Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes
gehüpft, aber es sah aus wie Full Speed Ahead. «
Carlo wandte sich Brennan zu. »Hey, könnte sein, dass Barbera sich dafür interessiert.«
Was du nicht sagst, dachte Brennan im Stillen und voller Sarkasmus. Manchmal fragte er sich wirklich, wie Carlo es geschafft hatte, so weit oben in der Organisation zu landen.
Carlo holte sein Handy hervor und rief Louie Barbera an.
Sobald Barbera abgenommen hatte, lieferte Carlo ihm eine kurze Zusammenfassung ihres bisherigen Abends. Louie war sofort voll bei der Sache. Seine erste Frage galt dem Arbeitgeber des Mädchens, aber leider hatten Carlo und Brennan nicht die geringste Ahnung. Dann erkundigte sich Louie, ob sie vielleicht zufälligerweise den Namen des Bootes erkannt hatten.
»Wir glauben, es heißt Full Speed Ahead. Es war ziemlich dunkel und schwer zu erkennen, aber Brennan hat ein Fernglas mitgebracht und meint, das könnte der richtige Name sein.«
Brennan nickte anerkennend, als er Carlos Lob hörte.
»Gute Arbeit, Jungs«, sagte Louie. »Das könnte eine sehr interessante Information sein. So weit ich unterrichtet bin, weiß niemand, dass Vinnie Dominick in New Jersey eine Jacht versteckt hat. Das könnte auch die Antwort auf die Frage sein, wie er sich seit einiger Zeit seine Drogen beschafft.«
»Was sollen wir jetzt machen?«
»Warten, bis sie wieder zurückkommen, und beobachten, ob sie das Mädchen mitbringen oder nicht. Falls dann noch Zeit ist, fahrt zum Trump Tower zurück. Ich möchte eine Liste von allen Firmen, die dort ein Büro haben. Irgendwas geht da vor sich, ich will wissen, um welche Firma es geht.«
Carlo legte auf und wandte sich an Brennan: »Hast du gehört? Wir sollen hier bleiben.«
»Danke, dass du das mit dem Fernglas erwähnt hast.«
»Hey, das hast du dir redlich verdient. Was hältst du davon, wenn wir uns irgendwo einen Kaffee besorgen? Wer weiß, wie lange diese beiden Vollidioten für ihre romantische Kreuzfahrt brauchen.«
»Das ist die beste Idee, die du heute gehabt hast«, erwiderte Brennan.
»Und?«, fragte Franco, als Angelo wieder auf der Brücke auftauchte. Er ließ das Boot mit gedrosselten Maschinen sanft dahingleiten. Es wäre zwar auch deutlich schneller gegangen, aber dafür gab es keine Notwendigkeit, und die Dieselmotoren erzeugten ein ohrenbetäubendes Dröhnen, wenn man sie mehr forderte.
»Sie hat gesagt, mit mir war es besser. Dein Schwanz war ihr zu klein.«
Franco schlug spielerisch nach Angelo, der ihm locker auswich. Franco hatte den Münzwurf gewonnen und war, während Angelo das Boot gesteuert hatte, nach unten gegangen, um sich mit der bewusstlosen Amy zu vergnügen. Danach war Angelo an der Reihe gewesen.
»Wie weit fahren wir?«, wollte Angelo wissen. Er ließ den Blick über die Skyline von New York zu seiner Linken und die Küste von New Jersey zu seiner Rechten gleiten. Geradeaus und nicht allzu weit entfernt war die von Scheinwerfern angestrahlte Freiheitsstatue zu erkennen.
»Ungefähr da hin, wo wir gestern auch waren. Hast du die Kette schon rausgeholt?«
»Noch nicht.«
Schweigend setzten sie die Fahrt fort, bis Angelo sagte: »Was machen wir mit ihr?«
»Wieso fragst du? Genau das Gleiche wie gestern Abend. Wir erschießen sie und schmeißen sie über Bord.«
»Wieso dann überhaupt erschießen?«
Franco nahm den Blick von der vor ihm liegenden Wasserfläche und musterte Angelo in der Dämmerbeleuchtung der Brücke. »Sonst lebt sie noch, wenn wir sie ins Wasser schmeißen.«
»Na und?«
Franco zuckte mit den Schultern. »Es wäre nicht richtig, sie lebendig ins Wasser zu schmeißen. Das ist unmenschlich.«
»Dann findest du dich also menschlich. Ist das so, Franco?«
Franco konzentrierte sich wieder auf das Fahrwasser. Er entdeckte die Positionslichter eines Bootes, das von steuerbord kommend ihren Kurs kreuzen würde. Daher drosselte er die Maschinen, und das Boot verlangsamte auf Anhieb seine Fahrt.
»Worauf willst du denn raus, verdammt noch mal?«, wollte er dann ärgerlich wissen. »Willst du mich vielleicht irgendwie verarschen?«
»Nein, verdammt noch mal«, rief Angelo. »Mein Gott, reg dich wieder ab! Ich will’s bloß wissen, weil es mir ehrlich gesagt genauso geht. Es wäre nicht richtig, sie ins Wasser zu schmeißen, ohne sie vorher kaltzumachen. Aber damit stellt sich mir automatisch die Frage, ob wir vielleicht zwei alte Weicheier sind.«
»He, fass dich an die eigene Nase.«
»Franco, wir führen hier eine Diskussion, kein Streitgespräch.
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