Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition)
Sie wusste: Obwohl sie ihm bereits alles gegeben hatte, würde er mehr wollen. Als der nächste Orgasmus sie erfasste, war er noch intensiver und erfüllender als der erste.
Dylan begann sich zu verkrampfen, woraufhin sie die Beine um seine Hüften schlang und sich so unter ihm wand, dass sie nicht mehr wusste, ob sie gab oder nahm.
Schließlich sank Dylan schwer atmend neben ihr auf die Matratze. Kristy vergrub die Finger in seinem Haar und strich über seine schweißnasse Haut.
“War das für dich schnell und hart genug?”, fragte er nach einer Weile.
Kichernd schmiegte sie sich an ihn. “Dir ist womöglich aufgefallen, dass es mir Spaß gemacht hat.”
“Werden wir das morgen früh bereuen?” Er küsste sie auf die Augenlider, auf die Schläfen und die Mundwinkel.
“Vielleicht”, schnurrte sie, da sich ihre Sinne bereits wieder zu regen begannen. Sie wickelte eine Haarsträhne um ihren Zeigefinger. “Vermutlich. Ganz sicher. Aber im Moment zählt für mich nur das Hier und Jetzt.”
Er lachte leise und küsste ihren Hals, dann stand er auf und ging nach nebenan ins Badezimmer. Als er zurückkehrte, sah sie, wie sein goldblondes Haar den silbernen Mondschein reflektierte.
Und seine Miene hatte einen ernsten Zug angenommen.
Beunruhigt setzte Kristy sich auf. “Was ist?”
“Wie soll ich das am besten ausdrücken?”
Ihr Herz schlug etwas schneller. “Dylan, was stimmt denn nicht? Du machst mir Angst!”
“Sagen wir mal so”, antwortete er betrübt. “Kondome sind auch nicht mehr das, was sie früher mal waren.”
Kristy saß mit offenem Mund da und starrte Dylan an.
“Es ist geplatzt.”
“Oh mein Gott”, flüsterte sie, ging im Geiste den Kalender durch und schnappte erschrocken nach Luft, als die Erkenntnis sie traf. “Was ist, wenn ich schwanger bin?”
Er kam zurück zu ihr ins Bett, legte sich zu ihr und nahm sie in die Arme, dann küsste er sie auf den Kopf. “Dann werden wir uns damit auseinandersetzen müssen”, erwiderte er leise und klang fast wehmütig.
“Dylan!”
Er stützte sich auf einen Ellbogen und betrachtete sie mit einem Blick, den sie nicht deuten konnte. Dabei fiel ihr auf, dass einer von ihnen die Nachttischlampe ausgemacht hatte. Wann das geschehen war, wusste sie nicht.
Mit seinem Zeigefinger zeichnete Dylan die Linie ihrer Wange nach, doch so lässig er sich auch gab, strahlte er doch Anspannung aus. Kristy wusste, er war mit den Gedanken ganz woanders.
“Dylan?”, fragte sie ganz leise.
“Wenn du ein Kind bekommen solltest, würdest du dann … ähm … etwas dagegen unternehmen wollen?”
Die Frage machte sie einen Moment lang sprachlos und ließ fast ihre Sicherungen durchbrennen. “Nein”, entgegnete sie aufgebracht. “Natürlich würde ich das nicht machen. Dylan Creed, warum um alles in der Welt denkst du …” Sie hielt abrupt inne und strich über sein Haar, während er sein Gesicht an ihrem Hals vergrub. “Ist es wegen Bonnies Mutter?”
Dylan hob den Kopf, das Mondlicht glitzerte in seinen Augen. “Sharlene”, begann er mit rauer Stimme, “hätte mir wahrscheinlich kein Wort davon gesagt, was sie vorhatte – und dass sie überhaupt von mir schwanger war –, wenn sie nicht auf mein Geld angewiesen gewesen wäre. Ich habe ihr während der Schwangerschaft Geld gegeben, weil sie sonst abgetrieben hätte. Ich sollte unser Kind großziehen, so lautete unsere Abmachung. Aber als sie Bonnie zur Welt gebracht hatte, da fing sie an zu jammern und behauptete, sie würde vor Trauer um ihr Kind sterben, sollte ich es wagen, sie beide zu trennen. Vermutlich hatte sie da bereits das ganze Geld aufgebraucht und war zu dem Schluss gekommen, dass monatliche Unterhaltszahlungen die perfekte Lösung waren. Zu diesem Zeitpunkt war ich allerdings so dumm gewesen zu glauben, sie hätte tatsächlich eine Bindung zu unserem Kind entwickelt.” Er seufzte. “Ich bin mir sicher, Sharlene liebt Bonnie auf ihre eigene, verrückte Weise. Aber sie ist nun mal verrückt, und ich hätte ihr unsere Tochter niemals überlassen dürfen.”
“Und warum hast du es dann getan?”, fragte sie leise.
Dylan überlegte kurz und schüttelte dann den Kopf. “Wenn ich noch einmal von vorn anfangen müsste, würde ich Sharlene vermutlich heiraten. Sie hatte das sowieso gewollt, aber mein Dad war dreimal verheiratet gewesen, und er hatte keine seiner Frauen wirklich geliebt. So erging es mir mit Sharlene. Für Logan, Tyler und mich war das in der Kindheit die Hölle
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