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Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes

Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes

Titel: Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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zurück, und Franco glaubte zu erkennen, wie die Wut in ihm hochkochte. Angelo hatte gelernt, mit seinem entstellten Gesicht und den Reaktionen darauf umzugehen, aber nicht von Typen, die er für den Abschaum der Gesellschaft hielt, wie zum Beispiel eine Handvoll Versager in einer versifften Vorstadtkneipe.
    Franco stand auf und ließ den USB-Stick in seine Jacketttasche gleiten. »Herr Sonderermittler Facciolo, hier sind wir.« Einen kurzen Moment lang befürchtete Franco, er müsste ihn eigenhändig an den Tisch zerren, aber schließlich riss Angelo sich los und kam von selbst an den Tisch.
    »Gottverdammte Arschlöcher«, sagte Angelo und warf noch einmal einen Blick zurück.
    »Ja, ja, die sind doch bloß neidisch auf dein Brioni-Jackett.«
    »Ja, bestimmt!«, grollte Angelo.
    »Darf ich vorstellen, Amy Lucas«, sagte Franco und deutete auf Amy. Dann legte er Angelo den Arm um die Schultern. »Und das hier ist Sonderermittler Facciolo, von dem ich Ihnen bereits erzählt habe.«
    »Ach, du Schreck!«, sagte Amy bei Angelos Anblick und zuckte zusammen. »Haben Sie sich das Gesicht verbrannt? Das tut mir leid.«
    »Hat sie schon eine von Dr. Trevinos Spezialpillen bekommen?«
    »Bloß eine, und das ist gerade mal zehn Minuten her.«
    »Sehr gut«, meinte Angelo. »Geben wir ihr noch eine. Ich glaube, sie hat gerade ausgetrunken.«
    »Wenn wir ihr noch eine verpassen, dann kippt sie uns vielleicht aus den Latschen.«
    »He! Das ist doch der Sinn der Sache, schon vergessen? Was hat sie denn bestellt? Ich besorge ihr noch mal das Gleiche, und dann verpissen wir uns aus diesem Loch hier. Ich will mit diesem Scheißauftrag endlich fertig werden. Das alles regt mich so dermaßen auf.«
    »Warte!«, sagte Franco und hielt Angelo am Arm fest. »Ich besorge den Drink. Ich will nicht, dass du bloß wegen dieser Saufnasen an der Theke da den ganzen Laden aufmischst.«
    »Also gut«, meinte Angelo. »Dann bleibe ich eben hier bei dieser wunderschönen Lady.«
    Franco zog Angelo einen Schritt vom Tisch weg und flüsterte ihm ins Ohr: »Wir sind Sonderermittler der Börsenaufsicht, also benimm dich entsprechend.«
    »Ja, na klar«, erwiderte Angelo. Er setzte sich neben Amy, die ihm bereitwillig Platz machte.
    Es dauerte nur eine Viertelstunde, bis Franco erkannte, dass Amy wirklich genug hatte und sich blendend amüsierte, vielleicht sogar ein bisschen zu sehr. Der Barkeeper hatte jedenfalls bereits mehrfach herübergeschaut, wenn sie gelacht hatte. Es klang wie ein hohes, gepresstes Quietschen.
    Franco warf Angelo einen Blick zu und deutete dann mit dem Kopf in Richtung Tür. Angelo nickte.
    »Wo steht denn die schwarze Schönheit?«, wollte Franco wissen.
    »Gleich um die Ecke«, meinte Angelo. Dann sagte er zu Amy: »Ich bin gleich wieder da, Schätzchen.«
    Franco sah zu, wie sie an ihrem Glas nippte. »Warum haben Sie das mit Ihren Haaren gemacht?«
    Amy zuckte mit den Schultern und lachte. »Nur so zum Spaß. Davor hat mich nie jemand beachtet.«
    Franco starrte sie über den Tisch hinweg an. Mittlerweile konnte sie sich nur noch mit Hilfe kleiner, regelmäßiger Zuckungen aufrecht halten.
    Ein paar Minuten später war Angelo wieder da. »Der Wagen steht direkt vor der Tür.«
    »Kommen Sie, Amy«, sagte Franco und zog sie am Arm.
    »Aber mein Glas ist doch noch gar nicht leer«, sagte Amy mit übertrieben trauriger Miene. Dann lachte sie.
    »Ich glaube, Sie haben jetzt genug«, gab Franco zurück. Er gab Angelo ein Zeichen, und sie halfen ihr gemeinsam auf die wackeligen Beine. Von beiden Männern gestützt, verließ sie die Kneipe, und sie bugsierten sie unter leichten Anstrengungen auf den Rücksitz.
    »Setz dich neben sie«, sagte Franco. »Wenn du das Gefühl hast, dass sie gleich kotzen muss, dann hältst du ihren Kopf zum Fenster raus.«
    Sie legten Amy so auf die Rückbank, dass ihr Kopf hinter dem Fahrersitz direkt neben dem geöffneten Fenster zu liegen kam, und hatten keinen Blick für den Mann, der nach ihnen aus der Kneipe trat. Er trug eine schlabberige Hip-Hop-Hose, ein langes, viel zu großes Sweatshirt und eine Yankees-Baseball-Kappe mit dem Schild nach hinten. Ohne auf Francos und Angelos Turnübungen zu achten, ging er auf der Broad Avenue nach Norden.
    »Bist du so weit?«, sagte Franco und warf einen Blick in den Rückspiegel.
    »Alles klar«, erwiderte Angelo. Amy war jetzt angeschnallt und hing mit dem Gesicht praktisch direkt am offenen Fenster. Angelo stützte ihr mit dem ausgestreckten Arm den

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