Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen

Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen

Titel: Montgomery & Stapleton 08 - Die Hand des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
Vom Netzwerk:
oder verlegen, so genau konnte ich das nicht sagen. Aber dann hat sich herausgestellt, dass sie Angst hatte, ich könnte böse auf sie sein.«
    »Warum denn das?«
    »Genau diese Frage habe ich ihr auch gestellt. Und weißt du, was sie mir erzählt hat? Granny war die erste Patientin, die sie als fertig ausgebildete Krankenschwester verloren hat. Ist das nicht anrührend?«
    »Hast du von ihr irgendetwas über deine Großmutter erfahren?«, wollte Laurie wissen. Sie ging nicht weiter auf Jennifer rhetorische Frage ein. Aber im ersten Moment war ihr nicht klar, wie die Tatsache, dass Maria die erste Tote im Leben einer frischgebackenen Krankenschwester gewesen war, im Zusammenhang dazu stand, dass diese Krankenschwester befürchtet hatte, Jennifer könnte böse auf sie sein. Laurie nahm an, dass es sich um irgendetwas Kulturelles handelte.
    »Eigentlich nicht«, sagte Jennifer, doch dann verbesserte sie sich. »Bloß, dass sie gesagt hat, Granny hätte eine Zyanose gehabt, als man sie gefunden hat.«
    »Eine richtige Zyanose?«, fragte Laurie nach.
    »Das hat sie gesagt, nachdem ich sie ausdrücklich gefragt habe. Aber sie hatte es auch nur von jemandem gehört. Granny ist nicht während ihrer Schicht gestorben, sondern während der Spätschicht. Sie hat es von dem Pfleger, der Granny entdeckt hat, als sie bereits tot war.«
    »Vielleicht solltest du lieber nicht die Ermittlerin spielen«, meinte Laurie. »Es könnte sein, dass du zu viele Leute aufscheuchst.«
    »Da hast du wahrscheinlich recht«, stimmte Jennifer zu. »Schon gar nicht jetzt, wo ihr euch auf den Weg machen wollt. Kannst du mir eure Flugdaten sagen?«
    Laurie gab ihr die Flugnummer und die voraussichtliche Ankunftszeit durch. »Aber du brauchst nicht zum Flughafen zu kommen«, sagte sie dann. »Wir nehmen uns einfach ein Taxi.«
    »Ich will euch aber abholen. Ich nehme mir einen Wagen vom Hotel. Den muss ich nicht einmal bezahlen.«
    Unter diesen Umständen war Laurie einverstanden. »Aber jetzt lasse ich dich mal wieder zurück zu deinem Abendessen und deiner Begleitung.«
    »Apropos Mrs Benfatti. Ich habe ihr angeboten, dass ihr euch auch die Sache mit ihrem Mann ein bisschen genauer anschauen könnt. Ich hoffe, das macht dir nichts aus. Wie gesagt, es gibt da eine ganze Reihe von Parallelen.«
    »Dann widmen wir uns zunächst einmal diesen Parallelen und entscheiden anschließend, was zu tun ist«, sagte Laurie.
    »Noch eine Sache«, sagte Jennifer. »Heute Nachmittag war ich in der amerikanischen Botschaft und habe mit einem sehr freundlichen und hilfsbereiten Beamten dort gesprochen.«
    »Hast du etwas Neues erfahren?«
    »Das, was die Patientenbetreuerin aus dem Queen Victoria über den Rücktransport von Leichen in die Staaten gesagt hat, stimmt. Der bürokratische Aufwand ist nicht zu unterschätzen, und teuer ist es auch. Das heißt, ich tendiere eher zur Einäscherung.«
    »Das besprechen wir ausführlich, sobald ich da bin«, sagte Laurie. »Jetzt geh wieder zurück zum Essen.«
    »Mach ich. Bis morgen Abend«, erwiderte Jennifer fröhlich.
    Laurie legte den Hörer auf die Gabel. Sie ließ die Hand noch einen Augenblick darauf liegen und dachte über den Zusammenhang zwischen einem Herzinfarkt und einer generellen Zyanose nach. Wenn das Herz versagt, pumpt es kein Blut mehr durch die Adern, und das schließt eine generelle Zyanose aus. Zur Zyanose kommt es nur dann, wenn die Lungen versagen und das Herz weiterschlägt.
    Das Telefon unter Lauries Hand klingelte schrill, und sie zuckte zusammen. Mit rasendem Puls riss sie den Hörer ans Ohr und blaffte ein eiliges »Hallo« in den Hörer.
    »Ich bin auf der Suche nach Dr. Laurie Montgomery«, sagte eine angenehme Stimme.
    »Sie haben sie gefunden«, erwiderte Laurie neugierig.
    »Mein Name ist Dr. Arun Ram. Ich habe soeben mit Frau Dr. Shirley Schoener gesprochen. Sie meinte, dass Sie in nächster Zukunft nach Neu-Delhi kommen wollen und sich mitten in einem Behandlungszyklus mit Hormongaben befinden. Sie hat gesagt, dass die Entwicklung Ihrer Follikel und der Östradiolgehalt Ihres Blutes genau verfolgt werden müssen.«
    »Das stimmt. Vielen Dank für Ihren Anruf. Ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass Frau Dr. Schoener mir ein paar Telefonnummern durchgibt und ich dann selbst in Indien anrufe.«
    »Aber ich bitte Sie. Ich selbst habe diesen Weg vorgeschlagen. Frau Dr. Schoener meinte, sie hätte soeben erst mit Ihnen gesprochen. Ich wollte Ihnen nur mitteilen, dass ich mich geehrt

Weitere Kostenlose Bücher