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Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Titel: Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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ihren Verlauf von den Knöcheln bis hinauf zum Bauch. Auch hier konnte sie keine Klumpen entdecken.
    »Mit dem Gehirn scheint auch alles in Ordnung zu sein«, meinte Marvin.
    Laurie nickte. Es gab keine Schwellung und kein Gerinnsel, und die Farbe war normal. Auch als sie das Gehirn mit ihren geübten Fingern abtastete, stellte sie keine Veränderungen fest.
    Ein paar Minuten später hatte sie das Gehirn herausgelöst und ließ es in die Hirnschale fallen, die Marvin bereithielt. Die Überprüfung der abgeschnittenen Enden der Halsschlagader zeigte, dass auch hier alles in Ordnung war. Das Gewicht des Gehirns lag innerhalb der Standardwerte.
    »Wir finden nichts«, stellte sie fest.
    »Tut mir Leid«, tröstete sie Marvin.
    Laurie lächelte. Zu all seinen anderen Vorzügen kam, dass er mitfühlend war. »Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen. Das ist nicht Ihr Fehler.«
    »Es wäre doch schön gewesen, wenn wir was gefunden hätten. Was denken Sie jetzt? Es sieht nicht so aus, als hätte er sterben müssen.«
    »Ich habe keinen blassen Schimmer. Ich hoffe, die mikroskopische Untersuchung bringt noch etwas Licht in die Sache, aber ich bin nicht optimistisch. Alles sieht so normal aus und fühlt sich auch so an. Am besten, Sie bringen das hier schon mal zu Ende, während ich das Gehirn aufschneide. Was anderes fällt mir nicht ein.«
    »Wird gemacht«, verkündete Marvin fröhlich.
    Wie Laurie erwartet hatte, sah das Gehirn innen nicht anders aus als außen. Sie entnahm die entsprechenden Proben, dann ging sie zu Marvin, um ihm beim Zunähen der Leiche zu helfen. Zu zweit brauchten sie nur ein paar Minuten.
    »Ich würde gern so schnell wie möglich mit dem nächsten Fall anfangen«, meinte Laurie schließlich. »Ich hoffe, das macht Ihnen nichts aus.« Sie hatte Angst, dass ihre Müdigkeit sie übermannen würde, sobald sie sich hinsetzte. Im Moment fühlte sie sich besser als erwartet.
    »Überhaupt nicht«, erwiderte Marvin, als er sich gerade aufrichtete. Laurie blickte sich in der Grube um. Sie war so in ihre Arbeit versunken gewesen, dass sie um sich herum nichts mehr wahrgenommen hatte. Mittlerweile waren alle acht Tische von jeweils mindestens zwei Mitarbeitern in Beschlag genommen worden. Laurie blickte zu Jack hinüber, der über den Kopf einer weiteren Frauenleiche gebeugt stand. Mit Sara Cromwell war er scheinbar schon fertig, und Lou war gegangen. Hinter Jacks Tisch war Calvin immer noch mit Fontworth an derselben Leiche zugange wie zuvor. Bingham schien zu seiner Pressekonferenz verschwunden zu sein.
    »Wie lange wird der Wechsel dauern?«, fragte Laurie, als Marvin die Probenbehälter forträumte.
    »Nicht lange.«
    Mit gemischten Gefühlen ging Laurie zu Jack. Auf weiteres oberflächliches Geplänkel hatte sie keine Lust, doch nach der Stichelei von vorher war sie neugierig, was Jack über Cromwell herausgefunden hatte. Laurie blieb am Fußende des Tisches stehen, während Jack konzentriert am Abguss einer Wunde an der Stirn der Toten, direkt am Haaransatz, arbeitete. Laurie wartete einen Moment, damit er merkte, dass sie da war. Vinnie hatte sofort aufgeblickt und wenigstens zurückhaltend gewunken.
    »Was hast du über deinen ersten Fall rausgefunden?«, fragte Laurie schließlich. Es war unwahrscheinlich, dass er sie nicht gesehen hatte, doch es schien tatsächlich so zu sein. Etwas anderes wollte sie nicht glauben.
    Ein paar weitere Minuten vergingen, ohne dass Jack antwortete. Sie blickte zurück zu Vinnie, der mit erhobenen Handflächen die Arme ausbreitete und mit den Schultern zuckte, als wollte er sagen, dass es für Jacks Verhalten keine Entschuldigung gab. Unsicher, ob sie wieder gehen sollte, blieb sie stehen. Ihr war klar, dass Jack sich so sehr in seine Arbeit vertiefen konnte, dass er seine Umgebung vergaß. Dennoch kam sie sich erniedrigt vor.
    An Fontworths Tisch sah es kaum anders aus. Obwohl Bingham gegangen war, behandelte Calvin den armen Fontworth mit der gleichen Gehässigkeit, während sich der Fall ins Endlose zu ziehen schien. Nach einem raschen Blick auf die anderen fünf Tische gab Laurie ihre Versuche auf und ging zu Marvin, um ihm zu helfen.
    »Ich kann einen der anderen Sektionsgehilfen holen«, schlug Marvin vor. Er hatte bereits eine Rolltrage neben den Tisch geschoben.
    »Nein, nein, es geht schon«, wehrte Laurie ab. Vor nicht allzu langer Zeit waren die Gerichtsmediziner zwischen den Fällen nach oben entweder in den ID-Raum oder in die Kantine gegangen, um schnell

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