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Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen

Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen

Titel: Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Genehmigung bekommen, dass Granny – ebenso wie Benfatti und Lucas, wie mich deren Witwen später informierten – nach Varanasi überführt und dort verbrannt werden könne. Anschließend soll ihre Asche im Ganges verstreut werden.«
    »Warum Varanasi?«, wollte Jack wissen.
    »Ich habe in meinem Reiseführer nachgeschlagen«, sagte Jennifer. »Das ist ganz interessant. Varanasi ist die heiligste und älteste Stadt der Hindus. Sie existiert seit über 3000 Jahren. Dort eingeäschert zu werden, bedeutet zusätzliches gutes Karma für das nächste Leben. Als ich dann nicht sofort freudig zugestimmt habe, hat sie mir gedroht, und genau das Gleiche hat sie auch mit Mrs Benfatti gemacht. Die Klinik will einen richterlichen Beschluss erwirken, damit sie die alleinige Verantwortung für Grannys Leichnam bekommt. Der Beschluss wird für morgen Mittag erwartet.«
    »Das heißt, wir müssen morgen Vormittag irgendwie eine Obduktion hinkriegen«, sagte Laurie. Sie schaute Jack an.
    »Da hast du recht«, erwiderte er. »Sieht ganz so aus, als hätten wir morgen ein ziemlich volles Programm.«
    »Ich habe doch schon am Telefon gesagt, dass wir dafür niemals eine Genehmigung bekommen«, beharrte Jennifer. »Was Obduktionen angeht, herrschen hier katastrophale Zustände. Ein schlechtes und völlig rückständiges System, in dem die Kriminalpathologen absolut nichts zu entscheiden haben. Allein die Polizei und die Gerichte bestimmen, ob und wann eine Obduktion durchgeführt wird. Die Ärzte haben nichts zu sagen.«
    »Es basiert auf dem britischen Leichenschausystem und ist total veraltet«, sagte Laurie. »Ohne Unabhängigkeit von den Strafverfolgungsbehörden und den Gerichten können die Gerichtsmediziner ihrer Aufsichtspflicht kaum gerecht werden, vor allem dann nicht, wenn Polizei und Gerichte unter einer Decke stecken.«
    »Wir müssen unser Möglichstes tun«, sagte Jack. »Du hast vorhin den Totenschein erwähnt. Gibt es für deine Großmutter auch einen?«
    »Ja«, erwiderte Jennifer. »Der Arzt war anscheinend mehr als erleichtert, dass er einfach ›Herzinfarkt‹ eintragen konnte.«
    »Das wird es wohl letztendlich auch gewesen sein«, meinte Jack. »Was ist mit den beiden anderen?«
    »Wie gesagt, es gibt für alle drei einen Totenschein«, meinte Jennifer. »Das ist ja einer der Gründe für meine Vermutung, dass das Gesundheitsministerium diese Fälle möglichst geräuschlos aus der Welt schaffen will.«
    »Wenn das stimmt, dann blicke ich wirklich nicht mehr richtig durch«, meinte Laurie zu Jack. »Unsere Überlegungen gehen in Richtung eines Todesengels, der irgendwo im pflegerischen Bereich beschäftigt ist. Aber warum sollten die Kliniken, warum sollte das Gesundheitsministerium sich dann an der Vertuschung dieser Fälle beteiligen? Denn genau das bedeutet die Verweigerung einer Obduktion ja. Das ergibt doch keinen Sinn.«
    »Ich glaube, auf diese Fragen bekommen wir erst dann eine vernünftige Antwort, wenn wir uns einigermaßen sicher sein können, dass unsere Mordhypothese zutrifft«, sagte Jack. »Also lasst uns morgen darüber reden.«
    Sie schauten auf ihre Armbanduhren.
    »Ach, du meine Güte«, sagte Jennifer. »Es ist ja schon morgen. Es ist schon nach eins. Ihr solltet jetzt lieber schlafen gehen.«
    »Ich habe um acht Uhr einen Termin wegen meiner Hormonbehandlung«, stimmte Laurie zu.
    »Im Queen Victoria Hospital«, ergänzte Jack. »Das heißt, wir werden früh da sein.«
    »Das habe ich extra so gelegt, damit wir einen Grund für einen Besuch in der Klinik haben.«
    »Tolle Idee«, meinte Jennifer.
    »Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann liegt deine Großmutter in einem Kühlraum im Keller?«, wandte sich Jack an Jennifer.
    »Genau. Ganz in der Nähe der Mitarbeiter-Cafeteria.«
    Jack nickte, in Gedanken versunken.
    »Wollen wir uns morgen Früh, bevor wir losziehen, treffen?«, sagte Jennifer. »Wann und wo? Sollen wir zusammen frühstücken?«
    »Du, junge Dame«, sagte Jack bestimmt, »bleibst schön hier im Hotel. Nach allem, was du heute erlebt hast, wäre es viel zu gefährlich da draußen. Du hättest uns wirklich nicht am Flughafen abholen dürfen.«
    »Was?«, stieß Jennifer hervor. Sie sprang auf, die Hände in die Hüften gestemmt, und baute sich drohend vor Jack auf.
    »Das eine muss ich dir lassen«, fuhr Jack ungerührt fort. »Allem Anschein nach hast du durch dein Misstrauen und deine Beharrlichkeit hier in Neu-Delhi in ein Wespennest gestochen. Aber das bedeutet auch,

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