bei ihm.
    Er war ein Creed – und dadurch mit einem Fluch belegt.
    “Oh, Dylan”, flüsterte sie. “Du bist
nicht
wie dein Vater.”
    Plötzlich setzte er sich hin und ließ sie los, drehte sich zur Seite und hob seine Jeans auf. Er erwiderte nichts, und er sah sie auch nicht an. Stattdessen zog er sich weiter an.
    Er verließ sie.
    Schon wieder.
    “Sieh dir doch Logan an”, sprach Kristy weiter. Sie hoffte, dass er nicht die Verzweiflung in ihrem Tonfall bemerkte. “Er ist
glücklich
, und er ist auch Jakes Sohn.”
    Dann endlich drehte sich Dylan zu ihr um, während er seine Jeans weiter zuknöpfte. Der Mondschein, der eben noch sein Haar golden hatte leuchten lassen, warf jetzt harte Schatten über sein Gesicht. “Was glaubst du, wie lange die Ehe halten wird?”, fuhr er sie an.
    “Nach allem, was ich gesehen habe”, sagte sie und tat alles, um nicht in Tränen auszubrechen, “würde ich tippen: ewig.”
    “Ewig ist nur ein Märchen”, gab er schroff zurück und streifte sein Hemd über. “Logan war vor Briana zweimal verheiratet. Beide Male ist er die Wände hochgegangen, um einen Ausweg aus diesen Ehen zu finden – und das noch vor dem ersten Hochzeitstag.”
    Kristy fragte sich, wieso er wissen konnte, was sich in Logans ersten beiden Ehen abgespielt hatte, wenn er seit Jakes Beerdigung keinen Kontakt mehr mit seinen Brüdern gehabt hatte. Dylan war nach dem Gottesdienst so betrunken gewesen, dass Sheriff Book ihn und seine Brüder wegen Störung der öffentlichen Ordnung und wegen Zerstörung von fremdem Eigentum festnehmen musste.
    Bei ihrer Schlägerei waren sie nicht nur aufeinander losgegangen, sondern sie hatten dabei auch das Skivvie’s zum großen Teil in Trümmer geschlagen.
    Am Morgen danach hatte sie Dylan gesehen, als der Sheriff die drei gerade gehen ließ. Es war zum Streit gekommen, dem schließlich das Ende ihrer Beziehung gefolgt war. Auf dem schmalen Fußweg vor dem Gefängnis von Stillwater Springs hatte er sie wissen lassen, dass er wieder Rodeos reiten werde. Er überließ ihr die Entscheidung, ob sie auf ihn warten oder lieber nach vorn schauen wollte.
    Sie hatte ihn fassungslos angestarrt, bevor sie wütend geworden war. “Ich erkenne dich nicht wieder, Dylan”, hatte sie zu ihm gesagt.
    Er reagierte mit einem grausamen Lächeln. “Kann schon sein.” Dann ging er fort, und ohne sich noch einmal nach ihr umzudrehen, stieg er in seinen alten Truck und fuhr davon.
    Lieber Himmel! Hätte sie doch damals bereits gewusst, was sie jetzt wusste!
    Sie setzte sich hin, legte die Arme um ihre angezogenen Beine, die unter dem Bettlaken verborgen waren, und ließ die Stirn auf ihre Knie sinken.
    Dylans Stimme klang weiter entfernt, als ob er bereits zur Tür gegangen wäre. “Wenn du schwanger bist …”
    Plötzlich verspürte Kristy eine enorme innere Kraft, von der sie nicht wusste, woher sie kam. “Wenn ich schwanger bin”, sagte sie und stützte das Kinn auf ihre Knie, “dann werde ich das Kind allein großziehen und es mehr lieben, als

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