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Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes

Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes

Titel: Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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zwanzig Minuten später kannst du sie vögeln.«
    »Wieso hat er uns so viele gegeben?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht, damit wir uns mit den anderen noch ein bisschen vergnügen können.«
    Franco neigte den Briefumschlag ein wenig und ließ fünf Tabletten in seine Hand gleiten. Dann schob er sie in seine Jacketttasche und gab Angelo den Umschlag zurück. »Wenn das mit der einen heute Abend gut klappt, dann probier ich das vielleicht mal aus.«
    »Klingt ganz so, als könnte es ein wunderbarer Abend werden«, frotzelte Angelo. »Viagra für dich und Rohypnol für deine Süße.«
    Franco wollte sich nicht auf irgendwelche Wortgefechte einlassen und sagte: »Ich finde, einer von uns sollte sich an den Eingang stellen und sich die Leute, die da rauskommen, genauer anschauen. Dann geht sie uns nicht so leicht durch die Lappen.«
    »Keine schlechte Idee«, meinte Angelo zustimmend. »Aber was sollen wir dann machen? Wir können sie doch nicht einfach wegzerren, mit all den Leuten, die hier rumlaufen.«
    »Was ist denn mit deiner Dienstmarke aus dem Polizeirevier Ozone Park? Du behauptest doch immer, die würde wahre Wunder wirken.«
    »Das stimmt, aber nicht unbedingt, wenn viele Menschen in der Nähe sind. Dann werden die Leute nämlich mutiger. Sie könnte anfangen rumzubrüllen und rumzukreischen, und hier sind eine Menge Bullen in der Nähe.«
    »Das ist mir auch schon aufgefallen. Ich wundere mich schon die ganze Zeit, dass uns noch keiner angequatscht hat, dass wir weiterfahren sollen.«
    »Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben. Da kommt gerade einer.«
    Franco warf einen Blick über die Schulter zurück. Ein dicker Polizist mit einem auffallend massigen Bauch kam auf sie zu. Er hielt einen Strafzettelblock in der Hand.
    Franco schaute zu Angelo und dann wieder zu dem Polizisten. Noch zehn Sekunden, dann stand er neben der Fahrertür.
    »Ich steig aus«, sagte Franco. »Du fährst einmal um den Block!«
    »Wieso soll ich nicht aussteigen?«
    »Weil ich die Verantwortung trage«, erwiderte Franco. »Schalt dein Handy ein. Und vor allem: Mach mein Auto nicht kaputt.«
    Franco stieg aus. »Guten Abend, Herr Wachtmeister«, sagte er. Als Franco sich zu voller Höhe aufgerichtet hatte, stand der Polizist direkt vor ihm.
    »Hier ist absolutes Halteverbot«, sagte der Bulle, wobei er Franco von oben bis unten musterte und sich dann bückte, um einen Blick auf Angelo zu werfen.
    »Er hat mich bloß schnell aussteigen lassen, Herr Wachtmeister«, sagte Franco, bückte sich ebenfalls und winkte Angelo zum Abschied zu. Dieser war mittlerweile hinter das Lenkrad gerutscht. Mit liebevoller Geste klappte Franco die Tür zu.
    »He!«, rief der Polizist plötzlich, als Angelo wegfahren wollte. Angelos Herz klopfte wie wild, und er trat auf die Bremse. »Anschnallen!«, brüllte der Polizist.
    »Vielen Dank, Herr Wachtmeister«, sagte Angelo gepresst, nachdem er das Fenster zur Hälfte heruntergekurbelt hatte.
    Auch Francos Herz hatte wie wild angefangen zu schlagen. Dann lächelte er dem Polizisten ausgesprochen erleichtert zu und ging zu Fuß in Richtung Norden, auf den Haupteingang des Trump Tower zu.
     
    Amy Lucas saß an ihrem Schreibtisch und blickte auf die Uhr, die hoch oben an der gegenüberliegenden Wand befestigt war. Unendlich erleichtert stellte sie fest, dass es endlich halb sechs war und sie Feierabend machen konnte. Der ganze Tag war eine einzige Mischung aus Anspannung und Langeweile gewesen. Die Anspannung war daher gekommen, dass sie ins Büro der Unternehmensleitung gerufen worden und über Paul ausgefragt worden war. Sie hatte die Vorsitzende noch nie persönlich getroffen, und in ihrem Büro war sie erst recht noch nie gewesen. Sie hatte sich zwar gedacht, dass es dabei um Paul ging, war sich aber nicht hundertprozentig sicher gewesen. Eigentlich hatte sie ständig Angst davor, entlassen zu werden – nicht, weil sie irgendetwas angestellt hätte, was ihre Entlassung gerechtfertig hätte, sondern weil sie sich eine Entlassung einfach nicht leisten konnte. Finanzielle Zwänge führen oft zu einer Art Paranoia, und ihre Finanzen waren sehr angespannt, da sie ihre Mutter in einer Einrichtung für Betreutes Wohnen untergebracht hatte. Dadurch war jeder Monat für sie ein erneuter Kampf gegen die roten Zahlen.
    Auch Pauls Fernbleiben hatte zu ihrer Anspannung beigetragen. Sie arbeitete jetzt seit zehn Jahren für ihn und hatte vor fünf Jahren auch den Wechsel zu Angels Healthcare gemeinsam mit ihm vollzogen.

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