Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Titel: Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
Vom Netzwerk:
gab Laurie zu. Sie wollte vermeiden, einer Täuschung zu erliegen; sie fühlte sich befangen und mied den Blickkontakt.
    »Auf dem Basketballfeld war ich ein hoffnungsloser Fall«, erzählte Jack. »Ich habe alles verkehrt gemacht.«
    »Tut mir Leid«, sagte Laurie, bereute es aber sofort. Es klang, als wollte sie sich entschuldigen, obwohl sie nur Mitgefühl zeigen wollte.
    »Wie erwartet, hat sich bei der inneren Untersuchung in meinem Fall der plötzliche Kindstod bestätigt«, wechselte Jack das Thema. Es war klar, dass er sich ebenso unwohl fühlte.
    »Ehrlich?«, fragte Laurie.
    »Wie war deiner?«, erkundigte sich Jack, als sich der Fahrstuhl in Bewegung setzte. »Als mir Janice über den Weg gelaufen ist, hat sie erwähnt, dass er Ähnlichkeiten mit dem McGillan-Fall hat, deswegen habe ich Riva gesagt, dass du ihn vielleicht haben willst.«
    »Ja, danke«, sagte Laurie. »Den wollte ich tatsächlich. Und du hattest Recht. Es ist schon beunruhigend, wie genau die beiden Fälle übereinstimmen.«
    »Was meinst du mit beunruhigend?«, fragte Jack.
    »Ich fange an zu glauben, dass dein Spruch von gestern hier zutreffen könnte. Du hast gesagt, die Gerichtsmedizin deckt oft eine Todesart auf, die das Gegenteil von dem ist, was man erwartet hat. Ich glaube inzwischen, ich könnte es hier mit Mord zu tun haben, mit einer Art umgekehrtem Cromwell-Fall. Mit anderen Worten, ich könnte über die Arbeit eines Serienmörders gestolpert sein. Mir fallen da immer wieder diese Mordserien in den Gesundheitsfürsorgeeinrichtungen ein, besonders die letzte drüben in New Jersey und Pennsylvania.« Bei Jack traute sich Laurie eher als bei Fontworth, ihren Verdacht zu äußern.
    »Hey!«, wehrte Jack ab. »Als ich gesagt habe, dass die Forensik einige Überraschungen parat hält, habe ich das ganz allgemein gemeint. Ich hatte gar nicht über deinen Fall geredet.«
    »Ach so? Das dachte ich aber«, meinte Laurie.
    Jack schüttelte den Kopf, als sich die Fahrstuhltüren im Erdgeschoss öffneten. »Überhaupt nicht. Und ich glaube, dass du einen gewaltigen Sprung machst, wenn du von einem natürlichen Tod auf Mord gehst. Wie kommst du bloß darauf?« Er bedeutete Laurie, vor ihm aus dem Fahrstuhl zu treten.
    »Weil ich jetzt an zwei aufeinander folgenden Tagen zwei ziemlich junge, gesunde Menschen obduziert habe, die plötzlich gestorben sind und kein Krankheitsbild aufweisen. Nichts!«
    »Gab es bei deinem Fall von heute keine Embolie oder einen offensichtlichen Herzfehler?«
    »Absolut nichts. Alles eindeutig. Na ja, es gab ein paar Gebärmutterfasern, aber das war’s auch schon. Wie bei McGillan war bei ihr weniger als vierundzwanzig Stunden zuvor ein Eingriff in Vollnarkose vorgenommen worden. Wie McGillan war sie völlig stabil, es gab keine Komplikationen, und dann … zack! Herzstillstand – und keine Chance auf Wiederbelebung!« Laurie schnalzte mit den Fingern, um ihre Worte zu unterstreichen.
    Sie gingen durch die Telefonzentrale. Die Sekretärinnen hatten die Köpfe zusammengesteckt und unterhielten sich. Die Telefone schwiegen; nach dem Chaos des morgendlichen Berufsverkehrs machte der Tod in der Stadt gewöhnlich eine Pause.
    »Zwei Fälle machen noch keine Serie!«, gab Jack zu bedenken. Er wunderte sich, dass Laurie schon jetzt einen Serienmord ins Spiel brachte.
    »Ich glaube, es sind vier Fälle, nicht zwei«, verriet sie. »Und das sind zu viele für einen Zufall.« Während sie sich an der Gemeinschaftskaffeemaschine bedienten, erzählte Laurie von ihrem Gespräch mit Kevin und George, und schließlich nahmen sie auch in den beiden braunen Vinylclubsesseln Platz, in denen Kevin und Arnold vorher gesessen hatten.
    »Was ist mit dem toxikologischen Befund?«, wollte Jack wissen. »Wenn sich weder auf pathologischer noch auf histologischer Ebene was finden lässt, muss die Toxikologie zeigen, ob hier etwas faul ist oder nicht.«
    »George hat gesagt, er wartet für seinen Fall noch auf den toxikologischen Befund. Scheinbar muss ich auf meinen auch warten. Wie dem auch sei, wir haben es hier mit einer Häufung seltsamer Umstände zu tun.«
    Jack und Laurie hoben ihre Tassen an den Mund und blickten einander über den Rand hinweg an. Beide waren sich bewusst, was der andere über Lauries Serienmördertheorie dachte. Laurie blickte herausfordernd, während Jacks Gesicht das Gefühl widerspiegelte, dass sie sich vergaloppiert hatte.
    »Wenn du meine Meinung hören willst«, fuhr Jack schließlich fort, »ich glaube,

Weitere Kostenlose Bücher