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Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels

Titel: Montgomery & Stapleton 05 - Das Labor des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Orthopädie beziehungsweise in der Neurochirurgie. Da bei keinem der Patienten ein neurochirurgischer Eingriff und keiner der orthopädischen Eingriffe in der allgemeinen Chirurgie vorgenommen worden war, hatte Laurie bereits im Manhattan General angerufen und um eine Erklärung gebeten. Diese war ganz einfach gewesen: Weil das Krankenhaus fast völlig ausgelastet war, wurden die Patienten auch schon mal in einer anderen Abteilung untergebracht.
    Seit dem letzten Gespräch mit Jack im ID-Raum hatte Laurie aus zwei Gründen fast bis zur Erschöpfung an den vier Fällen gearbeitet: Zum einen hatte sie darin eine willkommene Ablenkung von ihren eigenen Problemen gefunden, wie Jack richtig vermutet hatte, andererseits wollte sie beweisen, dass es sich bei diesen vier Fällen nicht um Zufälle handelte. Dass Jack ihre Vermutung so unbekümmert zurückgewiesen hatte, empfand sie als Herabsetzung, und es ärgerte sie.
    Zunächst war sie hinauf in die Histologie gegangen, wo ihr Maureen voller Stolz ein Tablett mit den Objektträgern präsentiert hatte, die in weniger als vierundzwanzig Stunden fertig gewesen waren. Bei achttausend Obduktionen pro Jahr war dieser Über-Nacht-Service unschlagbar. Laurie hatte ihr überschwänglich für ihre Bemühungen gedankt und die Objektträger unverzüglich mit in ihr Büro genommen, um sie sich sorgfältig anzuschauen. Wie sie vermutet hatte, erwies sich der allgemeine pathologische Befund als unauffällig. Vor allem das Herz war völlig normal gewesen. Es gab keine Anzeichen einer aktiven oder abgeheilten Entzündung des Herzmuskels oder der Koronargefäße, und an den Herzklappen und dem Reizleitungssystem waren auch keine Unregelmäßigkeiten festzustellen.
    Als Nächstes war sie hinunter in die Toxikologie gegangen, wo ihr Elan einen Dämpfer erhalten hatte, als ihr John DeVries über den Weg gelaufen war. Angesichts der ewigen Streitereien zwischen ihnen und aufgrund seines ausgeprägten Revierverhaltens hatte er wissen wollen, was sie in seinem Labor zu suchen habe. Weil Laurie nicht wollte, dass Peter mit seinem Chef Schwierigkeiten bekam, war ihre Kreativität gefragt gewesen. Zufällig hatte sie neben dem Massenspektrometer gestanden, und so behauptete sie, sie habe die Massenspektrometrie bisher nie richtig verstanden und hoffe, von ihm mehr darüber zu erfahren. Leicht besänftigt, hatte John ihr ein paar Informationen in Papierform gegeben und sich entschuldigt, weil er hinunter ins Serologielabor müsse.
    Laurie hatte Peter dann schließlich in seinem winzigen, fensterlosen Büro angetroffen. Seine Augen hatten gestrahlt, als er sie gesehen hatte. Obwohl Laurie ihn wissentlich erst im Gerichtsmedizinischen Institut kennen gelernt hatte, erinnerte sich Peter an sie von der Wesleyan University Anfang der Achtzigerjahre. Er war zwei Jahre unter ihr gewesen.
    »Ich habe bei McGillan die toxikologischen Tests durchgeführt«, hatte Peter gesagt. »Zwar habe ich nichts gefunden, aber ich muss dich warnen: Manchmal lassen sich bestimmte Verbindungen nicht erkennen, besonders wenn die Konzentration sehr niedrig ist. Es wäre eine große Hilfe, wenn du mir wenigstens andeuten könntest, wonach du suchst.«
    »Gut«, hatte Laurie erwidert. »Da die Obduktionen bei diesen Patienten ergeben haben, dass sie sehr schnell gestorben sind, haben ihre Herzen die Aktivität scheinbar ganz plötzlich eingestellt, von einem Schlag auf den anderen sozusagen, obwohl vorher noch alles in Ordnung war. Das heißt, wir müssen Herzgifte wie Kokain und Digitalis und alle anderen Substanzen ausschließen, die eine Veränderung der Herzfrequenz bewirken, indem sie entweder auf das Zentrum wirken, das den Herzschlag auslöst, oder auf das Reizleitungssystem, über das sich der Impuls um das Herz herum ausbreitet. Darüber hinaus müssen wir alle Medikamente ausschließen, mit denen Herzrhythmusstörungen behandelt werden.«
    »Puh! Das ist aber eine lange Liste«, war Peters Kommentar gewesen. »Kokain und Digitalis hätte ich bemerkt, weil ich weiß, wonach ich schauen muss, und die Dosis hätte verdammt hoch sein müssen, um das zu bewirken, wovon du redest. Bei den anderen Sachen weiß ich nicht, aber ich werde mich darum kümmern.«
    Dann hatte Laurie sich wegen Solomon Moskowitz und Antonio Nogueira erkundigt, deren Obduktionen zwei Wochen vorher durchgeführt worden waren. Sie hatte Peter erzählt, dass die Fälle genau gleich gelagert seien wie der von McGillan. Über den Ziffernblock auf der

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