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Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen

Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen

Titel: Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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blieb stehen und unterbrach sich. »Es tut mir leid«, sagte er. »Müssen Sie weg?«
    »Ich muss nach Hause«, sagte Raj.
    »Dann lassen Sie sich von mir nicht aufhalten«, meinte Dr. Krishna. »Aber eine Frage habe ich noch. Wieso waren Sie denn ausgerechnet in Mr Lucas’ Zimmer, als sein letztes Stündlein geschlagen hat?«
    Raj suchte fieberhaft nach einer Erklärung. Er wusste genau, dass er sich mit jedem Zögern unglaubwürdiger machte, und das machte seine Anspannung nur noch schlimmer. »Ich war mit Lesen fertig und wollte dem Patienten noch ein paar Fragen stellen. Dann bin ich in sein Zimmer gekommen und habe sofort gemerkt, dass da etwas nicht stimmt.«
    »War er bei Bewusstsein?«
    »Ich weiß nicht. Er hat sich gekrümmt, als hätte er Schmerzen.«
    »Das war vermutlich der Herzinfarkt. Das ist bei diesen übergewichtigen Patienten die Todesursache Nummer eins. Tja, da hätten Sie ihm ja beinahe das Leben gerettet. Danke.«
    »Keine Ursache«, sagte Raj und verschluckte sich, sodass er sich um ein Haar verraten hätte. Er konnte gar nicht glauben, dass man sich jetzt auch noch bei ihm bedankte.
    »Ich habe ein paar gute Artikel zum Thema Adipositas-Operationen, die ich Ihnen gerne leihen kann, wenn Sie möchten.«
    »Das wäre toll«, presste Raj hervor.
    Mit einem schnellen Händedruck verabschiedeten sich die beiden Männer voneinander. Raj verschwand im Treppenhaus, und Dr. Krishna steuerte den Stationstresen an, um den Totenschein auszufüllen und die zuständige Patientenbetreuerin sowie Khajan Chawdhry anzurufen.
    Im Treppenhaus musste Raj erst einmal stehen bleiben. Sein Herz wummerte so heftig, dass ihm fast schwindelig war. Er hockte sich vielleicht zwanzig Sekunden lang hin, dann war das Schwindelgefühl verschwunden, wischte sich den kalten Schweiß von der Stirn und stand auf, wobei er sich am Geländer festhielt. Erleichtert ging er ein paar Schritte die Treppe hinunter, und als er sich wieder normal fühlte, ließ er seinen Beinen freien Lauf und rannte bis hinunter ins Foyer.
    Es war menschenleer, und Raj war froh darüber. Halb im Laufschritt durchquerte er die Halle und verließ das Gebäude. Draußen zwang er sich, seine Schritte zu einem schnellen Gehen zu verlangsamen, aber es war schwierig, der Panik nicht nachzugeben und einfach loszulaufen. Er fühlte sich wie ein Bankräuber, der mit dem Geld unter dem Arm aus der Bank kommt, während alle Augen auf ihn gerichtet sind. Er rechnete jeden Augenblick mit einem schrillen Pfiff und der Aufforderung, stehen zu bleiben.
    An der immer noch belebten Straße angelangt, winkte er eine Motorrikscha herbei, aber erst, als das Aesculapian Medical Center langsam aus dem kleinen Rückspiegel verschwand, konnte er sich langsam entspannen. Raj starrte wie in Trance geradeaus und quälte sich, indem er die ganze gruselige Episode wieder und wieder im Geist durchspielte. Er hatte Angst, den anderen davon zu erzählen, aber noch mehr Angst hatte er, nichts zu erzählen, weil er sich nicht sicher war, was letztendlich dabei herauskommen würde.
    Nachdem er den Bungalow betreten hatte, blieb Raj stehen und lauschte. Er konnte die Vibrationen des großen Subwoofers der Videoanlage im Wohnzimmer spüren, und so schlug er diese Richtung ein. Cal, Durell, Petra und Santana saßen zusammen mit Veena, Samira und zwei anderen Krankenschwestern vor dem Fernseher und sahen sich einen spannenden Actionfilm auf DVD an. Durell war mit Begeisterung bei der Sache und feuerte die Protagonisten an, die sich gerade unüberwindlichen Schwierigkeiten ausgesetzt sahen.
    Raj stellte sich hinter Cal, zögerte kurz und schüttelte ihn dann sanft an der Schulter.
    Cal war ebenfalls von dem Film ganz gebannt. Er zuckte zusammen, drehte sich um, sah, wer da auf sich aufmerksam machen wollte, und drückte die Pausentaste. »Raj! Wie schön, dass du wieder da bist. Wie ist es gelaufen?«
    »Ich fürchte, es ist überhaupt nicht gut gelaufen«, gab Raj zu. Er hielt Cals Blick nicht länger stand und schaute zu Boden. »Es war eine Katastrophe.«
    Stille breitete sich aus, während alle Augen auf Raj gerichtet wurden.
    »Ich habe doch gleich gesagt, dass wir nicht gleich wieder den nächsten Patienten schlafen legen sollen!«, platzte Veena heraus. »Ihr hättet auf mich hören sollen!«
    Cal hob die Hand, um sie zum Schweigen zu bringen. »Ich finde, wir sollten zunächst einmal Raj ausreden lassen, bevor wir irgendwelche voreiligen Schlussfolgerungen ziehen. Erzähl’ uns, was

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