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Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Titel: Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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zehn Zentimeter langen Klinge, die seitlich des Oberschenkelknochens bis zum Griff eingedrungen war. Wichtiger noch war die Tatsache, dass das Messer unterhalb, aber parallel zum vorderen Darmbein eingedrungen war.
    »Ich würde sagen, der Einstich war nicht tödlich«, antwortete Laurie. »Aufgrund der Stelle würde man vermuten, dass die Blutgefäße des Oberschenkels verschont wurden, sodass die Wunde nur leicht geblutet hat.«
    »Und, Dr. Montgomery, was würden Sie aufgrund des Einstichwinkels der Waffe vermuten?«
    »Ich würde sagen, es ist eine ziemlich unorthodoxe Art, jemanden zu erstechen.«
    »Sehen Sie, meine Herren?«, bemerkte Jack selbstgefällig. »Unsere hervorragende Dr. Montgomery hat meine Einschätzung bestätigt.«
    »Aber da war doch überall Blut am Tatort«, insistierte Lou. »Woher, zum Teufel, soll denn das sonst stammen? Sie hat keine anderen Wunden.«
    »A-ha!«, machte Jack mit übertriebener französischer Betonung und hielt einen Zeigefinger nach oben. »Ich glaube, das werden wir in ein paar Minuten wissen. Monsieur Amendola, le couteau, s’il vous plaît!«
    Obwohl sich in Vinnies Maske das Neonlicht spiegelte, bemerkte Laurie, dass er mit den Augen rollte, als er das Skalpell in Jacks offene Hand legte. Er und Jack pflegten eine seltsame Beziehung – obwohl sie sich gegenseitig respektierten, taten sie so, als hielten sie nichts voneinander.
    Laurie ließ die drei alleine und ging weiter. Sie war etwas enttäuscht, dass Jack so unkompliziert und schnodderig sein konnte. Das hielt sie für kein gutes Zeichen. Er tat, als wäre ihm alles egal.
    Laurie bemühte sich, die Probleme mit Jack aus ihrem Kopf zu verbannen, als sie an den nächsten Tisch mit der Leiche eines gut gebauten Mannes Mitte zwanzig trat, dessen Kopf auf einem Holzblock lag. Automatisch begann Laurie mit der äußeren Untersuchung. Der Tote schien gesund gewesen zu sein, die Haut war zwar leichenblass, aber auf den ersten Blick unverletzt.
    Er hatte dunkles, dichtes Haar, die Augen waren geschlossen, als schliefe er. Das Einzige, was auffiel, waren die Öffnung von einem herausgezogenen Drainageröhrchen am rechten Unterschenkel, eine noch in der Vene des linken Arms steckende Kanüle sowie ein Trachealtubus, der noch von den Wiederbelebungsversuchen in seinem Mund steckte. Während Marvin die Probengefäße beschriftete, prüfte Laurie die Eingangsnummer und den Namen der Leiche. Nunmehr sicher, dass sie es hier mit Sean McGillan zu tun hatte, fuhr sie mit der äußeren Untersuchung fort und prüfte sorgfältig die Veneneinstichstelle. Sie sah völlig normal aus – keine Schwellung oder andere Anzeichen von ausgetretenem Blut oder intravenöser Flüssigkeit. Anschließend betrachtete sie die Drainageöffnung am Bein sowie die Operationsstelle am Schien- und Wadenbein. Auch dort konnte sie keine Schwellung oder Verfärbung erkennen, was darauf hindeutete, dass keine Infektion vorlag. Die Öffnung war mit einem einzigen Stich mit einem schwarzen Seidenfaden geschlossen worden, und es sah so aus, als wäre an der Stelle etwas Serum abgesondert worden. Das Bein selbst sah aus wie das andere, also ohne äußere Anzeichen einer Venenthrombose oder Blutgerinnung.
    »Äußerlich habe ich nichts Auffälliges bemerkt«, meinte Marvin, als er mit einer Hand voll steriler Spritzen und Probengefäße zurückkam, von denen einige mit Konservierungsmittel gefüllt waren. Er legte die Sachen griffbereit auf den Rand des Tisches.
    »Bis jetzt kann ich nur zustimmen«, erwiderte Laurie. Das Verhältnis zwischen Sektionsgehilfen und Ärzten basierte auf Geben und Nehmen, auch wenn es Unterschiede gab. Laurie ermutigte ihre Mitarbeiter, und ganz besonders aber Marvin, Hinweise und Vorschläge abzugeben. Sie legte Wert darauf, von der umfangreichen Erfahrung der Sektionsgehilfen zu profitieren.
    Marvin ging hinüber zu den Glasschränken, um die erforderlichen Instrumente zu holen. Obwohl das Gebläse ihres Mondanzugs brummte, hörte sie, dass Marvin pfiff. Er hatte immer gute Laune. Noch eine Sache, die sie an ihm mochte.
    Nachdem Laurie nach Anzeichen für den intravenösen Gebrauch von Drogen gesucht, aber keine gefunden hatte, betrachtete sie sich das Naseninnere mit einem Nasenspiegel. Nichts, was auf die Einnahme von Kokain hindeutete. Bei einem mysteriösen Todesfall musste die Möglichkeit berücksichtigt werden, dass Drogen im Spiel gewesen waren, auch wenn Sean McGillans Eltern das Gegenteil ausgesagt hatten. Als Nächstes

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