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Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen

Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen

Titel: Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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im Stau zu stecken, kamen sie nun im Schneckentempo voran, also konnte sie sich auch noch ein bisschen die Stadt ansehen. Zurück im Hotel, machte sie sich gar nicht erst die Mühe, auf ihr Zimmer zu gehen. Von einem Haustelefon aus meldete sie sich bei Lucinda Benfatti.
    »Ich hoffe, ich rufe nicht zu früh an«, sagte Jennifer entschuldigend.
    »Du lieber Himmel, nein«, sagte Lucinda.
    »Gerade eben habe ich mit einer Frau gefrühstückt, die gestern Abend ihren Mann verloren hat, nicht im Queen Victoria Hospital, aber in einer anderen, vergleichbaren Klinik.«
    »Da können wir ja auf jeden Fall mit ihr fühlen.«
    »Und zwar in mehr als einer Hinsicht. Das ganze Drum und Dran erinnert sehr stark an unsere eigenen Erfahrungen. Auch da wusste zum Beispiel CNN schon vor ihr Bescheid.«
    »Das macht also schon drei Tote«, stellte Lucinda fest. Sie war schockiert. »Zwei könnten vielleicht noch als Zufall durchgehen, aber drei an drei aufeinanderfolgenden Tagen nicht.«
    »Genau das denke ich auch.«
    »Ich bin jedenfalls sehr froh, dass Ihre Pathologen-Freunde bald eintreffen.«
    »Genauso geht es mir auch. Aber bis es so weit ist, komme ich mir vor, als würde ich auf der Stelle treten. Heute will ich mal versuchen, nicht an diese ganze Angelegenheit zu denken. Vielleicht kann ich mich sogar wie eine Touristin benehmen. Möchten Sie mich vielleicht begleiten? Es ist mir total egal, was ich besichtige. Ich will mich einfach nur von dieser ganzen Geschichte ablenken.«
    »Das ist bestimmt eine gute Idee, aber nicht für mich. Das würde ich einfach nicht schaffen.«
    »Sind Sie sicher?«, hakte Jennifer nach. Sie wusste nicht, ob sie um Lucindas Willen vielleicht darauf beharren sollte.
    »Ich bin mir sicher.«
    »Gerade eben habe ich gesagt, dass ich nicht mehr an das Ganze denken will, aber jetzt fallen mir doch noch ein paar Fragen ein. Erstens: Haben Sie mittlerweile herausfinden können, wann Ihr Bekannter in New York auf CNN von Herberts Tod erfahren hat?«
    »Ja«, sagte Lucinda. »Ich hab’s irgendwo aufgeschrieben. Moment mal!« Jennifer hörte, wie Lucinda auf ihrem Schreibtisch herumwühlte und mit sich selber sprach. Nach ungefähr einer Minute war sie wieder am Telefon. »Da ist es. Ich habe es auf die Rückseite eines Briefumschlags geschrieben. Es war kurz vor elf Uhr vormittags. Er wusste es genau, weil er nämlich eine Sendung sehen wollte, die um elf anfing.«
    »Okay«, sagte Jennifer und notierte sich die Zeit. »Jetzt habe ich noch eine Bitte. Oder wird Ihnen das zu viel?«
    »Überhaupt nicht.«
    »Rufen Sie doch unsere Freundin Varini an und fragen Sie sie, welche Zeit auf dem Totenschein notiert ist, oder, falls Sie persönlich zu ihr gehen, lassen Sie sich den Totenschein zeigen. Das ist Ihr gutes Recht. Mich würde der offizielle Zeitpunkt des Todes interessieren, und ich sage Ihnen auch, warum. Vom Tod meiner Großmutter habe ich um 7.45 Uhr Ortszeit in Los Angeles erfahren, also um 20.15 Uhr indischer Zeit. Als ich mir aber ihren Totenschein angesehen habe, stand da 22.35 Uhr, und das ist doch zumindest seltsam. Ihr Tod wurde deutlich später festgestellt, als er im Fernsehen verkündet wurde.«
    »Das ist wirklich seltsam! Man könnte fast meinen, dass da jemand gewusst hat, dass sie sterben wird, noch bevor es so weit war.«
    »Ganz genau«, meinte Jennifer. »Es könnte natürlich sein, dass irgendjemand hier in Indien sich verschrieben hat. Vielleicht hätte es ja 20.35 Uhr oder 21.35 Uhr heißen müssen, aber selbst dann wäre es unmöglich, einen Tipp an CNN zu schicken, diesen zu verifizieren, einen Beitrag über medizinischen Tourismus zusammenzustellen und ihn zu auszustrahlen.«
    »Finde ich auch. Das bekomme ich raus, mit Vergnügen.«
    »Jetzt noch ein Letztes«, sagte Jennifer. »Als meine Großmutter tot aufgefunden wurde, da war sie blau angelaufen. Man nennt das eine Zyanose. Die physiologischen Zusammenhänge kann ich nicht so genau erklären. Jedenfalls kann es nach einem Herzinfarkt vorkommen, dass der Patient leichte blaue Verfärbungen aufweist, vielleicht an den Gliedmaßen, an den Fingerspitzen zum Beispiel, aber nicht am ganzen Körper. Angesichts all der Parallelen zwischen Granny und Herbert würde es mich einfach interessieren, ob er auch blau angelaufen war.«
    »Wen soll ich da fragen?«
    »Die Krankenschwestern. Die wissen immer ganz genau, was in einem Krankenhaus vor sich geht. Oder Medizinstudenten, falls es davon welche gibt.«
    »Ich werd’s

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