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Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes

Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes

Titel: Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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sich im Kreis um Laurie niedergelassen und sahen zu, wie sie langsam aufwachte. Eine Viertelstunde lang hatte sie immer wieder heftig gezuckt und schließlich die Augen zumindest zur Hälfte geöffnet.
    Für alle außer Angelo war es offensichtlich, dass zwar das Licht in Lauries Kopf brannte, dass aber immer noch niemand zu Hause war. Trotzdem bestand er darauf, mit ihr zu sprechen, damit sie auch wirklich genau kapierte, was gleich mit ihr passieren würde. Doch schließlich wurde sogar ihm klar, dass seine Versuche vergeblich waren.
    Also erhob er sich und hielt sich mit der Hand an der Heckreling fest. »Bringen wir’s hinter uns«, sagte er. Er wickelte das Tau ab, das sie zur Stabilisierung um Lauries Oberkörper geschlungen hatten.
    »Ich will, dass du mit anpackst!«, sagte Vinnie zu Michael und versetzte ihm einen erneuten Schlag auf den Rücken.
    »Ich bin wirklich wunschlos glücklich«, sagte Michael. »Ich will euch doch nicht den ganzen Spaß wegnehmen.«
    »Unsinn«, entgegnete Vinnie. »Das ist ein Gruppenausflug. Ich bestehe darauf.«
    Michael musterte Vinnies Miene. Es war klar, dass er es absolut ernst meinte. Widerstrebend stellte er sich seitlich neben Lauries leblosen, marionettenhaften Körper.
    »Also gut, alle miteinander!«, sagte Angelo. »Zuerst stellen wir sie hin!«
    Obwohl die Motoren im Leerlauf liefen, machten sie einen ziemlichen Lärm, vor allem, wenn die Auspuffrohre vom Wasser überspült wurden. Dann erzeugten sie laute Knallgeräusche, die ein wenig an Gewehrfeuer erinnerten.
    Sie hatten nicht damit gerechnet, dass es so schwierig würde, Laurie bis ans hintere Ende des Hecks zu schleifen. Sie war so schlaff, dass sie von mehreren Leuten gestützt werden musste, während die anderen den Fünfundzwanzig-Liter-Eimer mit Zement schleppen mussten. Dann sahen sie sich der großen Herausforderung gegenüber, Laurie mitsamt dem Zement auf die Heckreling zu wuchten.
    »Also dann, bei drei«, sagte Angelo. Alle hatten die Hände entweder an den schweren Eimer oder an Lauries leblosen Körper gelegt.
    Nicht alle waren sich sofort darüber im Klaren, welche gewaltige Macht da lautlos aus der Dunkelheit über sie hereinbrach, doch es dauerte nur wenige Sekunden, bis sie es begriffen hatten. Andererseits blieben alle wie angewurzelt im Schein der kräftigen, gleißend hellen Suchscheinwerfer stehen, und alle hörten auch den Befehl: »Keine Bewegung!«, der urplötzlich und sehr laut aus einem der beachtlichen Lautsprecher drang, die an einem der größeren Boote aus der Flotte der Hafenpolizei montiert waren. Eine Sekunde später flog ein Enterhaken über die Reling der Jacht, und die beiden Boote hatten im Handumdrehen festgemacht. Unmittelbar darauf kamen Schwärme von uniformierten Polizisten aus dem Scheinwerferlicht hervor und erlösten die Feiernden von der Last Lauries und ihrer Zementschuhe.

 
Epilog
    10. April 2007, 14.30 Uhr
     
    Als Detective Lieutenant Lou Soldano seinen Wagen in die 106 th Street lenkte, drückte er rasch seine Zigarette im Autoaschenbecher aus. Jedes Mal, wenn er in Lauries, ja, sogar, wenn er in Jacks Nähe kam, bekam er ein schlechtes Gewissen, weil er ihnen bereits neun Millionen Mal versprochen hatte, mit dem Rauchen aufzuhören. Lou wurde langsamer und ließ seinen Wagen im absoluten Halteverbot direkt vor dem Eingang der Sportplatzanlage gegenüber von Jacks und Lauries Haus stehen. Er warf die Plakette des New York Police Department auf das Armaturenbrett und stieg aus.
    Manchmal konnte es ziemlich lange dauern, bis der Frühling sich in der Stadt so richtig bemerkbar machte, aber als Lou sich jetzt die Umgebung betrachtete, stellte er fest, dass er sich gar nicht so schlecht entwickelt hatte. Auf einem kleinen Beet beim Spielplatz steckten ein paar Krokusse ihre zarten Köpfchen aus der Erde, genau wie in den Blumenkästen vor etlichen Fenstern auf Lauries und Jacks Straßenseite. In dem kleinen Ausschnitt des Central Park, der am Ende der Straße erkennbar war, ließen sich ein paar filigrane gelbe Forsythien sehen.
    Beim Überqueren der Straße fiel Lou unwillkürlich auf, wie sehr sich Lauries und Jacks Haus von der Umgebung abhob. Sie hatten es ein Jahr vor ihrer Hochzeit renoviert. Jetzt hatten ein paar andere Hausbesitzer ebenfalls damit angefangen. Das Viertel erlebte eindeutig einen Aufschwung.
    Vor der Renovierung hatte man die Haustür einfach nur aufzustoßen brauchen, da das Schloss schon irgendwann vor dem Krieg kaputt gegangen und

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