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Montgomery & Stapleton 10 - Testphase

Montgomery & Stapleton 10 - Testphase

Titel: Montgomery & Stapleton 10 - Testphase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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wollten Satoshis Laboraufzeichnungen an sich bringen, aber mit dieser Überlegung wollte er lieber nicht herausrücken.
    »Was haben Sie alles unternommen, um Satoshi zu finden?«
    »Ich habe ihn wiederholt auf seinem Handy angerufen. Mehr als das und die Fahrt heute hierher habe ich nicht unternommen.«
    »So sorgfältig, wie die Eindringlinge waren, um eine Identifikation unmöglich zu machen, können wir davon ausgehen, dass sie, wenn sie Satoshi bereits vorher gefunden und umgebracht haben, ihn ebenfalls seiner Identifikationspapiere beraubt hätten. Haben Sie die Vermisstenstelle in der Stadt auf die entfernte Möglichkeit hin angerufen, dass im Leichenschauhaus vielleicht eine unbekannte japanische Leiche liegt?«
    »Das habe ich selbstverständlich nicht getan«, antwortete Ben.
    Tom öffnete die Tür, stieg aus und rief einem uniformierten Polizisten zu, freundlicherweise zu ihm zu kommen. Als der Beamte bei ihm war, konnte Ben hören, wie Tom ihn anwies, von seinem Einsatzwagen aus die Vermisstenstelle in New York anzurufen und zu fragen, ob in den letzten Tagen eine japanische Leiche eingeliefert worden war.
    Dann kehrte Tom ins Auto zurück. Dabei bemerkte er, wie Ben auf seine Armbanduhr schaute.
    »Halten wir Sie von etwas Wichtigem ab?«
    »Um ehrlich zu sein, ja. Ich mache mir Sorgen um das Kind. Wissen Sie, wohin man ihn gebracht hat?«
    »Das nächste Krankenhaus ist Englewood«, sagte Tom. »Das wissen Sie vermutlich, weil Sie selbst in Englewood Cliffs wohnen. Wie kritisch schätzen Sie den Zustand des Kindes ein?«
    »Überraschenderweise scheint der Zustand nicht allzu schlimm zu sein. Der Junge ist dehydriert, aber sicher nicht in so starkem Maße, dass den Organen Schaden zugefügt worden ist.«
    »Ich schätze, dass sie ihn zur Hackensack-Uni-Klinik gebracht haben. Das kann ich mir aber noch bestätigen lassen. Lassen Sie mich Ihnen bis dahin noch eine Frage stellen. Soweit es Ihnen bekannt ist: Hat Ihr Unternehmen iPS USA irgendetwas mit dem Organisierten Verbrechen zu tun?«
    Ben war fassungslos, und bevor er es verhindern konnte, hatte er hörbar nach Luft geschnappt. So unerwartet kam die Frage, dass sie ihn komplett überrumpelt hatte. Sofort fing er sich wieder und fragte mit der ruhigsten Stimme, die er momentan aufbieten konnte: »Warum sollte unser Biotech-Start-Up-Unternehmen, das versucht, degenerative Krankheiten zum Wohl der Menschheit zu heilen, irgendetwas mit dem Organisierten Verbrechen zu tun haben? Entschuldigen Sie bitte, die Frage allein ist schon lächerlich.«
    Toms Augenbrauen fuhren ein wenig in die Höhe, dann kommentierte er: »Es ist sehr interessant, dass Ihre Antwort auf meine Frage eine Frage war und kein einfaches ›Nein‹.«
    »Es kann Sie doch nicht überraschen, dass ich über eine Frage schockiert bin, die mein Unternehmen in Zusammenhang mit dem Organisierten Verbrechen bringt, wenn wir gerade darüber sprechen, dass dieser Massenmord hier eine Tat des Organisierten Verbrechens ist«, verteidigte Ben sich selbst und seine Antwort. »Natürlich regt mich das auf. Ich finde, es ist doch wohl mehr als eindeutig, dass ich absolut ahnungslos auf diese Szenerie gestoßen bin. Völlig bedenkenlos kam ich hierher – ich wusste ja nicht, dass hier eine Tragödie stattgefunden hatte und noch weniger, wer etwas damit zu tun haben könnte!«
    Tom nahm Bens Erklärung wortlos hin und sah dabei auf seine Notizen. Ben fühlte, wie seine Beklommenheit wuchs. Jetzt war er überzeugt davon, dass er nur ein Spielball war. Er musste von hier weg, er brauchte Zeit zum Nachdenken.
    Der Polizist, der die Vermisstenstelle anrufen sollte, klopfte an Toms Scheibe. Tom öffnete das Fenster und sah ihn erwartungsvoll an.
    »Sie haben eine Leiche, auf die die Beschreibung passt«, teilte der Polizist ihm mit. »In der gerichtsmedizinischen Abteilung.«
    »Danke, Brian«, sagte Tom. Er sah zu Ben hinüber und zog eine Augenbraue hoch. »Ich glaube, wir machen Fortschritte.« Er wandte sich noch einmal an den Polizisten und sagte: »Finden Sie bitte heraus, wo man den Jungen hingebracht hat.«
    Der Polizist deutete einen Gruß an und ging zu seinem Einsatzwagen zurück.
    »Vielleicht, nur vielleicht«, kommentierte Tom, »haben wir das Rätsel um Satoshi gelöst, was uns, wie ich vermute, den Schlüssel zur Erklärung der Mordfälle an den sechs Menschen im Haus geben wird.«
    »Vielleicht«, sagte Ben ohne Begeisterung. Noch vor einem Moment hatte er nicht geglaubt, dass er noch

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