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Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes

Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes

Titel: Montgomery & Stapleton 07 - Die Seuche Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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zufälligerweise ist sie auch meine Beraterin für zwischenmenschliche Beziehungen.«
    »Wissen Sie was, da fällt mir gerade etwas ein«, sagte Angela, um das Thema zu wechseln. »Kurz, bevor Sie angerufen haben, wollte meine Tochter mich sprechen. Sie hat von ihrer besten Freundin aus angerufen und gefragt, ob sie dort zu Abend essen kann. Ich habe es ihr erlaubt.«
    »Heißt das, Sie könnten sich vorstellen, Ihre Pläne für den Abend noch einmal zu ändern?«, fragte Chet und versuchte gleichzeitig, sich nicht allzu große Hoffnungen zu machen.
    »Das heißt es«, meinte Angela. »Vielleicht haben Sie ja recht, was die Unterbrechung meines Arbeitsalltags angeht. Was das Essen angeht, da haben Sie auf jeden Fall recht. Heute habe ich bis jetzt bloß ein Sandwich im Gehen gehabt.«
    »Heißt das, Sie würden mit mir zu Abend essen?«
    »Warum nicht«, sagte Angela, und es klang nicht nach einer Frage, sondern wie eine klare Aussage.
    Die nächsten Minuten sprachen sie über Zeitpunkt und Ort. Auf Angelas Vorschlag entschieden sie sich für das San Pietro in der 54 th Street, zwischen Madison und Fifth Avenue. Chet hatte noch nie davon gehört, doch Angela sagte, das Restaurant sei einer der bestgehütetsten Geheimtipps der Stadt. Sie wollte sich um eine Reservierung für 19.15 Uhr kümmern, und Chet erklärte sich freudig damit einverstanden.

 
Kapitel 8
    3. April 2007, 16.05 Uhr
     
    Für Ramona Torres, eine siebenunddreißigjährige Mutter dreier Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren, war es kein guter Tag gewesen. Ihr Mann hatte sie im ersten Morgengrauen geweckt, um sie zu ihrer Operation ins Angels Cosmetic Surgery and Eye Hospital zu fahren. Es war so früh gewesen, dass sie die Kinder wecken mussten, um sich von ihnen zu verabschieden. Dann musste er sie vor dem vornehmen Klinikeingang absetzen, wo der Türsteher ihr die Reisetasche mit dem Gepäck abgenommen hatte. Sie hatte ihm zugewinkt, als er wieder in die Bronx gefahren war, um den Kindern das Frühstück zu machen, bevor sie zur Schule mussten. Es wäre ihr wirklich lieber gewesen, er könnte bei ihr bleiben und ihr zur Seite stehen.
    Ramona hatte schon immer Angst vor dem Krankenhaus, aber richtig schlimm war es erst anlässlich der schwierigen Geburt ihres jüngsten Kindes geworden. Die postnatalen Komplikationen hätten sie um ein Haar das Leben gekostet und hatten eine Operation notwendig gemacht. Obwohl man ihr im Anschluss daran in aller Ausführlichkeit erklärt hatte, dass wirklich niemand für die Venenembolie verantwortlich gemacht werden konnte und dass alle Vorsichtsmaßnahmen zur Vermeidung einer solchen Komplikation ergriffen worden seien, so hatte Ramona doch immer dem Krankenhaus die Schuld daran gegeben. Nicht einmal ihrem Mann, einem Rechtsanwalt, war es gelungen, sie vom Gegenteil zu überzeugen. Daher war Ramonas Pulsschlag heute Früh beim Betreten der Klinik schneller gewesen als sonst, und die Schweißtropfen auf ihrer Stirn waren keineswegs ein Resultat der übermäßigen Hitze.
    Als Ramona sich im Umkleidebereich für Tagespatienten auszog und die übliche Krankenhauskleidung anlegte, war sie sehr aufgeregt, hatte aber versucht, sich gegenüber den Krankenschwestern und Pflegehelfern nichts anmerken zu lassen. Wenn sie gefragt worden wäre, wovor sie eigentlich Angst hatte, sie hätte es nicht einmal sagen können, auch wenn eine zweite Venenembolie, genau wie die Vollnarkose, sicherlich weit oben auf der Liste gestanden hätten. Die Vorstellung, dass jemand anders, und sei er oder sie noch so sorgfältig ausgebildet worden, über ihr Leben oder Sterben entscheiden konnte, war außerordentlich beunruhigend. Fehler kamen immer wieder vor, und Ramona wollte keineswegs ein weiterer Fehler sein. Als Arzthelferin war ihr überdeutlich bewusst, was alles schiefgehen konnte.
    Unter dem Eindruck dieser Gedanken hätte Ramona, als sie bereits auf der Rollbahre im Vorbereitungsraum gelegen hatte, die Operation beinahe wieder abgesagt. Doch dann hatte ihre Eitelkeit sich zu Wort gemeldet. Während der letzten Schwangerschaft hatte sie beträchtlich an Gewicht zugelegt, das trotz aller Bemühungen auch nicht wieder verschwunden war, im Gegenteil. Es war immer schlimmer geworden, bis Ramona sich eingestehen musste, dass sie dick geworden war. Auch wenn Ricardo, ihr Mann, nie etwas gesagt hatte, so wusste sie doch, dass es ihm nicht gefiel. Ihr selbst gefiel es auch nicht, vor allem, nachdem Javier, ihr Ältester, gesagt hatte, es sei

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