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Montgomery & Stapleton 10 - Testphase

Montgomery & Stapleton 10 - Testphase

Titel: Montgomery & Stapleton 10 - Testphase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Notruf getätigt hatte, saß Ben in seinem Auto und wartete darauf, dass die Beamten erschienen. Er ließ Shigeru immer wieder am Wasser nippen. Ben war ganz vertieft in die Gedanken, wie sich seine Entdeckung vom Massenmord an Satoshis Familie auswirken und welche Konsequenzen sie auslösen würde. Ohne Zweifel würde dies ein Medienspektakel werden und massive Ermittlungen lostreten. Zwar hatte er Satoshis Körper nicht bei den anderen gefunden, vermutete aber, dass er in einem anderen Teil des Hauses lag. Für Ben roch der Massenmord geradezu nach Organisiertem Verbrechen, wahrscheinlich in Zusammenhang mit Drogen, und er schätzte, dass die Behörden den Fall auch genauso angehen würden.
    Die Vorstellung, Teil einer bedeutenden Ermittlung zu sein, war Ben ein Gräuel, und dass er bei den Ermittlungen eine Rolle spielen würde, war unabdingbar. Bens geschäftliche Verbindung mit Satoshi als dessen Arbeitgeber würde sowohl ihn als auch iPS USA mit hineinziehen. Er hatte keine Ahnung, was er tun sollte oder konnte.
    Eine in die Tiefe gehende Untersuchung von iPS USA erschien ihm wie ein Horror. Die augenblickliche Wirtschaftslage hatte Ben dazu gezwungen, dreckiges Geld anzunehmen. Anfangs nur kleinere Beträge, bei denen er sich beeilte, sie zurückzuzahlen. Aber als mit der Zeit keine wirtschaftliche Besserung in Sicht war, wurde die Versuchung, sich mehr schmutziges Geld zu leihen, immer größer. Es lag am Timing. Wie auch andere Opfer der Rezession hatte er Schwierigkeiten gehabt, Kapital zu finden, als er es am nötigsten brauchte. In der Situation hatte er Michaels ständigem Drängen nachgegeben, das Geld anzunehmen, und seinen Versicherungen Glauben geschenkt, dass es absolut sicher sei, das Geld für eine Beteiligung anzunehmen, besser als ein Darlehen. Auch Vinnie Dominick und Saboru Fukuda hatten ihm versichert, dass ihr Geld sauber war. Sie hatten erklärt, dass ihr Geld durch nicht nachvollziehbare Kanäle floss, durch fünf oder sechs Strohfirmen, die ihren Sitz in finanziell weniger anständigen Ländern dieser Welt hatten, in denen Stillschweigen und Bestechung regierten und deren Regierungen das Rechtshilfeabkommen nicht unterschrieben hatten.
    Während Ben mit Shigeru in seinem Wagen saß und sich über die bevorstehende Ermittlung sorgte, bohrte sich das Geräusch näherkommender Sirenen allmählich in sein Gehirn. Anfangs war kaum etwas zu hören, aber die Geräuschwellen nahmen rasch an Kraft zu, bis die Flotte der dahinjagenden Polizeiautos mit ihren schrillen Sirenen ins Sichtfeld von Bens Rückspiegel raste. Zuerst wollte er aussteigen, um sie zu empfangen, aber er ließ es sein. Die Einsatzwagen rasten mit solch hoher Geschwindigkeit heran, dass Ben um seine Sicherheit fürchtete. Und er sollte recht behalten. Verblüfft beobachtete er, wie die Autos die Strecke bis zu ihm rasten, ohne langsamer zu werden, bis sie mit einem Quietschen zum Halten kamen, wobei eins der drei Autos hinten ausscherte. Bevor die Wagen richtig standen, wurden die Türen aufgerissen, und uniformierte Fort-Lee-Polizisten stürmten mit gezogener Waffe heraus, als ob sie erwarteten, der Massenmord sei in vollem Gange, anstatt bereits Tage zurückzuliegen, obwohl Ben sich am Telefon sehr deutlich ausgedrückt hatte.
    Was als Nächstes geschah, ließ Ben mit angstgeweiteten Augen dasitzen. So etwas hatte er noch nie erlebt. Alle Waffen waren auf ihn gerichtet, und er befürchtete, dass eine abrupte Bewegung oder ein plötzliches Geräusch eine Salve auslösen würde. Er versuchte sich in seinen Sitz zu drücken, hatte aber wenig Erfolg mit dem Versuch – Range Rover waren für größtmögliche Sicht ausgelegt.
    »Steigen Sie aus!«, hatte einer der Polizisten gebrüllt. »Kommen Sie mit leeren Händen heraus, und drehen Sie die Handflächen zum Himmel.«
    »Und langsam!«, hatte ein anderer geschrien. »Keine plötzlichen Bewegungen!«
    »Ich habe hier ein Kind bei mir«, hatte Ben gerufen. »Es muss zu einem Arzt.«
    »Steigen Sie aus! Jetzt!«
    »Ja, ja, ich komme ja«, hatte Ben gerufen. »Ich habe doch nur den Notruf gewählt, um Gottes willen.«
    »Auf den Boden! Arme und Beine abspreizen!«
    Ben war dem Befehl nachgekommen, nachdem er ein paar leere Bierdosen und anderen Müll zur Seite geschoben hatte.
    Im nächsten Moment rannten einige Polizisten von hinten an ihn heran und tasteten ihn ab. Als sie sicher waren, dass er keine Waffe bei sich trug, legten sie ihm Handschellen an und zogen ihn hoch. Ben sah,

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