Montana Creeds - Soweit die Sehnsucht trägt (German Edition)
lauern und beim ersten falschen Wort über sie herfallen. “Meinst du, ich will auch noch umgebracht werden?”
Dylan lachte auf. “Komm, Kristy, jetzt übertreib’s nicht. Ich glaube, du hast aus deiner eigenen Bibliothek zu viele Thriller ausgeliehen. Floyd ist der Sheriff. Er ist einer von den Guten.”
“Ich habe keine Thriller gelesen”, widersprach sie, obwohl das Gegenteil der Fall war. Sie verschlang diese Bücher, und je blutiger es darin zuging, umso lieber waren sie ihr. “Außerdem hast du selbst gesagt, dass du als Sheriff nicht wegsehen würdest, wenn du den Verdacht hättest, dein bester Freund könnte einen Mord begangen haben.”
“Ich komme gleich zu dir.”
“Nein, Dylan, nicht. Ich kann …”
Er hatte bereits aufgelegt.
Kristy legte den Hörer zurück aufs Telefon und saß verloren auf der Bettkante, während sie die Wand anstarrte. “
Willst
du eigentlich verführt werden?”, fragte sie sich laut. “Dylan und du allein in einem Raum, das bedeutet
Sex
.”
Das Skivvie’s war nicht weit weg, was man in einer Stadt mit weniger als zehntausend Einwohnern eigentlich von allen Geschäften, Lokalen und anderen Einrichtungen sagen konnte. Keine fünf Minuten waren vergangen, da hörte sie Dylan mit seinem Truck vorfahren, und noch bevor sie die Treppe hinuntergegangen war, klopfte er bereits an der Haustür.
Sie öffnete ihm und sagte: “Vermutlich nimmst du jetzt an, dass ich Sex mit dir haben will.”
Dylan starrte sie ungläubig an.
Ihre Worte verblüfften sie selbst, und vor Verlegenheit begannen ihre Wangen zu glühen. “Ich wollte nicht …”
“Was läuft da zwischen dir und diesem Schauspieler?”, fragte er und schloss die Tür hinter sich.
“Gar nichts!”, gab Kristy zurück, bereute aber sogleich, dass sie sich so schnell in die Defensive hatte drängen lassen.
Dylan verschränkte die Arme vor der Brust. Seine Haare waren ein wenig zerzaust, doch er roch nicht nach Bier, und er machte einen stocknüchternen Eindruck. Womöglich hatte er mit Logan und Jim im Skivvie’s tatsächlich nur über Politik gesprochen, anstatt dem schlechten Ruf seines Vaters gerecht zu werden. “Du bist mit ihm essen gegangen”, begann er, und sie sah einen Hauch von Unsicherheit in seinen Augen. “Er ist berühmt und …”
“Und er ist nicht mein Typ, Dylan.”
“Es tut mir leid, Kristy”, meinte er daraufhin seufzend. “Ich hätte dich das nicht fragen dürfen. Das geht mich überhaupt nichts an.”
Innerlich war Kristy sehr erfreut, hoffte aber, dass ihr das nicht anzusehen war. Dylan war eifersüchtig! “Du kannst jetzt wieder gehen”, forderte sie ihn rasch auf; sie spürte, wie ihr Körper auf ihn zu reagieren begann. “Ich habe mich bloß darüber erschreckt, dass Freida im Haus war, weiter nichts. Ich hätte dich damit gar nicht erst behelligen sollen.”
Er machte einen Schritt auf sie zu.
“Musst du nicht nach Hause fahren und dich um Bonnie kümmern?”
“Sie schläft heute Nacht bei Briana und Logan”, antwortete er und kam noch ein Stück näher.
“Aha”, machte Kristy. “Aber sicher warten Logan und Jim im Skivvie’s auf dich.”
“Da waren alle im Aufbruch begriffen, als du anriefst.” Sein Blick hatte etwas Verlangendes, und Kristy verlor sich in seinen wunderschönen Augen. Sie gaben ihr das Gefühl, ein Vogel zu sein, der rundum vom strahlend blauen Himmel umgeben war. “Zwischen dir und diesem Filmstar läuft also nichts?”
Kristy brachte keinen Ton heraus. Sie hatte Angst davor, nichts anderes sagen zu können, als Dylan zu bitten, mit ihr zu schlafen. Es schien so, als hätte sie keinerlei Kontrolle über ihre Stimmbänder – was ihr durch den Kopf ging, sprach sie im gleichen Moment laut aus, ob sie es wollte oder nicht.
Er schob einen Finger unter den Bund ihrer Jeans und zog sie zu sich. Der Druckknopf ging auf, und dann wurde sie gegen seinen Körper gepresst, seinen heißen, durchtrainierten Körper, seinen kompromisslos männlichen Körper.
Sie stöhnte leise.
Dylan vergrub die linke Hand in ihrem Haar und zog ihren Kopf vorsichtig nach hinten, damit er sie so leidenschaftlich küssen konnte, dass sie weiche Knie bekam. “Ja oder nein, Kristy?”, brachte er heiser heraus, als er für einen Moment den Kuss unterbrach. “Ja oder nein?”
Wäre sie Herr ihrer Sinne gewesen, hätte Kristy so getan, als wüsste sie nicht, wovon er redete. Aber sie konnte nicht so tun, und sie konnte auch nicht Nein sagen.
Nicht, wenn es um
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