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Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen

Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen

Titel: Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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passiert ist, Raj. Und lass nichts aus.«
    Ohne große Ausschmückungen erzählte Raj die ganze Geschichte, von dem Moment an, wo er mit dem Arzt zusammengeprallt war, bis zu dessen Dankeschön im Klinikflur nach dem fehlgeschlagenen Wiederbelebungsversuch. Als er fertig war, verfiel er in Schweigen, den Blick immer noch gesenkt und jeden Augenkontakt meidend.
    »Das war alles?«, sagte Cal nach einer kurzen Stille. Er war erleichtert. Er hatte, genau wie die anderen, etwas viel Schlimmeres erwartet, zum Beispiel, dass Raj der Tat beschuldigt wurde, die er tatsächlich auch begangen hatte. »Dann darf ich noch einmal zusammenfassen: Die vorläufige Diagnose lautet auf Herzinfarkt und Schlaganfall. Und das wird auch auf dem Totenschein stehen?«
    Raj nickte. »So habe ich es verstanden.«
    »Und von einer Untersuchung, einer Obduktion oder irgendwelchen Ermittlungen war nicht die Rede?«
    »Nein, ich habe nichts dergleichen gehört. Aber der Chirurg hat gesagt, dass er sofort den Klinikdirektor anrufen und ihn von dem Todesfall unterrichten muss. Die Klinikleitung ist anscheinend ziemlich unruhig, weil die beiden Toten im Queen Victoria Hospital für internationales Aufsehen gesorgt haben. Sie wird wohl alles versuchen, damit das, was heute passiert ist, nicht an die Öffentlichkeit dringt.«
    »Das hört sich ja beinahe zu gut an, finde ich«, sagte Cal. »Ich kann mir beim besten Willen kein besseres Ende für eine potenzielle Katastrophe vorstellen. Raj, ich habe das Gefühl, als hättest du ganz hervorragende Arbeit geleistet.«
    Raj begann aufzuleben. Er suchte sogar den direkten Blickkontakt mit ein paar der Anwesenden. Unter Cals Führung entstand ein kleiner, spontaner Beifall. »Holen wir uns eine Ladung Kingfisher aus dem Kühlschrank, und trinken wir auf Raj«, meinte Cal.
    »Was ist denn jetzt mit einer Unterbrechung?«, schaltete sich Veena ein. »Ich finde, wir sollten beschließen, das wir zumindest ein paar Tage lang aussetzen. Wir sollten das Glück nicht überstrapazieren.«
    »Das klingt vernünftig«, meinte Cal. »Aber zuerst holen wir aus diesem Fall noch mal alles raus. Hast du die Krankenakte dabei?« Raj griff in eine seiner Hosentaschen und holte den USB-Stick sowie die Succinylcholin-Spritze hervor. Cal nahm den USB-Stick und reichte ihn an Santana weiter. »Erstatten wir CNN doch gleich Bericht. Mit dem fehlgeschlagenen Wiederbelebungsversuch müssten sie eigentlich voll drauf abfahren. Die Wirkung dürfte sogar noch größer sein als bei den ersten Malen. Sag ihnen, sie sollen es so schnell wie möglich senden.«
    Santana griff nach dem Speichermedium. »Es dauert bloß ein paar Minuten, dann bin ich wieder bei meinem Bier. Wie wär’s, wenn ihr solange auf mich wartet?«

 
Kapitel 21
     
    Mittwoch, 17. Oktober 2007
    21.05 Uhr
    Neu-Delhi, Indien
     
    J ennifers Schlafrhythmus war noch nie so durcheinander gewesen wie jetzt. Nach dem Essen mit Lucinda Benfatti war sie auf ihr Zimmer zurückgekehrt und so müde, dass sie fast beim Zähneputzen eingeschlafen wäre. Aber sobald sie im Bett lag und das Licht ausgeschaltet hatte, war ihr Geist zu neuem Leben erwacht. Ehe sie sich versah, fieberte sie Lauries und Jacks Ankunft entgegen und überlegte, ob sie vielleicht schon eines der Autos zum Abholen reservieren sollte. Die meisten internationalen Flüge kamen bestimmt nachts zwischen 22 Uhr und 2 Uhr an, also war da auch die Nachfrage nach Hotel-Fahrzeugen am größten.
    Jennifer bekam es mit der Angst zu tun, dass sie womöglich jetzt schon zu spät dran war, setzte sich auf, schaltete das Licht ein und rief die Rezeption an. Im Gespräch mit dem Portier lernte sie dann wieder etwas dazu. Gäste des Amal Palace Hotel wurden sowieso kostenlos vom Flughafen abgeholt, und ein Fahrzeug für Laurie und Jack war bereits reserviert, und natürlich konnte sie auch mitfahren. Der Portier nannte ihr die Abfahrtszeit und versprach, seinem Kollegen vom Transportservice Bescheid zu sagen.
    Nachdem das erledigt war, knipste Jennifer das Licht wieder aus und kuschelte sich unter die Decke. Zu Anfang lag sie auf dem Rücken, die Hände entspannt über der Brust gefaltet. Doch jetzt, wo ihr Gehirn durch die Autoreservierung erst einmal auf Trab war, ertappte sie sich bald beim Grübeln. Ob Laurie und Jack mehr Glück im Umgang mit der Patientenbetreuerin haben würden als sie? Und welche Perspektiven im Hinblick auf eine Obduktion konnten sich daraus vielleicht ergeben?
    Ein paar Minuten später drehte sie

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