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Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes

Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes

Titel: Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Zustand waren wie zu dem Zeitpunkt, als er sie verpackt hatte. Nachdem er zufrieden festgestellt hatte, dass alle Waffen die Fahrt unbeschadet überstanden hatten, holte er ein einzelnes Blatt Papier aus einer Innentasche. Darauf stand der Name der Zielperson, eine kurze und vermutlich wertlose Beschreibung sowie eigenartigerweise die Adresse des Gerichtsmedizinischen Instituts der Stadt New York.

 
Kapitel 15
    3. April 2007, 22.15 Uhr
     
    »Es sieht nicht gut aus«, sagte Dr. Tom Flanagan. »Überhaupt nicht gut.«
    Dr. Tom Flanagan war einer von acht Intensivmedizinern, die das University Hospital eine erhebliche Menge Geld kosteten und die die Verantwortung für die Intensivstation trugen. Er war entweder auf der Station oder in Rufbereitschaft, rund um die Uhr, Tag für Tag. Gerade sprach er mit Dr. Marlene Ravelo, einer approbierten Internistin und Fachärztin für Infektionskrankheiten und in dieser Eigenschaft auch Leiterin der Abteilung für Infektionskrankheiten am University Hospital.
    »Da muss ich Ihnen leider recht geben«, sagte Dr. Ravelo.
    Sie standen am Fuß von Ramona Torres’ Krankenbett in einem speziellen, von der restlichen Intensivstation abgetrennten Quarantänebereich.
    An der rechten Seite des Bettes stand Dr. Raymond Gray, ein Pulmonologe. Er war gerade dabei, den Druck am Beatmungsgerät zu erhöhen. Es wurde immer schwieriger. Er blickte auf die Messinstrumente, die den zentralen Venendruck und den Verschlussdruck der Lungengefäße anzeigten.
    »Die Sauerstoffversorgung ist nicht besonders gut«, rief er über das Bett hinweg Dr. Phyllis Bohrman zu, der Kardiologin, die sie hinzugezogen hatten. Sie beobachtete auf einem weiteren Monitor das EKG. Neben ihr stand der Stationsarzt, Marvin Poole.
    »Es ist auch ziemlich eindeutig, wieso«, sagte Dr. Bohrman. »Schauen Sie sich doch mal die letzte Röntgenaufnahme der Lungenflügel an. Die sind voll mit Flüssigkeit.«
    »Sehen wir’s positiv«, meinte Dr. Flanagan. »Durch diese Angels-Healthcare-Patienten bekommen wir deutlich mehr Übung bei der Behandlung von septischen Schocks als üblich.«
    »Das stimmt«, bestätigte Dr. Ravelo. »Es wäre bloß schön, wenn wir wenigstens ab und zu mal einen retten könnten.«
    »Uns kann man keinen Vorwurf machen. Die Wundinfektion, die sich im Anschluss an die Fettabsaugung bei der Patientin herausgebildet hat, hat einen großen Teil der Körperoberfläche erfasst.«
    »Nicht zu vergessen das, was ich für eine nekrotisierende Pneumonie halte«, sagte Dr. Ravelo.
    »Was meinen Sie, ist die Lungenentzündung eine Folgeerscheinung der Wundinfektion, oder halten Sie sie für eine Primärerkrankung – so viel ich weiß, sind primäre Staphylokokken-Pneumonien doch eher selten, oder?«
    »Das stimmt, aber die zeitliche Reihenfolge macht mich stutzig. Hat man uns nicht gesagt, dass die Lungensymptome noch vor dem Hautausschlag aufgetreten sind?«
    »So steht es jedenfalls in der Akte.«
    »Das ist wirklich seltsam, zumal wir gestern Abend einen fast identischen Fall hatten, auch wenn da die Operationswunde sehr viel kleiner war.«
    »Also gut, meine Lieben«, machte sich jetzt Dr. Flanagan bemerkbar. »Die Lungenfunktion ist auf dem Weg in den Keller, die Herzfunktion ebenfalls, und das heißt, wir haben praktisch keinen Blutdruck mehr. Urinausscheidung gleich null, wir wissen also genau, was in den Nieren los ist, und die Leber hat auch den Dienst quittiert. Vielen Dank euch allen für eure Bemühungen, aber diese Schlacht haben wir eindeutig verloren.«
    Dr. Flanagan und Dr. Ravelo wandten sich ab und gingen zum Stationstresen, um die letzten Eintragungen in Ramona Torres’ Patientenakte vorzunehmen.
    »Meinen Sie, wir hätten irgendetwas anders machen müssen?«, sagte Dr. Ravelo, nachdem sie nebeneinander Platz genommen hatten.
    Dr. Flanagan schüttelte den Kopf. »Wir haben die neuesten Verfahrensregeln bis aufs i-Tüpfelchen befolgt, also glaube ich das nicht. Verdammt noch mal, wir haben wirklich alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Wir haben ihr sogar aktiviertes Protein C und Kortikosteroide gegeben. Und was genauso wichtig ist: Sobald klar war, dass wir es wieder einmal mit einer MRSA-Infektion zu tun haben, haben Sie die Antibiotikamischung verändert. Also können wir uns auch da sicher sein, dass wir ihr die richtigen Mittel verabreicht haben. Und wissen Sie noch, der APACHE-II-Wert war doch schon bei der Einlieferung der Patientin jenseits von Gut und Böse? So groß waren unsere

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