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Montgomery & Stapleton 10 - Testphase

Montgomery & Stapleton 10 - Testphase

Titel: Montgomery & Stapleton 10 - Testphase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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jetzt allein«, meinte John. »Ich schau ab und zu mal rein, um zu sehen, wie es vorangeht.«
    Teresa ging zum Kühlschrank und kam mit einem kleinen Becherglas zurück. »Hier ist Ihr Brei«, sagte sie und übergab das Becherglas an Laurie.
    Laurie besah sich die Probe. Sie hatte eine schwach rosa Färbung angenommen und hatte die Konsistenz einer sämigen Suppe. Mit warmen Erinnerungen an gemütliche Nachmittage im Chemielabor ihrer Universität freute sich Laurie auf ihre Zeit im OCME-Labor. Es lag etwas besonders Befriedigendes darin, die Zeit und die Möglichkeit zu haben, so dicht dabei zu sein auf der Suche nach dem Gift in ihrer Leiche. Für ihren Gemütszustand war es ein Segen, dass sie völlig ahnungslos war, was für eine Tragödie sich gerade in einem anderen Teil der Stadt um ihren Sohn herum abspielte.

 
    31
    26. März 2010
    Freitag, 16.05 Uhr
    Bens Tag war von einem Extrem ins andere gefallen. Begonnen hatte er als einer der besten Tage überhaupt. Abgesehen von der nagenden Sorge um Satoshi und der Frage, warum er sich nicht meldete, war Ben selten so fröhlich und optimistisch gewesen. Er war ein hohes Risiko eingegangen, als er seinen hochdotierten Managerposten bei seiner alten Firma gekündigt hatte. Und er hatte Zeiten voller Zweifel, Kampf und schwieriger Entscheidungen erlebt. Aber an diesem Morgen hatte er das Gefühl, der Erfolg habe das alles wettgemacht. Sein junges Unternehmen war in der beneidenswerten Situation, einen Lizenzvertrag über genau das Patent abgeschlossen zu haben, von dem Ben annahm, dass es die Schlüsselrolle in der Kommerzialisierung von induzierten pluripotenten Stammzellen einnehmen wird. Und gerade jetzt waren sie mitten in einer Betriebsprüfung, um ein anderes Start-Up-Unternehmen zu kaufen, das das Patent für die zurzeit beste Methode hielt, eben diese Stammzellen herzustellen. Und es stand ihnen scheinbar unbegrenztes Kapital zur Verfügung.
    Um kurz nach vier an diesem Nachmittag war all der Optimismus wie ein Schneeball in der Sommersonne geschmolzen. Sein gutes Gefühl war verflogen, stattdessen war Ben verwirrt und angespannt, fast schon verstört. Anstatt sich zu Hause zu entspannen und sich auf seinen Zehn-Kilometer-Lauf am nächsten Morgen zu freuen, saß er in seinem Auto und fuhr über die George-Washington-Brücke zurück in die Stadt, zum gerichtsmedizinischen Institut. Seine Aufgabe war es, eine nicht identifizierte Leiche anzuschauen, und er befürchtete, es könnte Satoshi Machitas sein. Die OCME-Mitarbeiterin, mit der er gesprochen hatte, Rebecca Marshall, hatte ihm gesagt, dass der Leichnam am Mittwochabend gegen sechs Uhr dreißig gebracht worden war, nachdem der Mann auf einem Bahnsteig der U-Bahn zusammengebrochen war. Sie hatte ihm außerdem mitgeteilt, dass der Tote Ende Dreißig bis Mitte Vierzig war, dreiundsechzig Kilo wog, einen Meter zweiundsiebzig groß war, asiatische Gesichtszüge hatte und sehr kurz geschnittene Haare. Jeder Punkt der Beschreibung hatte auf Satoshi gepasst.
    Von der luxuriösen Lederausstattung seines Range Rovers umgeben, fuhr Ben den Franklin-D.-Roosevelt-Drive hinunter und gab sein Möglichstes, klar zu denken. Unter normalen Umständen ging das beim Fahren besonders gut. Wenn der Motor brummte und die Straße beruhigend gleichmäßig unter ihm entlangglitt, blendete das alle anderen Gedanken aus. Er musste nachdenken, solange er noch irgendeine Kontrolle darüber hatte, was geschah. In den vergangenen paar Stunden war eine Menge passiert.
    Der positive Verlauf des Tages war in sich zusammengebrochen, als der Verwesungsgeruch in seine Nase drang und er wenig später die Leichen in dem Haus in Fort Lee entdeckt hatte. Eine schreckliche, schockierende Entdeckung. Er hatte Shigeru retten können, ansonsten wünschte er sich, er wäre niemals dort hingefahren, um nach Satoshi zu sehen. Vielleicht wären die Leichen noch Monate lang unentdeckt geblieben, und er würde jetzt nicht in dieser Klemme sitzen, die anfing, sich um ihn zu schließen, seit die Polizei am Tatort erschien.
    Ben war ein wenig besorgt gewesen, dass er allein schon dadurch, dass er in das Haus gegangen war und den Tatort verunreinigt hatte, verdächtigt werden könnte, irgendetwas mit den Morden zu tun zu haben, aber er war schnell wieder zuversichtlich, dass alle Verdächtigungen schnell entkräftet werden könnten. Was Ben sich niemals hätte vorstellen können, war, dass er von Anfang an als verdächtig und bedrohlich galt.
    Nachdem er den

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