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Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen

Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen

Titel: Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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bereits früher einmal einen Verschluss der Herzkranzgefäße erlitten.«
    »Möglich«, meinte Dr. Krishna zustimmend. »Aber jetzt scheint der Herzmonitor uns etwas mitteilen zu wollen. Der Rhythmus wird eindeutig langsamer.«
    Dr. Dayal legte dem Patienten eine Hand auf die Brust. »Herzschlag verlangsamt und ziemlich schwach.«
    »Wahrscheinlich aufgrund der Adipositas.«
    »Außerdem fühlt er sich ziemlich heiß an. Fassen Sie ihn mal an. Ich übernehme das Atmen.«
    Dr. Krishna reichte den Atembeutel an die Klinikärztin weiter und betastete David Lucas’ Brustkorb. »Sie haben recht.« Dann warf er einer der Stationsschwestern einen Blick zu. »Wir müssen Fieber messen!« Die Krankenschwester nickte und holte das Fieberthermometer des Patienten.
    »Haben wir einen Kardiologen in Bereitschaft?«, wollte Dr. Krishna jetzt wissen.
    »Auf jeden Fall«, erwiderte Dr. Dayal. Sie rief der anderen Stationsschwester zu, sie solle Dr. Ashok Mishra anrufen und ihn unverzüglich hierherbitten. »Sagen Sie ihm, es handelt sich um einen Notfall«, fügte sie hinzu.
    »Dass der Herzschlag immer langsamer wird, gefällt mir überhaupt nicht«, sagte Dr. Krishna und ließ die Herzüberwachung nicht aus dem Blick. »Wir sollten den Kaliumgehalt des Blutes untersuchen.«
    Die Stationsschwester, die nicht telefonierte, nahm dem Patienten Blut ab und brachte es, so schnell sie konnte, ins Labor.
    Raj hatte sich, um nicht im Weg zu stehen, langsam zurückgezogen und stand jetzt mit dem Rücken zur Wand. Er war dankbar, dass die Leute alle so sehr mit Wiederbelebungsversuchen beschäftigt waren und ihn kaum beachteten. Er fing wieder an zu überlegen, ob er heimlich hinausschlüpfen sollte, doch die Angst, er könnte dadurch Aufmerksamkeit erregen, hielt ihn fest.
    »Dr. Mishra kommt, so schnell es geht«, rief die Krankenschwester, während sie den Hörer auf die Gabel legte. »Er ist gerade noch bei einem anderen Notfall.«
    »Das ist schlecht«, sagte Dr. Krishna. »Ich habe kein gutes Gefühl. Der Puls ist mittlerweile so langsam geworden, dass es vielleicht schon vorbei ist, bis er kommt. Das Herz steckt ernsthaft in Schwierigkeiten. Ich bin zwar kein Experte, aber für mich sieht es so aus, als ob die Abstände zwischen den QRS-Ausschlägen immer größer werden.«
    »Der Patient hat eindeutig Fieber«, rief die Krankenschwester und starrte das Thermometer ungläubig an.
    »Wie hoch?«, wollte Dr. Krishna wissen.
    »Über 42,5 Grad Celsius.«
    »Scheiße!«, brüllte Dr. Krishna. »Eine Hyperpyrexie. Wir brauchen Eis!«
    Die Stationsschwester rannte auf den Flur.
    »Sie haben wohl recht, Dr. Dayal«, stöhnte Dr. Krishna. »Das muss ein Herzinfarkt mit Schlaganfall sein.«
    Jetzt kam die Schwester aus dem Labor zurück. Atemlos stieß sie hervor: »Der Kaliumgehalt liegt bei 9,1 mEq pro Liter. Der Laborant hat gesagt, er hat noch nie einen so hohen Wert gesehen. Darum wiederholt er die Messung.«
    »Verdammt!«, rief Dr. Krishna. »So einen hohen Kaliumgehalt habe ich noch nie erlebt. Geben wir ihm Calciumgluconat: zehn Milliliter einer zehnprozentigen Lösung. Ziehen Sie eine Spritze auf. Wir geben es ihm über mehrere Minuten verteilt. Außerdem will ich zwanzig Einheiten normales Insulin haben. Haben wir Kationenaustauschharz in der Nähe? Falls ja, dann her damit.«
    Die Stationsschwester brachte Eis. Dr. Krishna schüttete es einfach über den Patienten, sodass eine Menge davon auf den Boden fiel. Die eine Schwester rannte zurück, um das Harz zu suchen, während die andere anfing, die Medikamente auf Spritzen zu ziehen.
    »Verdammt!«, rief Dr. Krishna, als die Herzüberwachung nur noch eine gerade Linie anzeigte. »Kein Herzschlag mehr.« Dann kletterte er auf das Bett und begann mit der Herzmassage.
    Der Wiederbelebungsversuch wurde noch zwanzig Minuten lang fortgesetzt, doch allen Medikamenten, allem Eis, allem Kationenaustauschharz und allen Mühen und Anstrengungen zum Trotz ließ sich das Herz nicht wieder in Gang setzen. »Ich fürchte, wir müssen aufgeben«, sagte Dr. Krishna schließlich. »Ganz offensichtlich nützt das alles nichts. Und ich fürchte, die Leichenstarre hat bereits eingesetzt, wahrscheinlich wegen des extrem hohen Fiebers. Es ist Zeit, aufzuhören.« Er stieg vom Bett. Dr. Dayal hatte ihm vor zehn Minuten angeboten, ihn abzulösen, aber er hatte abgelehnt. »Er ist mein Patient«, hatte er gesagt.
    Nachdem er sich bei den Krankenschwestern und bei Dr. Dayal für ihre Unterstützung bedankt

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