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Montgomery & Stapleton 10 - Testphase

Montgomery & Stapleton 10 - Testphase

Titel: Montgomery & Stapleton 10 - Testphase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Ohrstöpsel.
    Katzengleich und schnell bewegte sich Colt von der Sonnenterrasse zur Küche. Dank des Nachtsichtgerätes sah er Hindernisse früh genug, um sie zu umgehen. Da er sich die Grundrisse genau eingeprägt hatte, wusste er, wie er zum Hauptschlafzimmer kam, das sich direkt oberhalb der Küche im Erdgeschoss befand und von dem aus man einen Ausblick über das Wasser hatte.
    Unglücklicherweise war die hintere Treppe genauso alt wie der Hauptteil des Gebäudes und stammte aus den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Und unglücklicherweise war sie in keinem sonderlich robusten Stil gebaut. Als Colt schnell die Stufen hinauflief, quietschten und stöhnten sie dermaßen, dass Colt stoppte, als er im ersten Stockwerk angekommen war. Außer dem Kompressor war nur ein beruhigendes Schnarchen aus dem großen Schlafzimmer zu hören.
    Eine ganze Minute bewegte sich Colt nicht im Mindesten. Weder änderte sich das Schnarchen, noch kamen andere Geräusche dazu. Gerade wollte er auf die offene Schlafzimmertür zugehen, als es in seinem Ohrstöpsel knackte. »Houston, wir haben ein Problem«, war Grovers Code, dass die Mission abgebrochen werden musste.
    »Zehn-Vier«, antwortete Colt, um zu sagen, dass er verstanden hatte, aber momentan nicht reden konnte.
    »Eindringling an der rechten Hausseite. Sieht nach normalem Kontrollgang aus. Er beeilt sich nicht. Ich hab ihn voll in Sicht. Werde mich um ihn kümmern, falls er Hunde oder mich sieht.«
    »Ich geh’ weiter«, antwortete Colt. Dann ging er weiter bis zur Tür und scannte das Schlafzimmer in immer größer werdenden Kreisen. Der erste Gegenstand, der ihn interessierte, war ein Kinderbett. Er ging weiter hinein und sah das breite Doppelbett. Oberhalb des Bettes war eine Nische eingelassen, in der die Jungfrau Maria stand und das Jesuskind in den Armen hielt. Ein schwaches Licht erhellte die Nische und diente als Nachtlicht. Zwei Personen lagen im Bett, vermutlich Louie Barbera und seine Ehefrau. Nach einer weiteren kurzen Pause, in der er sich davon überzeugte, dass beide schliefen, ging Colt über den dicken Teppich zum Kinderbett und warf einen ersten Blick auf JJ. In der Dunkelheit und durch sein Nachtsichtgerät wirkten die Haare des Jungen eher grün-grau als blond, wie sie ihm beschrieben worden waren, aber sein engelsgleiches Gesicht entsprach den Schilderungen. Er lag auf dem Rücken, die Arme nach außen gestreckt und angewinkelt, die kleinen Fäuste neben dem Kopf.
    »Ohne Probleme am Tennisplatz vorbei«, sagte Grover. »Zündet sich jetzt Zigarette an. So weit, so gut.«
    Colt warf einen Blick auf die Leute, die in weniger als drei Meter Entfernung im Bett lagen. Obwohl die Chancen sehr gut standen, dass sie nichts hören würden, war er doch besorgt, weil sie so nahe waren. Andererseits wollte er jetzt auch nicht abbrechen, darum wandte er sich wieder dem Kind zu. Er nahm die Pipette, die er vorher mit einer passenden Menge Midazolam gefüllt hatte und zog die Spritzenkappe ab, die er zur Abdeckung der Pipette benutzt hatte. Er streckte den Arm aus und führte das Ende der Pipette in den Mund des Kindes ein.
    »Er läuft jetzt zum Ende des Gebäudes, wo der Pool steht«, sagte Grover zögernd. »Er läuft weiter. Gott sei Dank sind die Lichter am Pool aus. Scheint zufrieden mit dem, was er sieht. Geht jetzt an der linken Seite zur Straßenseite des Grundstücks.«
    Langsam drückte Colt auf das hintere Ende der Pipette, und die Flüssigkeit rann in JJs Mund. Augenblicklich reagierte JJ und saugte an der Pipette. Ja, weiter, kleiner Kerl , dachte sich Colt im Stillen, der wusste, dass er sich JJs Saugreflex zunutze machte. Dann räumte er zehn Sekunden lang in seiner Schultertasche, um Platz zu machen, hob das Kind aus dem Bettchen und ließ es mit den Füßen voran in die Tasche gleiten. Wie erwartet und erhofft weinte das Kind nicht und gab auch kein anderes Geräusch von sich. Colt richtete sich wieder auf, als plötzlich Louie Barbera einen Hustenanfall bekam, der so laut war, dass nicht nur er, sondern auch seine Frau davon aufwachte.
    »Geht’s dir gut, mein Lieber?«, fragte Mrs. Barbera.
    »Ich werd’s überleben«, brummte Louie. Er zog seine Beine unter der Decke hervor, setzte sich auf den Bettrand und stellte seine Füße auf den Boden.
    Colt stand stocksteif, nur seine linke Hand wanderte zur Gasdruckpistole, um sie von ihrem Haken zu lösen.
    »Stehst du auf?«, fragte Mrs. Barbera, während sie sich wieder in ihre Decke

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