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Montgomery & Stapleton 10 - Testphase

Montgomery & Stapleton 10 - Testphase

Titel: Montgomery & Stapleton 10 - Testphase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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seine Maske vergessen hatte.

 
    30
    26. März 2010
    Freitag, 13.14 Uhr
    Laurie amüsierte sich königlich. Sie war völlig in ihren Fall vertieft. Sie hatte alle Objektträger aus der histologischen Abteilung mit Kenjis Körperproben durchgearbeitet und keinen Hinweis auf etwas Pathologisches gefunden. Der Mann war erstaunlich gesund gewesen und hätte er nicht Tetrodotoxin oder eine vergleichbare Substanz injiziert bekommen, wäre er möglicherweise hundert Jahre alt geworden.
    Nachdem sie diese Arbeit beendet hatte, rief sie sowohl Jack als auch Lou an, um mit ihnen die vorgeschlagene Konferenz abzusprechen. Jack war ganz und gar dafür und sagte, er würde um fünf in ihrem Büro sein. Lou sorgte für das Haar in der Suppe, weil er zwar dabei sein wollte, aber eventuell durch einen Doppelmord an Wall Street-Brokern, die den Erwartungen ihrer Kundschaft nicht hatten gerecht werden können, aufgehalten werden könnte. Zum Schluss ihres Gesprächs versprach er aber, er würde sein Möglichstes tun, um rechtzeitig zu erscheinen.
    Jetzt, da sie in ihren beiden Fällen alle Hindernisse aus dem Weg geräumt hatte, ging Laurie zurück in den fünften Stock, wo John bereits auf sie wartete. Zu ihrer Verwunderung sagte er ihr, dass er sich die Zeit genommen hatte, sich die Ergebnisse des toxikologischen Screening von Blutplasma und Urin ihres Falles noch einmal genau anzusehen. »Ich habe ein paar unserer Vergleichsproben von Nervengiften herausgesucht, einschließlich Tetrodotoxin, und sie mit Ihren Proben verglichen.«
    »Und?«
    »Es war sehr interessant«, räumte John ein. »Da, wo Spitzenwerte sein sollten, wenn es sich um TTX handeln würde, waren nur Kürvchen zu sehen.«
    »Wollen Sie damit andeuten, dass Tetrodotoxin zwar vorhanden ist, aber in zu schwacher Konzentration?«
    »Nein, das will ich nicht andeuten. Was ich sagen will, ist, man kann es nicht bestimmt sagen, aber ausschließen kann man es auch nicht. Das ist ein feiner Unterschied. Jetzt bin ich genauso gespannt wie Sie, was wir in dem Schusskanal finden werden. Wie sieht’s denn mit einer Kugel aus? Haben Sie etwas in der Art gefunden, oder ein Fragment davon?«
    »Nichts«, sagte Laurie. »Ich habe vorsichtig mit der Sonde gefühlt, aber nichts gefunden. Ich habe auch die Röntgenaufnahmen danach abgesucht. Meine Vermutung ist, dass die Hülle verdaulich war, dass die Körperflüssigkeiten sie bei Kontakt aufgelöst haben. Das dürfte aber nicht langsam passiert sein, weil sie bereits verschwunden war, als ich ungefähr vierzig Stunden nach dem Todeszeitpunkt nachgeschaut habe.«
    »Sicherlich eine raffinierte und effektive Art, jemanden umzubringen. Das muss man den Tätern schon lassen. Wenn die Eintrittswunde nicht bemerkt wird, wird es aussehen wie ein natürlicher Tod.«
    »Und genau das ist in diesem Fall geschehen.«
    »Okay, dann wollen wir Sie mal im Labor installieren«, sagte John und stand auf. »Ich habe Ihnen einen Platz oben im sechsten Stock einrichten lassen, im selben Raum wie die Hochleistungsflüssigkeitschromatographen.«
    »Klingt herrlich«, begeisterte sich Laurie, folgte John zur Treppe und ins sechste Stockwerk hoch.
    »Außerdem habe ich eine meiner Mitarbeiterinnen, Teresa Chen, darum gebeten, Ihnen für Ihre Fragen zur Verfügung zu stehen. Sie ist meine Expertin für die Hochleistungsflüssigkeitschromatographen«, sagte er, als sie ins Labor gingen.
    Das Labor entsprach den typischen modernen Anforderungen. Es war gefüllt mit einigen großen Maschinen, die automatisch mehrere Proben gleichzeitig bearbeiten konnten und wenig Aufmerksamkeit erforderten, wenn sie erst einmal eingestellt und in Gang gesetzt waren. Der Raum war erfüllt von einem konstanten Summen, in das hin und wieder ein mechanisches Klicken einfiel, wenn einzelne Proben auf Laufbändern herangefahren wurden.
    Es befand sich nur eine einzige Person im Labor, die sich um die vielen Maschinen kümmerte. Teresa Chen trug ihr glänzendes schwarzes Haar mit einem Mittelscheitel geteilt. Sie lächelte liebenswürdig und reichte Laurie die Hand, als sie einander vorgestellt wurden.
    »Das hier ist Ihr Platz«, sagte John und zeigte auf einen Abschnitt der Arbeitsplatte. »Und ich empfehle Ihnen 1-Butanol für den Auszug. Ich habe es nachgeschlagen, das Butanol scheint am wirksamsten zu sein. Na dann, sind Sie so weit?«
    »Jawohl«, erwiederte Laurie. »Wenn Teresa es auch ist?«
    »Ich bin absolut so weit«, sagte Teresa und lächelte.
    »Also lasse ich Sie

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